Evergrey Mastermind Tom S. Englund ist ein ganz Fleißiger: Vier Alben in vier Jahren und trotz wechselnder Bandbesetzung konnte sich das Endergebnis immer hören lassen. Das neue Werk „The Inner Circle“ ist sogar noch stärker geworden als der Vorgänger „Recreation Day“.
Englund mischt in perfekter Dosierung den episch progressiven Hardrock seiner Band mit weichen Piano-Parts und Female-Vocals, schichtet Gitarrenspuren und Double-Bass-Gewitter übereinander ohne dabei die Transparenz aus dem Auge zu verlieren.
Die zehn neuen Songs wirken nie überfrachtet und strahlen trotz ihrer Komplexität Wut und Verzweiflung aus. Thematisch hat sich Englund mit dem Kindesmissbrauch durch Geistliche einen schwer verdaulichen Brocken rausgesucht, aber Evergrey scheitern nicht an der musikalischen Umsetzung, besonders weil die Band am Anfang des Albums ordentlich auf die Tube drückt, um ihrem Zorn freien Lauf zu lassen. Ich muss noch einmal darauf hinweisen, Evergrey sind großartig obwohl sie Metal spielen.
Evergrey: The Inner Circle
Insideout/SPV