Editors: An End Has A Start

„In the end, all you can hope for, is the love you felt to equal the pain you’ve gone through“ — diese Textzeile aus „Bones“ ist zu großartig, um sie unerwähnt zu lassen. „An End Has A Start“ ist eine Trauerplatte, die sich textlich um die großen Fragen dreht und von einem Schmerz durchzogen ist, der in keiner Sekunde aufgesetzt wirkt.

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Nina Nastasia & Jim White: You Follow Me

Falls Nick Hornby gerade an einer Liste der besten Rock-Schlagzeuger arbeitet, sollte er Jim White nicht vergessen. Der Drummer von Dirty Three hat sich in den vergangenen Jahren fleißig durch die Platten von Kollegen getrommelt und jedes Mal einen atemberaubenden Job abgeliefert. Grund genug für Nina Nastasia, zehn neue Songs nur auf das Spiel ihres langjährigen Schlagzeug-Kumpans und ihre Stimme und Gitarre zu reduzieren.

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Ulme: Dreams Of The Earth

Groß ist die Versuchung bei den Brachialrockern Ulme, einen kompletten Baum als Metapher zu verheizen. Was könnte man hier nicht alles mit Wurzeln, Neuaustrieb und starken Stämmen schreiben, aber das liegt einfach zu sehr auf der Hand. Deswegen nüchtern: Ulme sind wieder zurück und haben mit „Dreams Of The Earth“ ein Album gemacht, das ähnliche Gefühle auslöst wie das Comeback-Album von Dinosaur jr..

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Dream Theater: Systematic Chaos

Die New Yorker sind nicht totzukriegen. Dream Theater sind und bleiben die Speerspitze des Prog-Metals. Die Stellschrauben werden, trotz unverkennbaren Sounds, immer wieder neu gedreht und wirklich schlechte Alben sind dabei bisher nicht herausgekommen. „Systematic Chaos“, ihr neuntes Studioalbum, ist zwar kein Meisterwerk geworden, gehört aber klar in die Spitzentruppe der Veröffentlichungen.

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Biffy Clyro: Puzzle

Biffy Clyro wurden bisher in der breiten Öffentlichkeit in erster Linie als fleißige Handwerker wahrgenommen, die im Jahresrhythmus drei mehr als ordentliche Alben veröffentlicht haben, die von der Kritik sehr unterschiedlich aufgenommen wurden. Aber während viele andere Hype-Bands schon wieder verschwunden sind, stehen die drei Schotten immer noch voll im Saft und präsentieren mit ihrem vierten Album „Puzzle“ ihr vorläufiges Meisterwerk.

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Chuck Ragan: Los Feliz

Nachdem der Großteil von Hot Water Music seine Bestimmung in The Draft fand, versucht es der übrig gebliebene Chuck Ragan jetzt allein. Bevor das geplante Studiodebüt erscheint, veröffentlicht er mit „Los Feliz“ ein erdiges Livealbum mit zwölf Songs, energisch und kraftvoll zur akustischen Gitarre vorgetragen.

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Sioen: A Potion

Da Belgien nicht von einer atemberaubenden Nationalmannschaft verwöhnt wird, nutzen wir die bunte Fußballsprache zur Beschreibung der Musik: Stellt euch eine Mannschaft vor, die Teamgeist mit spielerischer Raffinesse verbindet und ihre technische Überlegenheit nur so beiläufig ausspielt, dass die Gegner gar nicht genau wissen, warum sie haushoch verlieren. Dabei geschieht das ganze so wenig großkotzig, dass die Sympathiewerte mindestens auf der Höhe von Mainz 05 liegen.

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Muff Potter: Steady Fremdkörper

Für Bands, die sich in einem klar abgesteckten musikalischen Umfeld bewegen und schon großartige Alben veröffentlicht haben, wird es mit der Zeit immer komplizierter. Nach den rauen „Bordsteinkantengeschichten“ (2000) folgte bei Muff Potter der große Schritt zu „Heute wird gewonnen, bitte“ (2003), bevor „Von Wegen“ (2005) den Status der Band nachhaltig zementierte. Unter diesen Vorzeichen ist „Steady Fremdkörper“ in den ersten Durchläufen eine milde Enttäuschung.

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Wilco: Blue Sky

Jeff Tweedy hat es seiner Band und den Zuhörern nie leicht gemacht. Mit „Yankee Hotel Foxtrot“ (2002) und „A Ghost Is Born“ (2004) hat er Wilco bis an die Grenzen getrieben, um mit dem famosen Livealbum „Kicking Television — Live In Chicago“ (2005) das Bild einer tight rockenden Band zu zelebrieren. Selbst wenn er trocken singt „I survived, that’s good enough for now…“ ist „Blue Sky“ so viel mehr als das nackte Überleben.

Wilco bedienen sich in all ihren Schaffensphasen und wollen scheinbar nichts mehr beweisen. Außer vielleicht, dass Tweedy immer noch zu den besten Songwritern überhaupt zählt. „Blue Sky“ ist durch und durch traditionell und strahlt eine hippieske Grundstimmung aus, die sich an manchen Stellen auch in den Songs niederschlägt: In „Impossible Germany“ duellieren sich die Gitarren, während andere Songs gegen Ende die Revolution proben. Ansonsten gediegenes Handwerk, das — sollten Menschen in hundert Jahren unsere Kultur analysieren — bestimmt niemand dem immer noch neuen Jahrtausend zuordnen würde. Kurz: Zeitlos!

Wilco: Blue Sky
Nonesuch/Warner
www.wilcoworld.net
VÖ: 11.11.2007

A Tribute To Joni Mitchell

Normalerweise stehen auf Kinoplakaten oder Festivalbillings die ‚Big Names‘ immer ganz groß, ganz oben. Für „A Tribute To Joni Mitchell“ werden die Namen der Beteiligten nüchtern alphabetisch aufgelistet. Wie soll man auch eine sinnvolle Reihenfolge in Namen wie Björk, Brad Mehldau, Elvis Costello, Prince oder Cassandra Wilson reinbringen? Endlich ein Tribute, auf dem sich nicht eine Horde zweitklassiger Bands an unerreichbaren Vorbildern versucht und zum Glück eine Erfüllung der daraus resultierenden Erwartungen.

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