Crime School: Lektion 12

Arthur Conan Doyle hat die Blaupause vorgegeben: Ein Verbrechen geschieht. Sherlock Holmes übernimmt. Er recherchiert. Verschafft sich Einblicke in die Vorgeschichte. Sammelt die Informationen in seinem phänomenalen Gedächtnis, einer Hochleistungsmaschine für treffende Schlussfolgerungen. Es dauert nicht lange, und der Fall ist geklärt. Dem wie immer sprachlos staunenden Dr. Watson (so sind sie halt, diese Akademiker), wird am Ende am heimischen Kaminfeuer haarklein erklärt, wie alles zusammenpasst.

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CrimeSchool: Repetitorium

Nein, diese Rasselbande gönnt einem alten Mann keinen freien Tag mehr! Zuerst macht mir Schüler Bernd Lust auf James Ellroy, den ich jetzt auch noch lesen muss, dann erwähnt Schüler Matthias so ganz nebenbei Chuck Palahniuks Roman „FLUG 2039“ (kennt jemand das Buch? Ist das ein Krimi / Thriller? Lesenswert?), der eine interessante Zeitstruktur aufweise – und Schüler Ludger macht einem sowieso ständig Appetit auf → „realitätstüchtige“ Bücher , die nun gar den Wahlkampf in NRW beeinflussen können. Für mich armen Pauker heißt das: Überstunden machen (die zahlt mir kein Kultusministerium) und einige Dinge repetieren.

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Crime School: Zwischenlektion

„Das Katalogisieren und Einordnen in die jeweiligen Schubladen überlasse ich Literaturwissenschaftlern und Kritikern. Natürlich auch Bibliothekaren und Buchhändlern, die ihrem Klientel einen Anhaltspunkt geben müssen, wo ähnlich strukturierte Bücher zu finden sind. Sie finden meistens daran genauso viel Spaß und Befriedigung wie Jake an einer sauber sortierten Lego Sammlung.“

schreibt unser australischer Gastschüler, der von mir als Krimiautor sehr geschätzte → Marcus Starck.

Einspruch, Euer Ehren!

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Crime School: Schooldays – und eine Frage

Ab sofort konzentriert sich der Unterricht in der Crime School auf den Montag. Die Sache wird jetzt aufwendiger, meine Zeit leider nicht mehr. Extra-Unterrichten, Nachhilfestunden etc. sind weiterhin variabel.
Und dann noch eine Bitte rein interessehalber: Wieviele Schüler hab ich eigentlich? Regelmäßige, Laufkundschaft. Wenn Ihr mir das hier ganz lapidar mal mailen könntet? Meinetwegen könnt ich auch nur „test“ oder so was in den Body schreiben. Weiterführende Kommentare sind natürlich wie immer willkommen.

Crime School: Lektion 10

Das „weltweite Netz“ verdankt seinen Namen der Möglichkeit, auf Servern abgelegte Dokumente miteinander zu verknüpfen. Diese vermittels der Seitenbeschreibungs-(nicht Programmier-)Sprache HTML leicht zu erlernende Technik ist Grundlage fast aller Krimi-Online-Projekte. Betrachten wir uns dazu ein exemplarisches Beispiel in Bild und Kommentar (die gelben Pfeile wurden von mir nachträglich eingefügt).

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Crime School: Nachtrag zu Lektion 8

„Tatsächlich habe ich letztes Jahr den „Ungarn-Krimi“ von S W gelesen und muss sagen, dass ich einigermassen enttäuscht war. Die Haltung des Detektivs ist in seiner geheimniskrämerischen Art eher den 30er Jahren verpflichtet, die pingelige Suche nach Details ist genau so wie es schon Chandler nicht leiden konnte und überhaupt rätseltechnisch nicht gerade komplex.“

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Crime School: Worte eines Krimiautors

Das Schöne am Schreiben ist eben das Schaffen von neuen Welten, neuen Realitäten, Menschen, Charakteren, usw. Natürlich fließen reale Personen, reale Orte, reale Begebenheiten in die Geschichten ein, die ich erzähle. Natürlich bezieht ein Schriftsteller seine Ideen aus seinem Erfahrungsschatz. Nichts desto trotz sind die Geschichten eben nur Geschichten.

Blogfreund und Krimiautor Marcus Starck äußert sich →hier über ein durchaus Crime-School-relevantes Thema und gibt zu Beginn einen Einblick in die sinistre Welt deutscher Lektorate, wo die alte Einstellungsvoraussetzung („bloß keine Ahnung von Literatur!“) immer noch aktuell zu sein scheint.

