Forbidden City Cop

Dank der Komödien des asiatischen Kung Fu-Asses Jackie Chan ist uns Westlern bereits ansatzweise der Weg zum Verständnis des fernöstlichen Humors geebnet worden: Lustig sind demnach überdrehte Mimik und Action-Szenen, in denen es ordentlich kracht und scheppert. Wer sich nun die Hardcore-Packung kantonesischer Lachnummern geben möchte, schaut am besten in den Hong Kong-Fantasyfilm „Forbidden City Cop“ hinein, der in seiner Heimat als erfolgreichster Film des letzten Jahres gilt.

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Species II

Wie schon das Kreativ-Team von „Alien“ stand auch Regisseur Peter Medak mit seiner Crew vor der schwierigen Aufgabe, die Hauptfigur einer Erfolgsproduktion glaubhaft wiederaufstehen zu lassen. War die hauptsächlich männermordende Außerirdische Sil im ersten Teil von „Species“ kläglich zu Grunde gegangen, hatte man ihr doch noch einen Strang DNA abnehmen können. Und der ist im Sequel „Species II“ gemeinsam mit menschlichen Genen die biologische Grundlage für „Eve“ (Natasha Henstridge), die von Dr. Baker (Marg Helgenberger) in ihrem wissenschaftlichen Luxuslabor unter Aufsicht gehalten wird.

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Ihre Majestät Mrs. Brown

Großbritannien 1864: Das gesamte Königreich trauert um den jüngst verstorbenen König Albert. Allen voran Königin Victoria (Dame Judi Dench), die den Tod ihres Gatten einfach nicht verwinden kann. Die einsame Witwe trägt über Jahre hinweg nur noch schwarze Roben, ordnet ähnliche Kleidungsvorschriften für den ganzen Hofstaat an und zieht sich auf das Windsor Castle zurück. In dieser bedrückenden Atmosphäre entwickelt Ihre Majestät eine echte Depression, die auch ihren Privatsekretät Sir Henry Ponsonby (Geoffrey Palmer) nachdenklich stimmt. Zumal Victoria sich nur noch zur Erledigung der dringendsten Regierungsgeschäfte hinreißen läßt.

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Kiss or kill

Das junge Liebespaar Nikki (Frances O’Connor) und Al (Matt Day) hat sich darauf spezialisiert, Geschäftsreisende auszunehmen. Während Nikki die Männer an der Hotelbar anspricht und sie auf deren Zimmern betäubt, kommt Al nach, um sie um ihre Wertsachen zu bringen. Doch eines Tages geht etwas schief, denn ein Anwalt verträgt die Dosis leider gar nicht. Schnell packt das Pärchen Brieftasche und Aktenkoffer und macht sich aus Angst vor Bestrafung aus dem Staub. Kurz vor dem Verlassen der Stadt öffnen sie ihre Beute und finden ein Video, das einen populären Fußballstar als Päderasten entlarvt.

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The Replacement Killers

Bei Asia-Syndikats-Chef Mr. Wei (Kenneth Tsang) laufen die Fäden des organisierten Verbrechens in L.A. zusammen. Deswegen mag Auftrags-Mörder John Lee (Chow Yun-Fat) ihm auch die Bitte nicht abschlagen, den Cop Zedkov (Michael Rooker) zu erledigen. Zumal es der letzte Auftrag in dieser Richtung sein soll, auf dessen Nichterledigung die Todesstrafe für John und seine Familie daheim in Hong Kong steht. Doch der Zuverlässigkeit des coolen Profikillers sind Grenzen gesetzt, als er aus sentimentalen Gründen einfach nicht abdrücken kann. Nun muß John so schnell wie möglich das Land verlassen.

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Firestorm – Brennendes Inferno

„Smokejumper“ nennen sich in Amerika die furchtlosen Damen und Herren, die sich per Fallschirm in Brandherde absenken, welche mit üblichen Methoden nicht mehr gelöscht werden können. Auch Jesse (Howie Long) und sein Team bilden eine Smokejumper-Einheit und werden zu einem lodernden Waldfeuer gerufen. Noch wissen sie nicht, daß es sich keineswegs um eine natürlich entstandene Katastrophe handelt. Vielmehr hat der gerissene und skrupellose Sträfling Shaye (William Forsythe) die Flammen durch Helfer legen lassen, um so dem Hochsicherheitsgefängnis zu entfliehen. Zu Löscharbeiten werden nämlich regelmäßig Häftlinge herangezogen, was Shayes Meinung nach eine gute Grundlage für ein gefahrloses Entkommen bietet. Zusammen mit einigen eingeweihten Mitinsassen verkleidet er sich als Feuerwehrmann und tritt den Gang in die Freiheit an.

