Rockterrine: So schmeckt Rock’n’Roll!

Katrin Lauter, auch Kaddi genannt, Simone Voigt alias Uschi und Samaneh Parvin Zamir sind die Protagonistinnen hinter der Rockterrine. Die Drei kochen seit 2003 im Großraum Trier für Musiker bzw. Bands. Was seinerzeit im Exhaus in Trier anfing (genauer gesagt 1995 in Person von Kaddi) passiert mittlerweile auch schon mal in der Rockhal im luxemburgischen Esch-sur-Alzette oder bei Open Airs am Losheimer Stausee. Was genau die Rockterrine den Musikern auftischt, das ist in dem Buch „Rockterrine: So schmeckt Rock’n’Roll“ nachzulesen.

„Rockterrine“ ist ein interessantes Kochbuch – angereichert mit vielen Livefotos der bekochten Künstler und natürlich der zubereiteten Gerichte sowie zahlreichen archivierten Danksagungen der Musiker, von denen sich anscheinend die meisten bei der Rockterrine kulinarisch bestens aufgehoben sahen. Kein Wunder, das Buch lässt einem schon beim Studieren der Rezepte das Wasser im Mund zusammenlaufen. Zumal es auch viele vegetarische und veganische Rezepte zu erkunden gibt. Und bei jedem wurde auch festgehalten, für wen es schon zubereitet wurde. Ordnung muss sein.

Neben den Rezepten sind auf den 160, grafisch sehr schön und modern hergerichteten Seiten auch Auszüge aus dem Tourrider, so etwas wie der Vorgabeliste der tourenden Künstler, zu sehen. Äußerst interessant ist eine Bemerkung über Conor Oberst, dem Kopf der Indieband Bright Eyes. Der sei ein „Fisch essender Veganer“. Bitte, was ist das denn?

Die einzigen zwei Mankos dieses frechen Kochbuches: Es wurde mit zu heißer Nadel gestrickt. Denn es haben sich einige sehr offensichtliche Schreibfehler eingeschlichen, die bei genauerer Korrekturlese ohne weiteres aufzuspüren gewesen wären. Dazu gesellen sich zwei, drei Rezepte, die man nun wirklich nicht mehr in einem Kochbuch lesen muss: Wie man Reis mit getrockneten Kräutern oder Cocktailtomatenhäften im Backofen grillt, das ist doch äußerst banal. Ganz zu schweigen von den Vorschlägen, was man so alles in einem Schokoladenbrunnen versenken kann. Doch Schwamm drüber.

Vom Rezensenten „nachgekocht“ wurde übrigens der Feldsalat mit Kartoffeldressing, der in ähnlicher Form auch schon in einem anderen Kochbuch entdeckt wurde, der dennoch vorzüglich mundete. Den hatten die drei Damen von der Rockterrine übrigens für die deutschen Rock-Bands Pale und Revolverheld zubereitet.

Website: www.rockterrine.de