Hier muss man gar nicht lang rummachen das siebte Werk des kanadischen Songwriters krönt nicht nur sein bisheriges Schaffen, sondern entmachtet sanft lächelnd alle, die sich in den vergangenen Monaten an emotionalem Schwelg-Pop versucht haben.
Auf „Retriever“ gibt es nicht eine langweilige Sekunde, nicht ein Takt wirkt aufgesetzt und es scheint völlig sinnlos, auch nur einen schlechten Song auszumachen. Auf der einen Seite ist Ron Sexsmith in seinen Arrangements so opulent und verschwenderisch wie nie zuvor, auf der anderen Seite hat er die präzise Instrumentierung der vergangenen Alben bewahrt. „Retriever“ lohnt sich allein um zu hören, wie sich Klavier und knorzige Gitarre in dem genialen „Imaginery Friends“ permanent das Staffelholz überreichen.
Aber Ron Sexsmith gibt nicht nur den sanftmütigen Pausback, sondern schüttelt auch das verhältnismäßig rockige „Wishing Well“ aus dem Ärmel. Und da es wenig Sinn macht, euch jetzt noch die fehlenden zehn Songs aufzuzählen und sie mit blumigen Adjektiven auszuschmücken, schließ ich mit kühnem Pathos: Ron Sexsmith gibt die glückliche Vermählung von Perfektion und Emotion bekannt.
Ron Sexsmith
Retriever
V2/Rough Trade