Falsches Label, klischeehafter Titel, seltsames Cover – trotzdem ein großartiges Album. Sylvan bedienen sich verschiedener Stilelemente, verwenden diese aber nur sehr gemäßigt. Normalerweise, wenn jemand Standgas fährt, kommen nur Dinge heraus, die so spannend sind wie ein Glas lauwarmes Wasser, aber die Hamburger Band bekommt das locker hin.
Mäßig episch, mäßig hymnisch, kleine progressive Instrumental-Abfahrten und selbst die Keyboardsounds bleiben über die ganze Albumstrecke dezent. Was dabei herauskommt ist eine Qualitätsmischung aus Neo-Prog, Elementen des Modern-Rock und einem kleinen Metalanstrich, der sich aber nur in einer Grundstimmung äußert. Veredelt wird das Ganze von einem Sänger, der mit seinem variablen Organ die richtige Stimmung der Songs trifft. Dabei ist „X-rayed“ an keiner Stelle ausufernd oder besonders hart, sondern lebt von einer durchgängigen Atmosphäre und Intensität. Also: Scheuklappen runter, antesten.
Sylvan: X-rayed
Point Music
Link: www.sylvan.de