Funny van Dannen: Neues von Gott

Ich weiß nicht, wann wer den Begriff „Absurdistan“ geprägt hat, aber auf Funny van Dannen trifft das hundertprozentig zu. Auf seinen CDs sowieso, jetzt auch in Buchform wenn er in 41 Kurzgeschichten „Neues von Gott“ und Anderen erzählt.

Es braucht zwei, drei Geschichten, bis man drin ist in der Gedankenwelt von Funny van Dannen; wenn der Kanzler zum Zelten kommt oder Turbokinder eine Currywurst-Bude in China aufmachen. Selbst wenn einzelne Geschichten im Schwachsinn versinken, sind es seine absurden Ideen, die einen fortwährend schmunzeln lassen. Dass vieles davon einen schon fast philosophischen Unterton hat, muss man bei van Dannen eigentlich nicht mehr extra erwähnen. Um das Buch zu beschreiben klaue ich beim Schriftsteller selbst: In der Geschichte „Mein Schatz“ beschreibt er die Intention für das Bild „Schludrige Fabelwesen in silbernen Booten bei Nacht“ wie folgt:

„Es hätte in der Schwebe bleiben müssen zwischen Finsternis und Spaß am Machen, Lustigkeit und vager Schwere, kranker Farbigkeit und fieser blöder Phantasie mit einem Schuss Verzweiflung im Angesicht bewusster Zeitvergeudung, vertaner Freizeit und fader Mühelosigkeit.“

Was bei dem Bild nicht geglückt ist, funktioniert bei „Neues von Gott“ mühelos.

Funny van Dannen: Neues von Gott
Antje Kunstmann Verlag
VÖ: 9/2004

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