Es ist ein Engelbärt

 

Ein plüschiges Wesen mit sanftem Schmelz in der Stimme und viel Schlag bei Frauen ist uns zugelaufen: Engelbärt. Es steht ein bisschen schräg. So, als wäre jemand beim Stoff-Zuschneiden nachlässig gewesen, weil Vorder- und Rückseite ganz offensichtlich nicht deckungsgleich sind. Und dann hat sich jemand beim Zusammennähen noch gedacht: och, das macht bestimmt nix – ich näh einfach mal… Weiterlesen

Kinderfest IX

Ahoi, liebe Retro-Köche. Gurkenschiffchen stechen in See, und „Rote Hexlein“ werden getrunken. Die Gurkenschiffchen haben interessante Fracht: einen Obstsalat aus Trauben, Banane und Mandarine, aber angereichert mit Reis und Mayonnaise. Also eine Mischung aus Süß und Pikant. Ich tippe, sowas hatte man damals öfter. Überhaupt scheinen mir die Mandarinenspalten aus der Dose von der Häufigkeit her die kleine Schwester der Mayonnaise zu sein. Mandarinenspalten und Cocktailkirschen. Das waren damals die Jahrzehnte des Konserven-Obstes, oder? Weiterlesen

Kinderfest VIII

Die Mission heißt: „Götterspeise mit Vanillesoße“ und „Eisbecher Tuttifrutti“. Okay, ich hab die Götterspeise mit so´ ner Schnellpackung gemacht, wo man nur noch heißes Wasser einrührt – und fertig. Ich bin jetzt der Konrad Kujau des Retro-Kochens. Aber die Vanillesoße hab ich vorschriftsmäßig gekocht. Inklusive Anbrennen. Stand nicht explizit dabei, aber so oft, wie mir das schon passiert ist, muss das irgendwo mit Agenten-Geheim-Tinte mit drauf gepinselt sein. Weiterlesen

Süß und fluffig

Sie schmecken, als hätte sie ein durchgedrehter Wissenschaftler in einem Geheimlabor ausgetüfelt. Und man kann sooo tolle Sachen mit Marshmellows machen! Man kann sich zum Beispiel mit kleinen gelben Pfadfinder-Vögeln am Lagerfeuer zum Marshmellows-Rösten treffen. So wie Snoopy. Aber ich hab weder Feuer noch Vögelchen, dafür aber Schmelzschokolade und jede Menge Verzierkram aus Zucker.
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Kinderfest VII


In der Weihnachtsbäckerei
ausnahmsweis´ mitten im Mai!

Das ist schon lustig, flankiert von ein paar Wärmegewittern Baseler Herzen zu backen und Äpfelchen einen Pelzmantel anzuziehen. Die Baseler Herzen waren ganz einfach zu machen und schmecken himmlisch! Selbst an Tagen, wo einem die ganze Wohnung schon vorgeheizt vorkommt, bevor man den Ofen überhaupt angerührt hat. A propos „angerührt“: Ich sollte zerlassenes Fett in den Teig manschen einarbeiten und hatte schon den Topf zum Zerlassen auf den Herd gestellt – da sah ich, dass es um einen einzigen Esslöffel Butter ging. Verzweifeltes Haare-Raufen! Das waren die seligen 70er, als der liebe Gott nebenwirkungsfreien (und praktisch kostenlosen) Strom aus der Steckdose fließen ließ. Aber wir haben doch 2011! Weiterlesen

Der Eurovision Song Contest kann kommen

Die ARD hat vorgesorgt. Falls einem LED-Lämpchen schlecht wird oder eine Kamera noch überraschend Urlaub nimmt, steht sofort Ersatz bereit. Was kaum jemand weiß: auch den deutschen Act gibt´s doppelt. Die Kopie ist in Düsseldorf. Das Original probt bei uns zuhause auf dem Sofa. Und ich darf mir jetzt eine neue Frostschutzmatte für die Windschutzscheibe kaufen. Na super.
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ESC 2011 – Die Vorschau (IV)

Moldau: Zdob si Zdub – „So lucky“

Viel Krawallrock, bisserl Klezmer, bisserl Egerländer. Hier haben wir den unterhaltsame Laut-Leise-Baukasten der Pixies. Geradeaus, etwas flach, aber kracht richtig gut rein. Riecht nach guter Show, und weil der sympathisch angealterte Sänger für die Optik Sonderpunkte einfährt, reichts fürs Finale, und da vielleicht für schönen Platz unter den ersten Zehn.

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ESC 2011 – Die Vorschau (III)

Bosnien-Herzegowina: Dino Merlin – „Love in rewind“

Hat das Zeug zu meinem persönlichen Sommerhit! Leicht swingendes, entspanntes Ohrwürmchen mit leicht angebeatletem Harmoniegesang. Trotzdem werde ich zittern, ob dieses wunderschöne, unaufgeblasene Stückchen Pop im Finale landet. Ich drücke alle Daumen und wünsche alle zwölf Punkte der Welt.

