Long Agos And Worlds Apart: A Tribute To The Small Faces

Wann hört das endlich auf mit diesen (fast durchweg) langweiligen Tribute-Alben? Hab‘ ich auch gedacht, als ich diese Compilation auflegte. Aber, das Anhören macht(e) tatsächlich Spaß. Denn nicht die großen Hits werden hier lustlos heruntergenudelt, sondern die bunte Mischung aus BritPoppern der „2nd generation“ wie z. B. OCEAN COLOUR SCENE, GENE oder NORTHERN UPROAR und weniger jungen Cracks wie z. B. PRIMAL SCREAM oder die BUZZCOCKS versucht tatsächlich, den eher unbekannten Songs aus dem Marriott/Lane-Fundus neue Aspekte und interpretatorische Nuancen abzugewinnen, was erfreulicherweise fast immer gelingt.

Die meisten Aufnahmen klingen „zeitgemäß“ oder wenigstens „zeitlos“, vor allem wenn wie beim Opener „Understanding“ die gute alte P. P. Arnold (Steve Marriotts erste große Liebe!) mit Verve und echter Leidenschaft singt. Ein Glück wohl, daß die erste, Anfang ’96 geplante Tribute-Album-Version gescheitert ist, nachdem – wie man hört – OASIS und BLUR Streit bekommen hatten, weil beide Bands denselben Song interpretieren wollten, sich aber nicht einigen konnten. Daraufhin sprangen angeblich auch PULP und andere namhafte acts ab. Was aber nicht tragisch ist, da die vielen Newcomer-Bands ganz unverbraucht und spontan zu Werke gehen konnten. Nach Jahren der Nichtbeachtung in der britischen Öffentlichkeit haben die SMALL FACES, diese Sixties-Mod-Heroes, endlich eine adäquate Würdigung erhalten.

Sampler: Long Agos And Worlds Apart. A Tribute To The Small Faces
(Nice Records/Rough Trade)

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