Andrew Strong: Greatest Hits

Andrew Strong leidet so ein bisschen am Jürgen Drews Syndrom: Ein Hit muss für das ganze Leben reichen. Sein ‚Bett im Kornfeld‘ ist der Musikfilm „The Commitments“, in dem Strong seine markante Stimme zu immer weiteren Höchstleistungen trieb. Auch sein Solodebüt „Strong“ (1993) schlug in diese Kerbe, wurde aber kaum noch wahrgenommen. Mit dem komplett untergegangenen Werk „Out Of Time“ (2000) sind das die drei Grundsäulen, auf denen die vorliegende Best-Of-Compilation ruht.

Wer nur ein schwiemeliges Tape mit den alten Commitments-Songs hat, kann sofort zugreifen – die großen Kracher wie „Try A Little Tenderness“ oder „In The Midnight Hour“ sind alle dabei. Die Songs der beiden Soloalben fügen sich ganz gut ein, schlimm sind nur die vier neuen Songs. Wo will der Mann hin? Ins amerikanische Formatradio? Seine Stimme klingt nur noch wie ein Halbtags-Michael-Bolton und die Arrangements passen von Lionel Richie bis Shania Twain für jeden. Schön hier der krasse Übergang vom glatten „Life Is A Beautiful Thing“ auf die Kratzbürstigkeit von „Mustang Sally“.
Andrew Strong sollte sich schleunigst darauf besinnen, dass seine Stimme stark genug ist, um den Leuten den Soul zu bringen. Sonst ist man mit den beiden Commitments-Soundtracks besser bedient.

Andrew Strong: Greatest Hits
Sony BMG
www.andrewstrong.com
VÖ: 15.12.2006