Es lag scheinbar doch nicht nur an Joe Henry. Hatte man dem genialen Songwriter nach der Mitwirkung bei →„Knuckle Down“ (2005) ein goldenes Händchen attestiert, liefert Ani DiFranco – jetzt wieder im Alleingang – ein mindestens so starkes Album ab.
„Reprieve“ besticht durch eine introvertierte, dunkle Grundstimmung, die Ani DiFranco und ihr Sidekick Todd Sickafoose mit teilweise undefinierbaren Sounds fast in Klaustrophobische treiben. Die beiden machen sich über alle denkbaren Instrumente her und entfachen auf 13 Songs ein Feuerwerk von Songwriting-Kunst und Kreativität.
„Reprieve“ klingt wie kein Ani DiFranco-Album vorher, ist definitiv das ruhigste ihrer Werke und der beste Beweis, dass die quirlige Songwriterin mit all den Jahren und trotz der vielen Veröffentlichungen immer besser wird.
Ani DiFranco: Reprieve
Righteous Babe/Indigo
VÖ: 8.9.2006