Beach Party


„Kennen Sie die Leute auf dem Cover alle mit Namen?“ möchte man James Last fragen. Schließlich feiert er hier mit ihnen. Sogar Kinder sind dabei.

Und was unterscheidet die Beach Parties von den Non Stop Parties? Nun. Erstmal scheinen das vor allem latin-angehauchte Stücke zu sein. Obwohl mir gerade der Strand eher nach Nordsee-Schlick aussieht. Vor allem, wenn ich die Rückseite anguck, krieg ich sofort Gänsehaut.

Es ist alles sehr gemächlich, und ein bisschen angegospelt. Aber nix mit Gesprächsfetzen und Gläserklirren. Vielleicht gibt´s bei Beach Parties nix zu trinken. Klingt auch eher nach einer normalen Band als nach  Bigband. Entweder kleinere Besetzung oder nicht so spektakuläre, kunstvolle Arrangements. Bisschen schlichter alles.

Und viel Gesang! Hier darf der Chor in ganzen Sätzen Jodeln, und das tut er sehr angenehm. Viele tiefe Frauenstimmen. Und viel näher dran am „natürlichen“ Gesang als die gedrechselten Einsätze in den hohen Lagen, die man sonst von den James Last Platten kennt. Ich glaube, ich fang an, das Prinzip der Beach Party zu verstehen. Hier ist alles viel lockerer und ungezwungener. Kein Kleiderzwang. Keine straff durcharrangierten Stücke. Kein „Feuer frei“ der Trompeten. Eher diskreter Beat, dafür leise Rasseln etc. Relax, Baby. Alles fließt.

Die Songs sind very End-60er: Kumbayah, Blowin´ in the wind, El Condor Pasa, Once on a saturday morning… Nur bei “Happy Brasilia’ dürfen die Musiker – insbesondere die Percussionisten – raushängen lassen, was sie können. Und das ist wirklich eine Wucht: eine reine Percussionseinlage, wie direkt vom brasilianischen Karneval eingeflogen.

Passend dazu sehen die Fotos natürlich wie Schnappschüsse aus. Hat was sehr Authentisches. Im Gegensatz zu den arrangierten Szenen auf    den 80er-Strandplatten. Wer James Last mit Anglerhut auf der Birne sehen will, muss diese Platte einfach haben!