Was ist das? Eine Band, die ganz gewöhnlichen Rock spielt und die man definitiv in keine Schublade stecken kann? Man ringt nach Einflüssen, sucht nach Parallelen und kommt nur zu dem Schluss, dass das alles schonmal da war, aber eben nicht in dieser Form. Das Quartett Billy Talent hat sich mehr als zehn Jahre den Hintern abgespielt, um jetzt mit seinem Debütalbum vom Stand weg den großen Wurf zu landen.
Sänger Benjamin Kowalewicz klingt zwar manches Mal wie A- und B-Hörnchen, wenn man ihnen auf den Schwanz tritt, aber die spitzen Schreie sind genauso schnell verschwunden, wie sie gekommen sind und machen einem druckvollen Gesang Platz. Dahinter toben zwei Gitarren, die ungeniert von den Sixties an alle Jahrzehnte mitnehmen und dir trotzdem unerkannt direkt in den Bauch fahren. Von dort zu gleichen Teilen in Herz und Beine und spätestens hier hört jeder Erklärungsversuch auf, warum die Band so gut ist.
Billy Talent: Billy Talent
(Eastwest)