Curly: Natural

Bei einer Casting-Combo nicht genommen worden zu sein, ist ja eher ein Kompliment als ein Misserfolg. Curly wäre beinah ein Nicht Engel geworden und hat das knapp verpasste Ziel und den Popularitätsschub genutzt, um jetzt ihr erstes Soloalbum auf den Markt zu bringen. Althase Leslie Mandoki hat sie unter seine Fittiche genommen und ihr zwölf Popsongs zur stimmlichen Veredelung vorgesetzt.

Auch wenn „Natural“ nicht der ganz große Wurf geworden ist erstaunt es mich doch, dass Curly nicht versucht, ihren Erfolg mit Trendsperenzchen zu beschleunigen. Hier gibt es keine Coverversion irgend eines Eighties-Klassikers, noch nervt irgendein Standardbeat im Hintergrund. Dass das Ganze im Endergebnis ein bisschen glatt und gefällig geraten ist, ist unter diesen Vorzeichen gar nicht so dramatisch. Schade ist es trotzdem.

Als Hidden-Track gibt es einen rund 8-minütigen Querschnitt durch verschiedene Albumtracks, der die Frage aufwirft, warum so nicht die ganze Platte klingt. Die reduzierten Arrangements sind organischer und geben Curlys Stimme deutlich mehr Raum. Durch den poppigen Schwerpunkt der „normalen“ Songs ist „Natural“ 1-A-Bügelmusik. Ist nicht böse gemeint – einer muss es ja machen.

Curly: Natural
(Paroli/Sony)

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