Die Aeronauten – Zu gut für diese Welt (Best of)

Vor so ca. einem Jahrzehnt sah ich die Aeronauten als Vorband von Tocotronic und fand sie gar nicht so toll. Das tut mir inzwischen furchtbar leid, denn die Aeronauten sind ein bemerkenswerter Haufen! Die Schweizer touren und produzieren scheinbar rund um die Uhr, spielen eine schmissige Mixtur aus poppigem Garagenrock und Soul und sind (neben schwachen Momenten, aber wer hat die nicht?) immer wieder witzig, traurig und weise.

Weiterlesen

Stephan Eicher’s Favourite Hotel*s

Best Of-Alben sind oft unnütz: Vertragserfüllung, lieblos zusammengestellt und man steht als Fan grübelnd davor, ob man sich für zwei neue Lieder wirklich nochmal alle anderen mit kaufen soll. Umso erfreulicher, wenn ein Künstler seine 19 liebsten Songs selbst zusammenstellt, sie mit einem umfangreichen Booklet und eigenen Liner-Notes versieht und die Erstausgabe in einen Papp-Schuber mit einer zweiten CD zusammen packt. Auf dieser sind nochmal 12 Titel, die unter der Überschrift „Lost and Found“ allerlei Remixes, Demoversionen, Backstage-Aufnahmen, auf den komischsten Medien im Originalzustand aufgenommen, präsentiert.

Weiterlesen

Eläkeläiset: Humpan Kuninkaan Hovissa 1994-95

Was ist das? Eine Kirmestruppe, deren Frontman mit Tischtennisbällen im Mund singt? Nein, das sind Eläkeläiset: eine finnische Polkatruppe! Den Finnen sagt man oft nach, sie wären im Winter komplett andere Menschen als im Sommer. So, als bestünden sie eigentlich aus zwei Völkern. Der fröhliche Teil verabschiedet sich nach dem Sommer, und heraus kommen die Winter-Finnen, ein düster-verschlossenes Grüppchen. Eläkeläiset sind ganz offensichtlich Sommer-Finnen.

Weiterlesen

Leonard Cohen: More Best Of

Nur fünf Jahre nach dem Erscheinen von „The Future“ hat sich der Meister also wieder herabgelassen, eine Studio-Arbeit zu veröffentlichen.
Was jedem anderen Künstler einen wütenden Lynchmob auf den Hals gehetzt hätte, ist für Cohen-Fans schon mehr als sie je zu träumen wagten: „More Best Of“ enthält gerade mal einen einzigen neuen Song, „Never Any Good“. In dem im Stil der beiden letzten Alben gehaltenen Song gesteht Cohen seine Unfähigkeit zu lieben. Vielleicht war ihm, neben kommerziellen Aspekten natürlich, das fast schon autobiographisch zu nennende Thema des Songs so wichtig, daß er ihn in die zweite Sammlung seiner besten Songs aufnehmen mußte, obwohl er sich noch im Frühjahr 1996 nicht scheute, vor laufender Kamera zu verkünden, er fände den Song mit seiner eigenen Stimme nicht gut genug und ließe ihn deshalb lieber von einem anderen Sänger (Billy Valentine) singen. Ob Cohen also wirklich hinter diesem Song steht, ist eher fraglich.

Weiterlesen