Fauxliage: Fauxliage

Das erste Album des Projekts Fauxliage hat etwas von einem Spinnennetz: Technisch perfekt, gleichermaßen fragil wie stabil, von unbestrittener Schönheit und trotzdem überlegt man, ob man’s nicht doch wegmachen sollte. Aber während man noch versonnen vor der Stopp-Taste steht, liegt Thekla schon auf der Lauer und spinnt den Hörer ein.

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The Cult: Born Into This

The Cult machen es richtig. Seit ihrer kommerziellen Hochphase veröffentlichen sie jetzt nur noch alle Jubeljahre eine Platte und man kommt gar nicht dazu sich aufzuregen, dass sie ihren Sound nicht ein Jota verändern. Im Gegenteil: Man freut sich wie Bolle über neue Songs, die man auch rund zwanzig Jahre nach „Sonic Temple“ noch großartig finden kann.

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Kilians: Kill The Kilians

Manchmal fühle ich mich unfassbar alt, wenn ich in den Begleitschreiben der Plattenfirmen Sätze lese wie ‚Die Kilians mögen vielleicht ein kleines Alkoholproblem haben,…‘ Da klopft dann ganz massiv der Erziehungsberechtigte gegen meine Hirnrinde und fragt sich, ob es Sinn macht, jungen Menschen kurz nach dem Abitur schon eine handfeste Abhängigkeit einzureden. Unabhängig davon dauert es meistens auch eine Weile, bis man ein Trinker-Image wieder los wird.

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Oliver Uschmann: Wandelgermanen

Oliver Uschmann lässt Bochums bekanntester Männer-WG keine Zeit zum Verschnaufen. Kaum hatte man sich bei „Voll beschäftigt“ damit abgefunden, dass das Haus abgerissen werden muss, liegt jetzt schon der Nachfolger vor, in dem Hartmut, der namenlose Erzähler und die beiden Frauen aufs Land auswandern. „Wandelgermanen“ ist der dritte Teil der ‚Hartmut und ich‘-Reihe und verlegt den Wahnsinn vom Ruhrpott ins schwäbische Hinterland.

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Ben Harper & The Innocent Criminals: Lifeline

Wirklich unschuldig sieht die kriminelle Begleitband von Ben Harper nicht aus. Schwankt die Optik zwischen Edelpenner und Kleinganove, ist die musikalische Qualität auf der Gegenseite der Medaille zu finden. Nach monatelanger Tour sind Ben Harper And The Innocent Criminals direkt von der Bühne ins Studio gegangen und haben in Harpers Wunschaufnahmeort Paris eines der besten Alben seiner Karriere eingespielt.

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Willy Astor: The Sound Of Islands Vol. IV

Willy Astors Vision der Inselklänge ist inzwischen zu einem echten Bandprojekt angewachsen. Waren die ersten beiden Teile mehr oder minder reinrassige Gitarren-Alben, vollzieht der jetzt erschienene vierte Teil den Schritt zum fast gleichberechtigten Quartettklang. Speziell Pianist und Arrangeur Martin Kälberer bekommt viel Raum, so dass bei manchen Songs eher die Tasten als die Saiten dominieren.

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Josh Rouse: Country Mouse, City House

Josh Rouse ist schon ein ganz Süßer. Nicht nur, dass er uns mit dem besten Reim seit ‚Haus-Maus-Klaus‘ überrascht, nein, er stellt mit „Sweety“ auch einen Song an den Anfang, der nicht nur Diabetiker in die Knie zwingt. Der Song hat zwar alles, was die Musik von Josh Rouse so großartig macht, ist aber dermaßen karamellisiert vorgetragen, dass man sich kurzzeitig freut, dass die Platte nur neun Lieder lang ist. Nicht dass Rouse jemals fordernd oder laut gewesen wäre, aber das ist einfach zu viel.

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Michael Marshall: Engel des Todes

Ganz sicher: Michael Marshall ist Fan der Lindenstraße. Jedes Kapitel wird mit großen Spannungsaugen beendet und in einen neuen Handlungsstrang geführt, damit Mutti auch ja nicht mit dem Gucken aufhört.
In der Spannungsliteratur gehört dieses Modell schon seit ein paar Jahren ins
Museum, aber das scheint Marshall nicht zu kümmern. Nicht, dass → „Der zweite Schöpfer“ die Krimi-Welt aus den Angeln gehoben hätte, aber die trockene, angedeutete Erzählweise hatte ihren Reiz.

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Circa Survive: On Letting Go

‚Aus einem Guss‘ gehört mit Sicherheit zu den ausgelutschtesten Phrasen überhaupt, beschreibt aber „On Letting Go“ vortrefflich. Eigentlich genauso schlimm ist die Feststellung, dass Circa Survive seit ihrem Debüt „Juturna“ (2005) noch weiter gereift sind. Musikalisch bleiben sich die Amis treu und spielen weiterhin ihren kompakten Emo-Prog, der sich schnell und engmaschig wie ein Netz um des Hörers Kopf zieht.

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Bobo: Lieder von Liebe und Tod

Cover: Bobo - Lieder von Liebe und Tod

Dieses Projekt hätte wirklich mit Vollgas in die Hose gehen können. Nicht, dass die Stimme von Bobo In White Wooden Houses nicht zu deutschen Texten passen würde, aber die musikalische Umsetzung von altem Textgut durchzieht so sehr der Hauch von Volkshochschule und Selbstverwirklichung, dass man die Phrase ‚ambitioniert, aber…‘ schon parat hat. Schön, dass die „Lieder von Liebe und Tod“ das genaue Gegenteil geworden sind.

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