Crime School: Ein Lehrer erinnert sich

Dass man Bücher, Krimis insbesondere, einfach nur „aus Wolluscht“ lesen kann, ist eine Erkenntnis, die man nicht zu kommentieren braucht. Vielleicht müsste man es aber des öfteren doch tun, um den Eindruck zu vermeiden, in unserer Schule werde dieser Vergnügungsfaktor generell verteufelt, ausgeblendet oder geringschätzig behandelt.

Mitnichten. Aber, liebe Jungen und Mädchen, das hier ist eine seriöse Schule! Wir analysieren und versuchen, zum Wesen des Krimis vorzudringen, seine Mechanismen zu begreifen und, who knows, irgendwann einmal den Schlüssel zu finden, mit dem wir ein Buch öffnen und wie in einem offenen Buch darin lesen können. Oder so ähnlich…

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Crime School: Lektion 8

Die Dramaturgie der ersten sieben Beck-Romane ist simpel und stets die gleiche: Ein Verbrechen geschieht und wird in mühevoller Kleinarbeit aufgeklärt. Am Ende steht indes nicht die Auflösung als Selbstzweck. Wenn das letzte Rätsel gelöst ist, haben wir eine Person in ihrem ganzen Elend kennengelernt, manchmal auch mehrere, Protagonisten einer Gesellschaft, die sich von Roman zu Roman mehr entblößt und schließlich jene Konturen zeigt, die es den Autoren in den Romanen acht bis zehn ermöglicht, sie zum Schauplatz einer Groteske zu machen, die nur noch Monster und Psychowracks gebären kann.

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Crime School: Lektion 7

Die Helden des klassischen Detektivromans sind sowohl Meister der Induktion als auch der Deduktion. Prinzipiell unfehlbar, agieren sie in einem Ambiente, das scheinbar nur aus Indizien besteht, die darauf warten, gedeutet zu werden. Machen die Helden denn doch mal einen Fehler, gehört dies zur Dramaturgie des Romans, nicht aber zum Wesen jenes Über-Ich, zu dem der Held (manchmal auch eine Heldin) beim Leser geworden ist.

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Crime School: Klassenarbeit

Der feine Herr Menke will wohl selber eine Crime School aufmachen, wie →hier zu besichtigen. Na, wart ab, Freundchen! Karrieregeile Leser bleiben natürlich beim Original, denn nur das hier ausgestellte HINTERNET-Diplom ebnet euch den Weg zur beruflichen Karriere in der Krimitheoriebranche. Schon das HINTERNET-Zertifikat „Falschlinken für Profis“ hat etliche Leute in Lohn und Brot gebracht, wie eine Inspektion des WWW unbezweifelbar ergibt. Also immer schön die Hausaufgaben machen! Nehmt euch ein Beispiel an Bernd und – naja, meinetwegen – an Ludger!

Crime School: Lektion 4

Schön, dass einige von euch nicht davor zurückschrecken, mich auf meinem irrlichternden Weg durch die Weltliteratur, auf der Suche nach dem wahren Wesen des Kriminalromans zu begleiten. Ich weiß ja selber nicht so genau, wohin das alles führen wird, ob wir am Ende gar zur großen verborgenen Felsenhalle gelangen werden, wo der uralte Wächter der Regeln des Krimis schon auf uns wartet und jene Steintafeln ausliefert, auf die der erste Krimiautor geritzt hat, wie ein Text beschaffen sein muss, um ein guter Krimi zu sein.

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Crime School: Lektion 3

Heute arbeiten wir aus, was in der letzten Stunde besprochen wurde und beginnen damit eine kleine Reise durch die Geschichte des Kriminalromans, seiner Regeln und seiner Autoren, die sich nicht an diese Regeln gehalten haben.

Zunächst jedoch: Der Schüler Zander hat zu Recht moniert, dass der in Lektion 1 genannte „Mister Dynamit“ nicht beim BKA, sondern beim BND angestellt war. Auch gefällt ihm der Ausdruck „Heftchengott“ nicht, denn „Mister Dynamit“ sei ausschließlich im Taschenbuch erschienen. Genaugenommen hat Zander natürlich auch hier Recht; mit „Heftchen“ meine ich aber all das, was „Pulp“ genannt werden kann. Trotzdem: Ein Fleißkärtchen für den Schüler Zander, und nun weiter im Text.

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Crime School: Lektion 2

Beim Schreiben ist mir der Leser piepegal.
Hat da einer „arrogantes Arschloch!“ gerufen?
Beim Schreiben habe ich nur ein Ziel: Dass der Leser die Lektüre nicht bereuen möge und vielleicht etwas erfahre, das er ohne mein Buch nicht erfahren hätte.
Was heißt hier „Du widersprichst dir ja selber!“?

Denn beide Strategien passen nicht nur gut zusammen, sie sind auch die beste Möglichkeit, einen gelungenen Text abzuliefern. Darüber wollen wir uns jetzt ein paar Gedanken machen.

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