Blind Guardian: A Night At The Opera

Krefeld – vier junge Männer mit Namen Hansi, Thomen, André und Marcus helfen der alten Dame Heavy Metal wieder auf die Füße und beruhigen das arg geschundene Mütterlein. Schlecht wurde sie behandelt von wiederkäuenden Rockern dies- und jenseits der Alpen und von den jungen Wilden mit den dicken Hosen. Wer das neue Blind Guardian Album hört weiß, warum die Metal-Gemeinde seit drei Jahren sehnsüchtig auf dieses Werk wartet.

„Traditionell“ und „innovativ“ schließen sich hier nicht automatisch aus; die zehn Titel sind Metal im klassischen Sinne, aber Hansi Kürsch und seine Mannen gehen dermaßen ideenreich zu Werke, dass man einige Male hinhören muss, um „A Night At The Opera“ komplett zu begreifen. Die Songs sind komplex und verzichten weitgehend auf muntere Sing-a-long-Refrains, was im Interesse der Halbwertzeit die richtige Entscheidung gewesen sein dürfte. Bombast (nicht nur der Albumtitel erinnert an Queen) und Melodie haben die blinden Schutzengel trotzdem wieder auf ihren Schwingen mitgebracht.

Auch wenn Hansi Kürsch immer noch ein bisschen singt wie ein verfolgter und gewürgter Frosch, ist das der einzige Kritikpunkt, den man an diesem Hammer-Album finden kann.

Blind Guardian: A Night At The Opera
(Virgin)

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