Wilco – Yankee Hotel Foxtrot

Oma hat’s ja immer gesagt: „Geduld ist eine Tugend“ und „Hilf dir selbst, dann hilft die Gott.“ Manchmal auch eine Plattenfirma. Jeff Tweedy und seine Mannen hatten keine mehr, haben stattdessen ihr neues Album übers Internet unters Volk gebracht und einfach mal abgewartet, ob sich nicht vielleicht doch jemand für „Yankee Hotel Foxtrot“ interessiert.

Eigentlich aberwitzig – da spielt eine der respektiertesten Bands der 90er Jahre ein neues Album ein und keiner will es haben. Aber zum Glück gibt es noch einige Plattenfirmen, die merken, wenn große Dinge am Start sind. „Yankee Hotel Foxtrot“ ist jetzt für Jedermann zu haben, ein typisches Wilco-Album und doch so anders als „Being There“ oder „Summer Teeth“.

Die elf Titel funktionieren nicht als Songs im klassischen Sinne. Jeff Tweedy scheint sie nur zu benutzen, um Stimmungen zu erzeugen. Was zählt, ist die Atmosphäre des Albums, und es gleicht fast einem Gottesgeschenk, dass trotzdem Perlen wie „I Am Trying To Break Your Heart“ oder „Jesus, etc.“ an der Liederkette glitzern.

(dmm)

Wilco
Yankee Hotel Foxtrot
Nonesuch/Wea

Wilco – Summerteeth

Britannia rules auf der ´99er-Scheibe der einstigen Americana-Heroen. „Summerteeth“ ist Wilcos Beatles-Album! Verschroben und von einer erfrischenden Unbekümmertheit wie früher, aber auch sehr viel poppiger in Melodien und Arrangements. Harmonika- und Banjo-Klänge sind noch nicht zu reinen Special Effects verkommen, aber gegen die Walls of Sound, die sich gelegentlich auftürmen, kommen sie kaum noch an.

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