Japanische Verwirrungstaktiken.
Da klingt ein Stück nach leichtfüssigem, französischem Chanson, heißt auch noch „Ma vie, lété de vie“, der Text ist aber auch für Frankophone gänzlich unverständlich – weil japanisch.
Da sind die Fotos im CD-Booklet, die Pizzicato 5 als Menschen mit altmodischem (Mode)Geschmack und zugleich einem Hang zu moderner Technik ausweisen.
Und da ist der Widerspruch des CD-Titels.
Ja, die Welt der Pizzicato 5 ist geprägt von Gegensätzen. In den über 10 Jahren ihres Bestehens waren Pizzicato 5 nie mehr als drei. Inzwischen besteht die Band nur noch aus Sängerin Maki Nomyia und dem Soundtüftler Yasaharu Konishi (die zahlreichen Gastmusiker nicht gezählt). Sie – die divenhafte Sängerin, die vom Auftreten her an Audrey Hepburn in „Frühstück bei Tiffany“ erinnert, er der Tüftler, für den das Studio wohl so etwas wie ein musikalisches Legoland ist, in dem fröhlich Easy Listening, brasilianische Rhythmen, französisches Chanson, Filmmusik und (viel) Drum’n’Bass zusammengemischt werden.
Das Ergebnis ist ein ebenso leichtfüssiges wie abwechslungsreiches Vergnügen. Popmusik wie sie sein sollte: eingängig und fortschrittlich zugleich.