Da ist nun also der Score des viel gerühmten und in Cannes ausgezeichneten Films „Dancers In The Dark“. Beim Komponieren bzw. dem Vollenden der sieben Stücke auf „Selma Songs“, so der Titel des Soundtracks, haben Björk einige Produzenten/Künstler geholfen. „I’ve Seen It All“, das hinreißende Duett mit Thom Yorke (Radiohead), entstand zum Beispiel mit Unterstützung von Guy Sigsworth, der auch auf Madonnas neuem Album „Music“ das ein oder andere Wörtchen mitzureden hatte.
Ein anderes Duett ist das mit Catherine Deneuve. „Cvalda“ heißt es und seine Melodie erschafft sich anfänglich aus Geräuschen industrieller Maschinen. Später übernehmen Harfe, ein Streichorchester und softe Beats die Federführung, die abermals vom maschinellen Rhythmus abgewechselt werden. Ein ständiges Hin und Her der Emotionen: pendelnd zwischen Kälte und Wärme. Eigenartig und vertrackt, doch nachvollziehbar.
Das gilt auch für den Rest des Albums, das es schafft, eine Brücke zwischen klassischer und zeitgenössischer Musik zu schlagen, ohne dass Björk mit diesem Versuch ihr künstlerischer Ansatz verloren geht. Sie kann sich gegen beide Fronten behaupten und geht – nicht nur im Film – als phantastische Siegerin vom Platz. Denn eins ist klar: Sie schöpft nicht nur beim Schauspielern all ihre kreativen Ressourcen aus.
Björk: Selma Songs
(Polydor)