The Rolling Stones zu rezensieren ist wie Schwarzbrot zu beschreiben – Band und Brot sind irgendwie schon immer da und da sich an der Sache an sich nichts ändert, kommt es nur auf die Frische an. Die hat bei den Stones in den vergangenen Jahrzehnten schwer gelitten und „Bridges To Babylon“ war mit Sicherheit alles andere als eine gute Rolling Stones Platte. Für „A Bigger Bang“ haben sie die Experimente weit hinten im Schrank versteckt und spielen wieder die Blues-Rock-Standards, die man von ihnen erwartet.
Mick Jaggers Texte sind vielfältig wie eh und je und man fragt sich ernsthaft, ob er sich nicht langsam albern vorkommt, Songzeilen wie „You’re a beauty, such a cutie, how could I resist?“ zu singen. Insgesamt betrachtet, gehört „A Bigger Bang“ zu den besseren Stones-Alben der jüngeren Vergangenheit und gerade die beiden Titel, die Keith Richards singt („This Place Is Empty“ und „Infamy“), klingen sehr charmant. Glühen wird im Jahr 2005 für diese Band niemand mehr, man darf aber auch nicht überhören, dass sie mit Songs wie „Oh No Not You Again“ und „It Won’t Take Long“ diesmal ordentliche Gassenhauer am Start hat.
The Rolling Stones: A Bigger Bang
Virgin/EMI
VÖ: 5.9.2005