Mensch, Alfred!

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Hättste doch nicht machen sollen…Schickt mir der Bursche tatsächlich nicht nur die broschierte Ausgabe des von Axel Bußmer herausgegebenen → Block-Sammelbandes, sondern auch noch die gediegen gebundene und mit einem Schutzumschlag veredelte. Darf ich doch nicht rezensieren, Herr Miersch! Bin doch befangen! Gleich doppelt! Was sollen denn meine Leser denken!? Andererseits: Erstes Anlesen…ja, ja, doch, doch…nein, darf ich nicht! Gehört sich nicht! Rezensentenmoral! Andererseits: Ich kann einfach kein Buch unbesprochen lassen. Das ist inzwischen wie eine Sucht…Wie soll ich mich nur entscheiden? Warum stürzt du mich in diesen Gewissenskonflikt, gewissenloser Verleger Alfred Miersch?

George P. Pelecanos: Shame the devil

Die Bücher der späten 90er Jahre von George P. Pelecanos sind in den USA als „washington quartet“ bekannt. „Nach dem starken Echo erscheint die Washington-Trilogie nun als Kassette im literarischen Hauptprogramm“, schreibt dagegen der Dumont Verlag zu einer → Neuauflage der Bücher „Das große Umlegen“, „King Suckerman“ und „Eine süße Ewigkeit“ in einem Sammelschuber. Und auch die deutsprachige Kritik spricht von einer Trilogie. Nun muss man natürlich auch bei viel gutem Willen zugeben, dass die Begriffe Trilogie und „quartet“ sich nicht zur Deckung bringen lassen. „Tell the truth and shame the devil“: Die haben da einfach ein Buch weggelassen.

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Immer schlimmer

Es wird immer schlimmer mit dem Kollegen Menke vom Krimiblog. Erst hält er dem ahnungslosen David Peace ein Mikro vor die Nase und nötigt ihn zum → Interview. Dann dient sich ihm die notorische Komplizin Anobella als (wahrscheinlich leichtbekleidetes) „Bunny“ an, um künftigen Opfern „Tee zu servieren“ (Kommentar 12 zum Interview) .

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Nachtgedanken -2-

Das mit den Definitionen ist so eine Sache. Zu behaupten, „noir“ sei 1929 entstanden, ist das eine (siehe → hier ); daraus zu schließen, „noir“ habe seit 1929 genau diese und jene Charakteristika, würde jedoch bedeuten, Literatur nicht als lebendiges, sich ständig veränderndes Wesen wahrzunehmen. Und davor wollen wir uns hüten. Nein, alles hat sich entwickelt, alles entwickelt sich, geht vor und zurück; Kriminalromane, die nach Schablonen entstehen, sind allenfalls harmlose Unterhaltung, Autoren, die neben sich „Gesetzbücher“ stapeln wie sonst nur Juristen, wären besser Juristen geworden. Und selbst denen genügt das gedruckte Wort selten allein.

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Seghers‘ law

Ein Gesetz ist das, was auf einer massiven Steintafel steht, bei der man erst dann, wenn man sie wütend auf die Erde schleudert, merkt, dass sie aus Ton ist. Und ist die Tafel erst einmal kaputt, das Gesetz obsolet, kommt auch flugs das nächste und das nächste und bis in alle Ewigkeit. Das gilt auch für den Kriminalroman. All das müsste einmal erschöpfend dokumentiert werden, und jetzt tut es einer. Jan Seghers.

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Die Besten der Besten

Nun ist es raus: Die besten zehn Krimis des Jahres 2005 according to the critics. Der KrimiWelt Bestenliste natürlich. Erster Eindruck: Aber ja doch. Das hat was. Kann man so stehen lassen. Mehr Informationen wie üblich bei →Arte (kommen sicher gleich…). Und hier die Liste.
1 David Peace: 1974 (Liebeskind)
2 Leonardo Padura: Das Meer der Illusionen (Metro im Unionsverlag)
3 Fred Vargas: Der vierzehnte Stein (Aufbau)
4 Arne Dahl: Tiefer Schmerz (Piper)
5 Ian Rankin: So soll er sterben (Manhattan)
6 Elisabeth Herrmann: Das Kindermädchen (Rotbuch)
7 Heinrich Steinfest: Der Umfang der Hölle (Piper)
8 P.J. Tracy: Der Köder (Rowohlt)
9 Leonardo Padura: Das Labyrinth der Masken (Metro im Unionsverlag)
9 Reggie Nadelson: Russische Verwandte (Piper)

Die lachenden Detektive

Lustig geht es manchmal zu beim Krimiblog von Hinternet. Ein Kasten Bier auf dem Tisch, Chef Walter wirft ein Stück Konfetti in die Luft und befiehlt „Stimmung!“. Die herausragendsten Ergebnisse solcher Orgien der Lustigkeit findet man nun hier aufgelistet. Ab sofort auch als permanenten Link in der rechten Leiste der Krimilinks von „watching the detectives“.

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Lektoren

Unter dem Titel „Diener zweier Herren? Verlagslektoren und ihre Arbeit“ lief vorgestern eine → Sendung beim Deutschlandradio über Arbeit und Wesen, Glanz und Elend der Lektoren. Darin auch O-Töne von Pieke Biermann und Thomas Wörtche. Manuskript kann als Papier oder Audiodatei heruntergeladen werden. Interessant. Wenn Sie immer schon einmal wissen wollten, welcher Herausgeber einen Lektor verprügelt hat. Mich überrascht das nicht… (Danke an Frau Anobella für diesen Hinweis!)

Mailingliste

Ach ja, der Vollständigkeit halber: Ich stelle gerade eine Mailingliste für alte-krimis.de zusammen. Alle, die da draufstehen, erhalten in unregelmäßigen Abständen Informationen über den neuesten Stand des Projekts, die Planungen, dazu Leseproben und andere Annehmlichkeiten. Alles völ-lig un-ver-bind-lich. Wer drauf möchte, schicke eine kurze (oder lange) Mail an mich.