Ani DiFranco: Evolve

Um im rührigen Schaffen der Kanadierin den Überblick nicht zu verlieren, muss man sich ganz schön Mühe geben, aber bislang scheinen dem Power-Schlumpf die Ideen nicht auszugehen. Seit dem harschen Folk-Punk von „Dilate“ (1996) hat sich Ani DiFranco über die Jahre komplett gehäutet und präsentiert sich seit einigen Jahren erwachsener denn je. Geschrien wird nur noch selten, stattdessen setzt sie ihre Stimme emotional ein und verknüpft ihren Folk immer stärker mit Jazz-Anleihen. Wobei „Anleihen“ bei „Evolve“ stark untertrieben ist.

Gemeinsam mit ihrer fest eingespielten Band sind die elf Songs lebendig wie zehn Schoßhündchen auf Ecstasy. Wer einen gemütlichen Spieleabend vorzeitig beenden will, muss Ani DiFranco auflegen. By the way gehört, kommen die zwölf Songs einem Hyperkinetischen Syndrom gleich, konzentriert man sich auf „Evolve“, eröffnet sich ein wunderbares Album, das fernab der Masse einen eigenen Stil etabliert. Bei Ani DiFranco ist Stillstand derzeit nicht zu erkennen.

Ani DiFranco: Evolve
(Righteous Babe/Indigo)
VÖ: 11.3.2003

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