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Frau Rettich, die Czerni und ich

Deutsche Komödien sind im Allgemeinen nicht gerade das, was man als einen Ausbruch von Humor bezeichnen könnte. Im Grunde fehlen den meisten von ihnen die nach amerikanischem Vorbild künstlich eingespielten Lachsalven, damit man weiß, an welchen Stellen der Scherz geplant war. Ein neuer Versuch in diesem Genre stammt von Markus Imboden. Weiß man um seine Vergangenheit als Absolvent eines Studiums in den so aufregend anmutenden Fächern Germanistik und Geschichte, Regisseur bei Serienproduktionen wie „Der Fahnder“, „Polizeiruf 110“ oder gar „Bella Block“, schwant einem Übles. Doch seine Umsetzung des Bestsellers „Frau Rettich, die Czerni und ich“ aus der Feder der ehemaligen Titanic-Redakteurin Simone Borowiak ist erstaunlich leicht und frisch.

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Henry Rollins: You Saw Me Up There

Henry Rollins einmal ganz privat? Das ist ihr sehnlichster Wunsch? Na bitte, hier gibt es 83 Minuten lang Rollins live auf der Bühne zu bestaunen. Allerdings nicht von seinen musikalischen Mitstreitern unterstützt, sondern nackt – will meinen: solo. Eine Flasche Wasser neben sich auf dem Boden, eine riesige Pappdeckeltasse Kaffe im Hintergrund und das Mikro fest in der Hand steht der Hobby-Bodybuilder auf der Bühne und erzählt Geschichten aus seinem Leben.

Meist witzig und weniger traurig oder ernst. Er erzählt von seinem Leben in New York, als er nachts ein Schwarm Kakerlaken in seinem Bad erwischt, von seinem akrobatischen Versuch, in ein zu hoch montiertes Waschbecken zu onanieren, von fluchenden Omas, idiotischen Taxifahrern, einem Höllentrip nach Tulsa, Texas, um eine Lesung zu halten, die jedoch wegen der widrigen Reiseumstände nie stattfindet, einem grandiosen Festivalauftritt bei dem sich der Kraftprotz selbst per Kniescheibe-an-die-Stirn-Schlag fast ausknockt und und und Rollins offenbart in seinen Geschichten, daß auch er Mensch ist und nicht nur ein gefühlsarmer Workaholic wie er oft dargestellt wird bzw. sich selbst gerne sieht. Greift also zu und lernt ihn von einer etwas anderen Seite kennen.

Henry Rollins
You Saw Me Up There
(DreamWorks)

Ein Zirkus für Sarah

Astrid Lindgren für Anfänger! So könnte der Untertitel der dänischen Produktion „Ein Zirkus für Sarah“ lauten. Scheinbar unterschätzt Regisseur Claus Bjerre die Kombinations- und Auffassungsgabe seines jungen Zielpublikums. Und das will ja schließlich auch unterhalten werden. Von Anfang bis Ende wirkt sein Kinderkino-Debüt nämlich derart simpel und konstruiert, daß Spannung gar nicht erst aufkommen will und die Phantasie außen vor bleibt – vom in skandinavischen Kinderfilmen so wichtigen Humor ganz zu schweigen.

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Dobermann

Was schenkt man dem Kind von heute zur Taufe? Eine Frage, die sich für den Patenonkel des kleinen Yann (Vincent Cassel) nicht stellt: Er legt dem Nachwuchs seines Ganovenkumpels einfach eine brandneue 357er Magnum in die Wiege. Dann stellt sich ihm einen glänzend schwarzer Dobermann zur Seite, der für den richtigen Spitznamen sorgt, und schon hat der Knabe die besten Voraussetzungen, um sich zu einem gefürchteten Verbrecher zu entwickeln.

