Eine bunte Anzeigenkampagne weckte diesen Herbst Interesse am potenziellen „next big thing“: modern, international, hip und engagiert. „Rotes Haus“ enttäuschen diese Erwartungen. Der Hamburger Elektropoprock erinnert immer wieder stark an Chumbawamba und eine gewollte aber nicht gekonnte dünne Asian Dub Foundation-Kopie. Dazu kommt nicht besonders ausdrucksstarker Gesang, lethargischer Sprechgesang und ein paar eckig-holprige Raps.
Die meisten Texte sind deutsch, weitere auftauchende Sprachen klingen zum Teil aufgesetzt und erinnern ein wenig an Schulunterricht. Inhaltlich werden einige kritische Wahrheiten mit viel Betroffenheitsritualen und links-autonomen Klischees (böse: USA, CNN, CIA, Öl; gut: Mumia) übergossen. Keine große Freude.
Rotes Haus
73,29 minutes to save the world
Pläne Records/BMG
VÖ: 15.9.2003