‚Emotion vor Perfektion‘ ist die optimale Beschreibung für den aktuellen Livemitschnitt der wuseligen New Yorkerin.
Als Ani DiFranco am 4.6.2002 in der Carnegie Hall spielte, war aus ihrem Wohnort genau das geworden, was Thees Uhlmann von Tomte so treffend als die ‚Stadt mit Loch‘ bezeichnet. Abgerundet mit dem Vortrag von Gedichten präsentierte Ani an diesem Abend einen Soloauftritt, den Wehmut, Trauer und Fragen durchziehen. Einfache Antworten oder Wahrheiten gibt es heute noch keine und gab es auch ein dreiviertel Jahr nach der Tragödie nicht.
So platt es klingt: Die Labelchefin von Righteous Babe macht das, was sie am besten kann, und spielt sich durch ihr eigenes Best-Of-Programm. Kraftvoll wie immer und mit viel Emotion. Man sollte eigentlich alle Live-Alben von Ani DiFranco besitzen, aber das hier braucht man noch ein bisschen dringender als die anderen.
Ani DiFranco: Carnegie Hall 4.6.2002
Righteous Babe/Indigo
VÖ: 5.5.2006