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Twentyfour Seven

Keine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, keine Kohle wegen Jobmangels und schon gar keine Möglichkeit, diese Mißstände in der näheren Zukunft zu beheben – so sieht es für die Jugendlichen einer trostlosen, englischen Vorstadt aus. Gesellschaftliche Unterschiede gibt es hier nicht, denn jeder ist so arm wie sein Nachbar. Ihren Frust darüber lassen Knighty (James Hooton) und seine Kumpel gern an Stuart (Karl Collins) und dessen Freunden aus – ein Verhalten, das auf Gegenseitigkeit beruht. Diese ärgerliche Energie will der ehemalige Box-Champion Alan Darcy (Bob Hoskins) nun in sinnvolle Bahnen lenken, indem er die Jungs in seinem Verein rechte Haken und Wirkungstreffer lehrt. Doch seine Vision davon, seinen Schützlingen durch Sport und Disziplin eine Perspektive für’s Leben zu verschaffen, scheitert leider an der Realität. Denn die schickt Drogen, renitente Väter und Grundstücksspekulanten gegen Trainer Darcy in den Ring.

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U-Turn

Bobby Cooper (Sean Penn) ist gut gelaunt auf dem Weg nach Las Vegas, wo ein Geldeintreiber ungeduldig auf die 13.000 Dollar im Gepäck Coopers wartet. Ein geplatzer Kühlerschlauch jedoch bringt ihn vom rechten Weg ab und führt ihn nach Superior, einem Wüstenkaff in Arizona. Während er hier seinen ’64er Mustang vertrauensvoll in die Hände des schrulligen KFZ-Mechanikers Darrell (Billy Bob Thornton) gibt, lernt Bobby das rassige Indianer-Halbblut Grace (Jennifer Lopez) kennen. Gerade kommen sich die beiden ein wenig näher, da stößt Jake McKenna (Nick Nolte) zu ihnen.

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Palmetto

„Dumme sterben nicht aus“ – das ist der Untertitel dieses Krimis, der auf den Hauptcharakter Harry Barber (Woody Harrelson) exakt zutrifft. Nachdem der ehemalige Journalist nämlich in den 50ern zwei Jahre unschuldig hinter Gittern verbracht hat, begeht er nach seiner Entlassung gleich den nächsten Fehler. Als er in seiner Stammkneipe der kurvenreichen Rhea Malroux (Elisabeth Shue) über den Weg läuft, läßt er sich von ihr zu einem zweifelhaftem Deal überreden. Sie schlägt ihm vor, an einer getürkten Entführung teilzuhaben, bei der niemand zu Schaden kommen, dafür aber ihr reicher Gatte Felix (Rolf Hoppe) um 500.000 Dollar erleichtert werden soll. Von diesem Geld verspricht Rhea ihm 10 %. Obwohl Harry mit der attraktiven Nina (Gina Gershon) liiert ist, läßt er sich vom erotischen Geplänkel der drallen Blonden überzeugen. Außerdem hält er die Kohle für die gerechte Entlohnung seiner zu unrecht abgesessenen Zeit.

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Hard Rain

Landunter in Huntingburg! Der Ort liegt nicht etwa an der Oder, sondern im mittleren Westen der USA und wird gerade von einer schlimmen Regenkatastrophe heimgesucht. Bis auf die Person des Sheriffs wird die gesamte Stadt evakuiert. Auch die Geldvorräte der Bank verlassen Huntingburg und zwar mit den Geldtransporteuren Tom (Christian Slater) und Charlie (Edward Asner). Doch die sintflutartigen Regenfälle locken auch Gangster an, die es in Gestalt von Jim (Morgan Freeman) und Komplizen auf das hübsche Sümmchen von drei Millionen Dollar spekulieren. Der Transport wird überfallen, Charlie stirbt und Tom flieht mit den Dollars. Das Nachsehen haben die erfolglosen Räuber, die sofort zur Verfolgung ansetzen.

