Hits and Misses

Der Untertitel dieses Samplers “performed by Muhammad Ali, Joe Frazier, George Foreman and others” führt in die Irre. Eigentlich handelt es sich um eine Verbeugung vor Ali als Sportler-Popstar. Die anderen Herren tauchen nur am Rande auf, Musik wie Gesang stammen meist von Musikern und nicht von Boxern.

Die Songs haben es in sich: Einflüsse aus Afrika, Jamaika, Brasilien, Kuba und Amerika eine Reise durch Soul, Funk, Dancehall, Calypso, Blues, etc., fast ausschließlich den 60ern und 70ern entstammend.

Meist geht es darum, dass Ali “The Greatest” ist und “floats like a butterfly, stings like a bee”. Das ausführliche Booklet (deutsch/englisch) stellt nicht nur die Künstler vor, sondern hinterfragt die Glorifizierung in den Songs ein wenig. In den Texten über Ali geht es um seine Rolle als Medienphänomen, Ausnahmesportler und selbstbewußter Rebell gegen das weiße Establishment, aber auch kurz um sein Faible für die “reaktionäre Nation of Islam” und seine Abwendung vom dort in Ungnade gefallenen Malcolm X.

Auch wenn es zum Teil um weitere Boxstars geht, stellt der Sampler eigentlich eine Art Soundtrack zur Boxkarriere des zu Muhammad Ali gewordenen Cassius Clay dar. Als historische Dokumentation läßr diese Zusammenstellung die Begeisterung aufleben, die sein öffentliches Leben als Teil der Popkultur auslöste. Darüberhinaus macht das Album einfach Spaß, auch wenn die ständige Heldenverehrung einen leichten Abnutzungseffekt mit sich bringt.

V.A.: Hits and Misses. Muhammad Ali and the ultimate sound of fistfighting
Trikont
VÖ: 29.9.2003

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