The Small Faces: Under Review

Zugegeben, ich hatte mir von dieser DVD etwas mehr versprochen als „nur“ eine „unabhängige kritische Analyse“ (so der Untertitel) zu einer der wichtigsten britischen Bands der 1960er Jahre. Die Small Faces starteten 1965 als R & B-Epigonen, entwickelten sich schließlich zu einer ernstzunehmenden Beat-, letztlich psychedelisch angehauchten Rockband, die mit ihrem finalen Album „Ogdens‘ Nut Gone Flake“ (1968) Musikgeschichte schrieb und etliche nachfolgenden Genres – von Punk, Hardrock bis BritPop – nachhaltig beeinflusste.

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Live: Posies

Saarbrücken, Kleine Garage, 17. Januar 2006.

Warum zum Teufel läuft beim Soundcheck des Haupt-Acts immer so ausgelutsche Musik? Das drückt eh schon die Stimmung. So geschehen auch beim Gig der reformierten „power pop band“  Posies aus Seattle. Bevor sich die ins Zeug legten, durfte noch das andere Quartett,  The Amber Light aus Wiesbaden, ran und sollte mit vier Stücken musikalisch mehr Vielfalt (zwischen Alternative Pop und ProgRock) bieten, als seine Nachfolger.

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Paul Dooley: Music from the Robert ap Huw Manuscript

Ein aufstrebender junger Harfenist ist Paul Dooley, inzwischen einer der renommiertesten auf der „grünen Insel“. Er widmet sich auf seiner selbstproduzierten CD den um 1613 von dem Harfenspieler Robert ap Huw aus Anglesey angefertigten Abschriften alter walisischer Musik. Experten vermuten, dass manche Melodien aus Irland schon etwa um das Jahr 1100 herüber nach Wales kamen.

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Duck Soup: Duck Soup

Das ist einfach der pure Stoff – ein musikalisches „Bauernfrühstück“ ohne Geschmacksverstärker oder sonstige Zusatzstoffe. Dargeboten von drei Cracks der englischen Folkszene: dem Melodeon-Meister Dan Quinn, dem Multiinstrumentalisten Ian Kearey (Piano, Dobro, Bass etc.; Ex-OYSTERBAND) und Perkussionist Adam Bushell (ein Ass auf der Marimba). Der Bandname „Duck Soup“ bedeutet im übertragenen Sinne übrigens auch „Kinderspiel“.

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Jon Dee Graham: First Bear On The Moon

Als er im Mai 2005 mit den Resentments auf Europa-Tournee war, schien er ein wenig verschlossen und muffig. Spielte aber auf Gitarren, Dobro und lap-steel gewohnt meisterhaft und mit großem Enthusiasmus, sang seine Lieder mit Inbrunst und Leidenschaft. In den Zwischenansagen erwähnte Graham den Zwist mit seiner (amerikanischen) Plattenfirma, die sein angestrebtes neues Plattenprojekt verworfen hatte. Der Singer/Songwriter mit der kräftigen, dabei brüchig wirkenden Stimme (Tom Waits lässt grüßen!) reagierte prompt und veröffentlichte – offenbar auf eigene Kosten – einen Radiomitschnitt, ergänzt durch drei Stücke, die er noch im April, kurz vor Beginn besagter Tour, in einem kleinen Studio im heimischen Austin (Texas) aufgenommen hatte.

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David Olney – Migration

Ich gestehe, in den letzten Jahren ist mir der bis dato praktisch unbekannte Singer/Songwriter richtig ans Herz gewachsen. Denn man kann sich auf ihn, sein Songwriting-Talent und sein Händchen für stimmige, dabei stets abwechslungsreiche Produktionen verlassen.Auch bei seinem jüngsten Werk, das – ganz grob – wohl dem dem kontinuierlichen Wandel im menschlichen Leben gewidmet ist, überzeugt Olney mit feinen, oft schwermütigen, aber auch leidenschaftlichen Songs. Er präsentiert sie gewohnt cool und lässig, kann dann aber auch, wie in dem „Ace Of Spade Blues“, richtig „explodieren“.