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Sphere

Auf dem Pazific ist die Hölle los. Das zumindest ist der Eindruck, der sich dem Psychologen Dr. Norman Goodman (Dustin Hoffman) aufdrängt. Angeblich für die Versorgung von Opfern eines Flugzeugabsturzes wird er auf die Militärstation mitten im Meer geflogen, wo er auf die Biochemikerin Beth Halperin (Sharon Stone), den Physiker Ted Fielding (Liev Schreiber) und den Mathematiker Harry Adams (Samuel L. Jackson) trifft. Als das Quartett dem Projektleiter Barnes (Peter Coyote) zuhört, begreifen sie, worin ihre Mission wirklich besteht: Sie sollen von einer Unterwasserstation aus ein 300 Meter tief auf dem Meeresgrund liegendes UFO enormen Ausmaßes untersuchen, das seit dem Jahre 1709 dort unten liegen soll. Bei einem ersten Forschungsgang zeigt sich das Raumschiff entgegenkommend: Ohne Gewaltanwendung gelangt das Team ins Innere. Hier ist die Überraschung groß, denn neben einem toten amerikanischen Astronauten entdecken Norman, Beth, Harry und Ted auch englische Schriftzeichen sowie Hinweise darauf, daß das gigantische UFO gar nicht so unknown ist. Allerdings erklärt das seine Herkunft nicht zur genüge, und eine riesige, golden schimmernde Kugel an Bord können sie sich nicht überhaupt nicht erklären. Wieder zurück in der Basisstation analysieren die Wissenschaftler das Gesehene, als ihnen plötzlich eine Taifunwarnung durchgefunkt wird. Nun darf sich die Unterwasserbesatzung auf eine längere Zeit in der engen Tauchstation an der Seite des mysteriösen Raumschiffes einstellen. Und das sorgt mit seiner Silberkugel bald dafür, daß die geheimen Ängste der Forscher bald ganz reale Lebensgefahren generieren.

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Wag The Dog

Unglaublich! Nur wenige Tage vor der Wahl wird der amerikanische Präsident von einer heimtückischen Lüge vor der Öffentlichkeit in Mißkredit gebracht: Er soll eine Minderjährige unflätig berührt haben. Um den angeschlagenen Ruf des Politikers wiederherzustellen, wird Geheimstratege Brean (Robert De Niro) zur Krisensitzung gebeten. Der hält sich gar nichts erst mit langen Erklärungen auf, sondern schmeißt der interessierten Wählerschaft einen Köder vor, der den sexuellen Fehlgriff des Mr. President prompt vergessen macht – ein Anruf genügt, und schon macht das Gerücht vom Einsatz der sogenannten „B-3-Bombern“ die Runde. Und während der Landesherr auf Auslandsreise geschickt wird, plant man in kleinstem Team den nächsten Presse-Coup und zwar einen Krieg mit dem willkürlich ausgewählten Albanien.

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Washington Square

Die ungestüme Catherine (Jennifer Jason Leigh) liebt ihren Vater, den wohlhabenden Doktor Austin Sloper (Albert Finney), von ganzem Herzen und zeigt es ihm auch. Schön, sollte man denken. Allerdings paßt ein solches Verhalten im New York Mitte des 19. Jahrhunderts kaum zur Etiquette. Und noch etwas hat der vornehme Mediziner mit Wohnsitz am noch vornehmeren Washington Square an seiner Tochter auszusetzen: Er nimmt es ihr übel, daß seine geliebte Frau bei Catherines Geburt im Kindbett starb.

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Flubber

Mit über 50 Millionen Dollar in der ersten Spielwoche schlug die neue Disney-Komödie „Flubber“ in den Staaten zu Buche. Die Amis mögen eben leichte Kinokost, könnte man meinen. Oder ist es eher der Name Disney, der wie eh und je mit sauberer, familienfreundlicher Unterhaltung in die Lichtspielhäuser lockt? Eine solche erwartet nämlich denjenigen, der sich an der Kasse für diese Komödie entscheidet. Daran ist natürlich nichts anstößiges, denn auf Kids wirkt der grüne Gummiklops auf alle Fälle. Und wer auf klarstens definierte gute und böse Charaktere steht und auch gegen gelegentliche Albernheiten nichts einzuwenden hat, wird ebenfalls mit „Flubber“ seinen Spaß haben.

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Kundun

Ein kleiner Junge aus ärmlichen Verhältnissen, der zum politischen und geistigen Oberhaupt seines Volkes wird. Das ist nicht etwa ein Märchen der Gebrüder Grimm, sondern die Geschichte des 14. Dalai Lamas, die Martin Scorsese jetzt verfilmt hat. Sein bildgewaltiges und farbenfrohes Spektakel ließ er mit wunderbar sphärischer Musik des britischen Neo-Klassikers Philipp Glass unterlegen. Als Schauspieler wurden fast ausschließlich Exil-Tibeter verpflichtet, die diesem Werk durch deren persönliche Bindung zum Dalai Lama und zur Geschichte ihres Volkes auf beeindruckende Weise Authentizität verleihen. Damit ist ein zwei Stunden und 22minütiges Epos entstanden, das ganz in der Tradition von „Der letzte Kaiser“ oder „Ghandi“ steht.

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