Superlative

Jetzt habe ich’s zum zwanzigsten Mal gehört: das Fernsehereignis des Jahres war: „Dresden“ (ZDF). Sagen alle. Alle beim ZDF zumindest. Muß also stimmen.

Ich selbst hätte ja auf die Fußballweltmeisterschaft als Jahres-TV-Ereignis getippt. Hab‘ aber „Dresden“ (ZDF) auch gar nicht erst gesehen. Genau wie Oma Zapp (Jahrgang ’29). Ihre Begründung: „Ich hatte schon genug Krieg“.

Blogtipp

Ich habe ihn jetzt lange genug beobachtet, den Herrn Linder. Und seine → Blogaktivitäten aufmerksam und schweigend verfolgt. Aber jetzt reichts! Jetzt muss es mal gesagt werden: Da kann man wirklich hingehen und was lernen und seinen Spaß haben. Herr Linder macht das viel wissenschaftlicher als wir Profanblogger. Er beobachtet den Buchmarkt, schaut auf die Justiz und zurück in die Vergangenheit, befasst sich mit Geständnissen und anderen krimiaffinen Dingen, sogar die Dienstwagenfrage bei Norbert Horst weiß er zu behandeln. Tja, tut mir leid: muss ich wohl empfehlen.

Rezensentenbelehrung

Webseiten von Autoren sind Werbeseiten. In Ordnung. Man hat ein Buch geschrieben und preist es an, man verweist stolz auf die Lobeshymnen der Rezensenten – und verschweigt im Allgemeinen ihre Verrisse. Auch in Ordnung. Das nennt man Kosmetik, das nennt man Werbung, das nimmt kein Mensch ernst, der seine fünf Groschen noch beisammen hat.

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Oscarnachwehen

In der 3Sat-Kulturzeit erklärt uns Herr Grandits, dass der Regieoscar für Ang Lee nur ein Trostpreis sei und dass die Oscarjury „Crash“ offenbar nur deshalb zum besten Film gewählt habe, weil ihr die Thematik von „Brokeback Mountain“ zu provokativ sei. Ja auch so ein progressives Weltbild kann schon ganz schön simpel gestrickt sein, dass es nicht mal auf die Idee kommt, die Mitglieder der Academy könnten „Crash“ einfach so für besser befunden haben.

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Sex’n’crime

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Sex. Sie erinnern sich? Seit Kollege Bischnik, der mit mir auf der Stube sitzt und für die Erwerbssteuerpflichtigen A-H zuständig ist, einen Krimi schreibt, höre ich das Tag für Tag, und jedesmal verzweifelter: Sex, Sex, Sex! Wie mache ich aus meinem crime einen zünftigen SEX & crime?
Denn, unter uns, die Sache ist doch so: Heute liest kein Mensch mehr einen normalen Krimi. Irgendwas Besonderes sollte schon drin sein. Humor, die fränkische Küche, das Wiesbadener Land, drei Seiten Sozialkritik oder wenigstens eine abgekupferte Weisheit aus „Psychologie Heute“ oder der Lebensberatungsecke der „Brigitte“. Oder Sex. Aber das ist das Schwierigste.

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Short Story Sponsoring

Für meine Eigenwerbungen bin ich ja berüchtigt und, ja, ich geniere mich da gar nicht! Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Zum Beispiel: Die Krimikurzgeschichte retten. Die mittlere Erzählung auch noch, wenn wir schon dabei sind. Auf die Idee hat mich, natürlich, Anobella gebracht, sie hat mein Herz gerührt.
Und wie geht das? Ganz einfach. Gute Geschichten werden nur geschrieben, wenn es dafür gutes Geld gibt. Alles andere ist Kitsch, so „Ich schreibe, weil es aus mir herausdrängt.“ Na meinetwegen. Aber ich glaub das nicht. Gute Arbeit, gutes Geld, die Ehre noch obendrauf. So soll das sein.

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Chris Jagger’s Atcha!: Act of Faith

Er will es also noch mal wissen: mit neuem Label, neuen Liedern, neuen Leuten…nicht ganz! Denn seit dem letzten Album sind zwar sieben Jahre ins Land gezogen, aber die Besetzung der ATCHA! (Electric) Band ist praktisch gleich geblieben: neben Boss Chris sind mit von der Partie dessen langjähriger Weggefährte Charlie Hart (fiddle, keyboards), Paul Emile am Bass, Drummer Malcolm Mortimore und als echter Neuzugang dessen Sohn Jim. Letzterer fungierte auch mit Hart als Co-Produzent und dürfte gewiss für „frische“ Akzente gesorgt haben.

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Robert Brack: Kalte Abreise

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[Na, das fängt ja toll an: Der Zug fast leer (Schulferien), aber ein Mief, als hätte gerade eine Horde Restalkoholisierter das Abteil geentert. Und dann das:]

„Hamburg: In der Präsidentensuite des Hotels Atlantic an der Außenalster wurde heute Nachmittag während einer Hotelbesichtigung die Leiche eines unbekanntes Mannes gefunden.“

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Bill Moody: Bird lives!

Ui, da hat mir der Unionsverlag aber eine Steilvorlage geliefert! „Schlechter Jazz kann tödlich sein!“, so bewirbt er das neue Buch von Bill Moody, „Bird lives!“. Und schon weiß ich, wie ich meine Rezension beginne, wenn mich die Lektüre nicht überzeugt: „Schlechte Krimis auch! Tödlich langweilig!“ Schade um den schönen Einstieg.

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