„Soul Makeover“ hieß der erste Streich der Soul-Sängerin Nicole Willis. Nicht nur wegen des bezaubernden Äußeren der jungen Dame lagen ihr die Kritiker zu Füssen. An dieser Stelle sollte man wissen, dass Willis nicht dem reinrassigen Soul frönt. Sie mag Experimente und mischt Pop, vertrackte Elektronik und Jazz in ihre Songs. Das von Jimi Tenor mitproduzierte und -geschriebene „Sunday Nite (Don’t Hold Back)“ erinnert mehr an Chaka Khan, denn an Aretha Franklin.
Tenor, wie schon beim Debüt „Soul Makeover“ bei der Produktion dabei, konnte sich immerhin einigermaßen zügeln und seine allzu avantgardistischen Triebe im Zaum halten. Somit gibt es nur wenige Momente, denen man weniger Auf-merksamkeit zu schenken bereit ist – etwa dem seltsam anmutenden, progressiv-rockigen „Downtime“. Dem gegenüber steht der Tanzflächenfüller „You Better Change“. Das ist rockiger Soul der alten Schule, produziert von den Soul Investigators. Große Kunst! Finnlands Jazz-Trompeter Jukka Eskola ist es schließlich, der den entspannten Soul in Willis Songs bringt. „Though U Tried“ heißt das funkige Ergebnis. Nu Jazz kommt in „Reassurance“ zum Zuge. Alles in allem eine abwechslungsreiche und kurzweilige Scheibe, die von Willis warmer Stimme lebt.
Nicole Willis: Be It
Sähkö/Groove Attack