Mit Wilco und Elliott Smith haben schon mehrere Amis bewiesen, dass die Engländer die Kunst des Britpops nicht gepachtet haben. Jetzt ist es allerdings an ihnen, mit Konkurrenz aus unerwarteter Richtung leben zu lernen. Die Chaoten von Ween schicken sich nämlich an, mit zarten Akustik-Klängen und himmlischen Harmonien in ihrem Gebiet zu wildern.
„Stay forever“ ist der reinste Geniestreich und der perfekte Popsong. Dunkle Bassgitarre, schmelzende Slide-Guitar, leise Streicher und perfekte Backingvocals – mit unnachahmlicher Leichtigkeit spielen sich Ween in Herz und Ohr, Weglaufen zwecklos. „Stay forever“ gehört zu den besten Songs des Jahres, den Herrschaften selbst wird es aber vermutlich nur ein Achselzucken entlocken. Denn Dean und Gene legen sich zwar hingebungsvoll ins Zeug, kennt man aber das komplette Album („White Pepper“), weiß man, dass es sich auch bei „Stay forever“ im Grunde nur um eine Fingerübung handelt. Beruhigend und erschreckend zugleich. For some of us.
Ween: Stay forever
(Mushroom/Zomba)