The Nightwatchman: One Man Revolution

Riff-Gott Tom Morello bleibt zwar seinem Instrument treu, wechselt aber von der elektrischen zur akustischen Gitarre. Seine politischen Aktivitäten kennt man ja noch aus Rage Against The Machine Zeiten und aktuell von Initiativen wie Axis Of Justice. Mit seinem Soloausflug unter dem Namen The Nightwatchman ist er auch in der passenden Musikform angekommen: Protestsongs in der Tradition der alten Volkssänger wie Woody Guthrie.

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Youth Group: Casino Twilight Dogs

Die Jungs von Alphaville hätten sich wahrscheinlich diebisch gefreut, wenn sich ein Big Player wie beispielsweise Ronan Keating „Forever Young“ zur Brust genommen hätte. Jetzt gibt’s halt weniger Tantieme, aber dafür Qualität aus dem Hause Youth Group. Aber unabhängig von der seltsam gewählten Coverversion muss man auch für die elf Eigenkompositionen in Stimmung sein.

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The John Butler Trio: Grand National

This album goes out with respect to the indigenous people of the land that is beneath your feet. To the universal dream and obtainable reality of justice, peace, love & respect for all life on this earth. This songs are a prayer for courage, faith, compassion, tolerance, education and action for all citizens of our grand national community. Man kann es dem Gutmenschen John Butler einfach nicht übel nehmen, dass seine Platten eher sub- als objektiv überzeugen. Auch wenn sein musikalischer Ansatz und sein Instrumentarium nicht der Norm entsprechen, kommen am Ende doch immer recht normale Songs plus Jam-Einlagen raus.

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Washington: Astral Sky

Tasteten sich Washington mit ihrem Debüt „A New Order Rising“ noch behutsam nach vorne, haben sie für „Astral Sky“ jegliche Zurückhaltung abgelegt. Sänger und Hauptsongwriter Rune Simonsen setzt ausschließlich auf die großen Gefühlen und kramt alles aus der Pathos-Trickkiste, was andere schon wieder verschämt zurückgelegt hätten.

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Kenny Wayne Shepherd: 10 Days Out

Nachdem Kenny Wayne Shepherd mit „The Place You’re In“ vom Mainstream-Bus gestreift wurde begibt er sich jetzt zurück zu seinen Wurzeln. „10 Days Out – Blues From The Backroads“ ist genau das, was der Titel verspricht und das vertonte Roadmovie eines ‚Weißbrots‘, das in zehn Tagen den Süden der USA abklappert und mit Blues-Veteranen in die Saiten greift.

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Poison The Well: Versions

„Versions“ ist ein Geschoss. Wer es schafft, aus dieser Feuersalve die Projektile abzufangen und auf Anhieb benennen kann, was drin ist, der muss Ohren haben wie ein Luchs. Obwohl ich mit dem Opener „Letter Thing“ mehr als 90% meines Freundes- und Bekanntenkreises innerhalb von einer Minute aus dem Wohnzimmer kegeln könnte, lohnt jeder Song dieser vermeintlichen Krachmacherplatte.

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Maria McKee: Late December

Maria McKee macht sich locker. Seitdem ihr Veröffentlichungsrhythmus erkennbar angezogen hat, scheint sie auch auf übertriebene Perfektion zu verzichten und lässt die Songs auf „Late December“ von der Leine. Überwiegend nur in klassischer Bandbesetzung eingespielt und mit wunderbarem Rumpelschlagzeug von Tom Dunne ist das sechste Album der Qualitätsdiva erstaunlich transparent und direkt.

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Feist: Reminder

Vor einer Weile machte es ‚zapp‘ und Leslie Feists Album „Let It Die“ (2004) war in aller Munde. Seitdem hat sie scheinbar weltweit eine „Gutfind-Garantie“ und erinnert jetzt mit „The Reminder“ daran, warum das so ist. In überwiegend wohnlicher Umgebung in Paris wurden die neuen Songs geschraubt und aufgenommen.

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The Secret Show: Impressionist Roadmap Of The West

Langsam könnten man dazu übergehen eine Standardeinleitung zu schreiben, die immer dann greift, wenn laute Jungs leise werden. So in der Art von: „Um die Pause zwischen zwei Alben seiner Stammband X zu überbrücken, hat Y mit seinem Sideproject all die Ideen verwirklicht, die im Bandkontext keinen Platz gefunden haben. Dabei besinnt er sich auf die alten Helden und verneigt sich vor Blues, Country, Westcoast, Singer/Songwriter und natürlich Johnny Cash und Bruce Springsteen.“

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The Rakes: Ten New Messages

Auch eine Taktik: Man duckt sich einfach unter dem Hype weg und sichert so das eigene Überleben. The Rakes standen mit Sicherheit nie so sehr im Fokus wie andere britische Kollegen, die entweder mit Qualität oder wenigstens laut auf sich aufmerksam machten. Von daher scheint der Druck auf The Rakes nicht so hoch und es besteht langfristig die Chance etwas aufzubauen.

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Andrew Strong: Greatest Hits

Andrew Strong leidet so ein bisschen am Jürgen Drews Syndrom: Ein Hit muss für das ganze Leben reichen. Sein ‚Bett im Kornfeld‘ ist der Musikfilm „The Commitments“, in dem Strong seine markante Stimme zu immer weiteren Höchstleistungen trieb. Auch sein Solodebüt „Strong“ (1993) schlug in diese Kerbe, wurde aber kaum noch wahrgenommen. Mit dem komplett untergegangenen Werk „Out Of Time“ (2000) sind das die drei Grundsäulen, auf denen die vorliegende Best-Of-Compilation ruht.

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Iain Archer: Magnetic North

Ich muss mal ein bisschen angeben: Ich besitze die beiden ersten Alben von Iain Archer. Iain Wer?? OK – der Mann ist nordirischer Songwriter und spielte auf „Playing Dead“ (1995) und „Crazy Bird“ (1996) melodisch depressiven Folk mit poetischen Texten und frommem Sendungsbewusstsein. Wurde ihm irgendwann zu viel und er heuerte bei Snow Patrol als Gitarrenverstärkung an. Zudem ist er Co-Autor des Hits „Run“ und hat damit nachweislich eine Menge erreicht.

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The Stooges: The Weirdness

Die erste The Stooges-Platte nach gefühlten hundert Jahren und man fragt sich, ob man lieber die Attitüde oder die Songs beurteilen soll. Egal wie abweisend man Alten-Hasen-Reunions gegenübersteht — zumindest auf dem Papier haben The Stooges alles richtig gemacht: Langsam wieder zusammengefunden, live gespielt, ein paar Songs aufgenommen und jetzt schließlich ein ganzes Album.

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Nagel: Wo die wilden Maden graben

In Nagels Romandebüt taucht gegen Ende die schöne Passage auf: „Sie hört andere Musik, aber sie hört sie auf dieselbe Weise wie du. Du liebst es, ihr zuzuhören. Sie spielt dir ihren momentanen Lieblingssong vor und redet die ganze Zeit von dieser einen unglaublichen Stelle: „Jetzt gleich, hör mal, achte mal auf das Schlagzeug! Jetzt! Jetzt!!!“ Wer sich davon angesprochen fühlt, sollte das Buch lesen. Es geht um die Liebe zur Musik, den Glauben an das, was man tut, auch wenn andere es für Schwachsinn halten.

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