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Ocean Colour Scene: A Hyperactive Workout For The Flying Squad

Innovativ kann man Ocean Colour Scene nun wirklich nicht nennen; sie in die Rubrik „Retro-Band“ zu stecken greift aber auch zu kurz und wäre unfair. Oasis haben sie einmal anerkennend , wenn auch übertrieben, „beste britische Band“ genannt. Nun, dass Frontman Simon Fowler und seinen Kumpels diese Art von eigentlich altmodischer Rockmusik Spaß macht, kann man auch auf ihrem jüngsten Opus in der Tat heraus hören, was sich auch – zumindest ging es mir so – auf den/die HörerIn überträgt.

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Calvin Russell – In Spite Of It All

Wenn ich mir das Cover der neuen Russell-CD anschaue, fällt mir unweigerlich der Refrain einer volkstümlichen Hardcore-Hymne ein: „Lebt denn der alte Holzmichl noch…-…er lebt noch, er lebt noch!“ Es greift nämlich auf ein Foto eines Shootings zurück, deren Bilder schon für das (namenlose) Album von 1997 verwendet wurden! Ob SPV kein Geld mehr für neue Fotos hatte, oder ist der vom entbehrlichen Leben gezeichnete Singer/Songwriter aus Texas vielleicht doch schon von uns gegangen?

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Pete Astor: Hal’s Eggs

Erinnert sich noch jemand an die Weather Prophets? Sicher eine der besten Acts des Creation-Labels Ende der 1980er Jahre; nach eigenem Bekunden stark beeinflusst von Velvet Underground und Leonard Cohen.

Nach dem Split hatte Gitarrist und Sänger Pete Astor diverse CDs solo und mit anderen Bands (u. a. The Wisdom Of Harry) veröffentlicht, wahrgenommen wurde das aber nur in loyalen Fankreisen.

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Pete Astor: Hal’s Eggs

Erinnert sich noch jemand an die Weather Prophets? Sicher eine der besten Acts des Creation-Labels Ende der 1980er Jahre; nach eigenem Bekunden stark beeinflusst von Velvet Underground und Leonard Cohen.
Nach dem Split hatte Gitarrist und Sänger Pete Astor diverse CDs solo und mit anderen Bands (u. a. The Wisdom Of Harry) veröffentlicht, wahrgenommen wurde das aber nur in loyalen Fankreisen.

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Ian McLagan & The Bump Band – Bump Live

Live? Nicht wirklich, lieber Mac! Der ehemalige (Small) Faces-Keyboarder und gefragte Sessionmusiker ging mit seinen Bumpers mal kurzerhand in ein Studio in Austin und nahm dort – unter Live-Bedingungen, aber ohne Publikum – neue und alte, davon selten gespielte Songs aus dem (Small) Faces- und seinem Solo-Repertoire auf. Stimmlich ist Mac leider nicht ganz auf der Höhe, aber der Sound ist gewohnt rau und herzlich! Highlights: „I’m Hot, You’re Cool“, „Temperature“ und „Glad & Sorry“.

(6 Fritten)

Ian McLagan & The Bump Band
Bump Live
Maniac Records
Bezug: www.macspages.com

One Bar Town: Boy Scout Songs

Ist „unplugged“ nicht inzwischen „out“? Macht nix: Das dritte Album des deutsch-dänischen Quintetts macht auch ohne Strom Spaß. Getreu dem Titel und dem Cover wird ein flottes Lagerfeuer (-werk) abgebrannt, vorwiegend eigene Songs (pfiffig: „Elvis In Munich“) plus hübsche Version von „Fall Girl“ (von der kanadischen Singer/Songwriterin Wendy McNeill). Alles kommt vor: Cow Punk & Roots Rock, veredelt mit Folk-, Swing- & Country-Elementen. Zu haben bei Konzerten oder via www.twah.com.

(6 Fritten)

One Bar Town: Boy Scout Songs
twah!