Mhm, ein schöner Albumtitel konkurriert mit einem kitschigen Cover und einem Sänger, bei dem sich der optische Vergleich zu Ville Valo geradezu aufdrängt. Um dieses Kontrastprogramm fortzusetzen, erinnert die Musik des Berliner Quintetts am ehesten an Mainstreamrockbands wie Matchbox Twenty oder im schlimmsten Fall auch Nickelback. Jetzt die Überraschung: Cocún kriegen die Kurve trotzdem.
„Zoë In Exile“ ist zwar kein Meilenstein, wirkt aber ehrlich statt kalkuliert. Am besten sind Cocún immer dann, wenn sie Hannah von Hübbenet an der Geige oder am Klavier mehr Raum geben. Egal, ob sie das rockende Intro von „Down“ mit Violinenklängen verziert oder in der Schmachtballade „Crossroads“ ihr Talent einfließen lässt. Diese Momente heben Cocún von den erwähnten Radiorockern ab und lassen hoffen, dass die Band die nächste Ausfahrt vom Mainstream runterfährt, denn einen Vergleich mit Nickelback haben sie definitiv nicht verdient.
Cocún: Zoë In Exile
Single Malt/Rough Trade
VÖ: 4.10.2004
www.cocoon-music.com