Atomic Kitten: Ladies Night

Hier nun eine Art Live-Kritik, das heißt beim Hören wurde diese spontan runtergeschrieben und im Nachhinein noch mal überarbeitet. Es geht los: „Perfekt geschminkt und gestylt sind sie, die drei Damen von Atomic Kitten. Das Auge hört schließlich mit. „Alles Wird gut“ geben sie dem Hörer im tollen Opener „Ladies Night“ mit auf den Weg. „Be With You“, eine der Singles, entführt einen in eine Kylie Minogue-Disco. Aalglatt, da gibt es nichts zu mäkeln.

Die erste Ballade heißt „If You Come To Me“ und ist – gelinde gesagt – gar nicht toll. Zu langweilig, zu 08/15. Haben Sugababes und die Spice Girls schon oft genug so gemacht. Jetzt schwächeln sie, die Ladies. „Believer“ ist purer Pop-Kitsch, den keiner braucht. Ohr rein, Ohr raus. Und noch eine Ballade. Dieses Mal aber in gut: „Everything Goes Around“. „Somebody Like You“ küsst wieder die Disco-Stiefel, kann aber nicht überzeugen. Zu sehr an Modjo („Lady“) und Konsorten angelehnt. Zudem nervt Vocoder-Gesang nun wirklich. Die nächste viel zu seichte Ballade heißt „Nothing In The World“. Ja, nun: Um nichts in der Welt würde man… Ach, lassen wir das. Jetzt wird es jedenfalls hasig. So richtig kommen Atomic Kitten nicht aus dem gefühlsduseligen Pop-Einheitsbrei raus. Weihnachtsstimmung, okay. Doch was mit der Platte im Januar oder Februar machen?

„Never Get Over You“, Track 11, ist ja noch ganz schön. Aber der Rest? Sieht man von der abschließenden Piano-Ballade „Someone Like Me“ (Tori Amos lässt grüßen), reißt einen kein Song mehr vom Hocker. Das heißt, dass das Trio im Endeffekt eine sehr gute EP mit der Hälfte der Songs hätte ausstatten können. Auf Albumlänge fehlt es an guten Ideen.

Atomic Kitten: Ladies Night
(Virgin)

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