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Kinderfest VI

Wenn man Salzstangen mit ein paar Eiern garniert, werden es „Igel im Grünen“. Sowas von süß! Im Ernst: man darf in die Eier nicht zuviele Salzstangen reinstecken, sonst gibt es unschönes Gebrösel. Meine Igel sind vergleichsweise langhaarig, aber ich bin sehr verliebt in sie. Allerdings hab ich mir fast den Arm gebrochen beim Versuch, die Kapern als Augen in die Eier zu stecken. Es ist mir immer noch ein Rätsel, wie das Dr. Ö-Team das hingekriegt hat. Und die Gretchenfrage ist doch, ob die Sachen im Dr. Ö-Foodstudio hinterher noch essbar waren. Oder ob da mit, sagen wir, Sekundenkleber gearbeitet wurde – denn das sind verdammt viele Salzstängchen und verdammt makellose Kapern-Augen auf den Eiern. Weiterlesen

ESC 2011 – Die Vorschau (I)

Nur noch wenige Tage bis zum ersten Halbfinale in Düsseldorf. Höchste Zeit also, dass unsere hochoffizielle Eurovision Song Contest-Beauftragte Frl. Katja sich mal all der potenziellen Lena-Nachfolger (inkl. Lena selbst) und ihrer Songs annimmt. Los geht´s…

Polen: Magdalena Tul – „Jestem“

Dance-Hymne mit heftigem Beat und austauschbarer Melodie. Schwer 90er-lastig. Kann gut gehen, muss nicht.

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Endlich Traumhochzeit!

Wir wären dann mal vorbereitet. Um eventuell anfallende Kuss-Szenen nachspielen zu können, steht das entsprechende Personal bereit. Links: the class of ´81. In der Mitte: das couple of the week. Und rechts die Mutter der Kompanie – praktisch veranlagt, wie sie nun mal ist, natürlich mit Handtasche. Weiterlesen

Kinderfest V

 

Herzlich willkommen, liebe Mayonnaise. So sieht´s also in unserer Wohnung aus. Das Bad ist die erste Tür links. Jetzt such dir mal ein schönes Plätzchen im Kühlschrank, nimm dir was zu Knabbern und mach´s dir bequem. – Ja, durch die Retro-Kocherei findet man auch neue Freunde. Wie eben die Mayonnaise. Ich dachte, sowas gibt´s gar nicht mehr. Dass sie sozusagen von der Remoulade-Evolution in eine leichte Salatcreme rübergedarwint wurde. Aber nix da. Ich hab tatsächlich noch welche im Laden gefunden, und ich brauch sie im Moment ja für fast jedes Gericht. Neulich dachte ich, ich hätte vergessen, welche zu kaufen. Da fing der Chefredakteur schon an von wegen „Mayonnaise kann man auch selber machen“ – aber so retro bin ich dann doch nicht drauf. Weiterlesen

Kinderfest IV

Au, das war die meiste Arbeit bisher. Ächz, mein Kreuz. Aber die Emanzipation kann nicht so arg auf der Strecke geblieben sein, wie viele meinen. Schließlich hab ich heute verzweifelt und in Eile den Chefredakteur geweckt, um zu fragen, wie das mit dem Eier-Hartkochen nochmal geht. Aber der Reihe nach. Wie immer bin ich völlig entzückt vom Arrangement auf der Karte. Solche dicken Baumscheiben hatte man damals oft als Food-Deko, zumindest in alten Dr. Oetker-Büchern über kalte Küche. Ich erinnere bei der Gelegenheit mal: das Waldsterben war so ab Ende der 70er, Anfang der 80er ein dickes Thema. Und wenn man jetzt mal kombiniert: kalte Schnittchen-Mode, Holz-Dekos, Bäume weg – voilà. Man hat der Autoindustrie möglicherweise viel Unrecht getan. Weiterlesen

Osterwelt im Schuhkarton

Ich liebe Schuhkartons und kriege bei der Nachricht, dass sie vom Aussterben bedroht sind, ein nervöses Zittern. Mit Schuhkartons lässt sich soooo viel machen. Am liebsten pflanz ich kleine Welten rein. So wie diese Osterwelt. Vielleicht hab ich auch einfach nur zuviel Simpsons geguckt, wo Lisa für die Schule ständig irgendwelche Dioramen bauen muss. Faszinierend! Einmal wird eins lebendig, und die kleinen Figürchen wollen die Weltherrschaft übernehmen! Das ist uns noch nicht passiert. Aber ich kann mir Schlimmeres vorstellen, als unter der Herrschaft von Hase, Käfer und Maulwurf zu leben. Weiterlesen

Kinderfest III

Heute wird´s rustikal. Ein Klassiker des Fest-Büffets. Und ich tippe, in vielen deutschen Familien gibt´s sowas auch an Heiligmittag und Silvesterabend: einen deftigen Salat. Kein normaler Kartoffelsalat – dafür sind hier einfach zu wenig Kartoffeln drin. Dafür aber noch jede Menge Kochschinken, Käse und Erbsen und Möhrchen. Gewürzt wird mit einer Vinaigrette. Meine Mutter nahm immer noch ein bisschen Gewürzgurkensaft, um Kartoffelsalat zu würzen. Ich habs mir hier verkniffen. Steht ja nicht im Rezept. Aber ich merke schon, wie beim Kochen verschüttetes 70er Jahre-Wissen aus dem Nebel des Vergessens hochsteigt. Vielleicht biet´ ich das mal als VHS-Kurs an: „Kochen gegen das Vergessen – Toast Hawaii statt Psychoanalyse“. Weiterlesen