Schniff

Zum Tod von Carl Barks

Der Name klingt selbst, wie von Disney ausgedacht. Und blieb immer eine Art Geheimkürzel. Vieles schwingt unausgesprochen mit: Donald Duck, die unverkennbare Handschrift, die lange Anonymität, der späte Ruhm, die teuren Ölbilder und viel, viel Ehrfurcht. Will man erwachsenen Comic-Fans einen Ausdruck infantiler Bewunderung ins Gesicht hexen, reichen zwei Worte: Carl Barks. Ein Mythos, der durchaus auf die Anhängerschaft zurückstrahlt: sie waren es, die intuitiv Unterschiede zwischen den Zeichenstilen der Duck-Comics ausmachten. Mangels Namensnennung blieb Barks lange schlicht „der gute Zeichner“. Dass er dem gleichmacherischen Disney-Etikett entrissen wurde, war das Verdienst der Fans. Umgekehrt gab Barks den Lesern Gelegenheit, sich ihrer selbst zu vergewissern.

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Die Toten 1998

2.10.: Gene Autry
Der US-amerikanische Rodeoreiter, Sänger („Back in the Saddle Again“, „At Mail Call Today“, „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“) und Schauspieler – Spitzname „The Singing Cowboy“ – starb 91jährig in Los Angeles. Im Laufe seines Lebens besaß er mehrere Radiosender und ein Major League Baseball-Team. Außerdem ist er der einzige, der es bislang in allen 5 Kategorien (Film, Fernsehen, Musik, Radio und Liveauftritte) zu einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame brachte.

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RIP Carl Wilson (1946-1998)

It’s always a crass feeling when you have to condense your feelings about an artist down to a few sentences because they have passed away. But the fact is I’ve been thinking about Carl Wilson since first reading that he was suffering from cancer sometime last year. And somehow it’s not that hard to bring it down to one moment that summs up what his voice and music have meant to me. It’s an obvious moment perhaps nine out of ten fans would choose, which I guess qualifies it as his greatest legacy: his vocal on „God Only Knows“ from the 1966 album Pet Sounds.

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Die Toten 1997

31.12.: Floyd Cramer
Als Pianist galt Floyd Cramer als einer der besten Sessionmusiker der Nashville-Szene. Er ist zu hören auf Aufnahmen von Leuten wie Patsy Cline, Roy Orbison, Brenda Lee oder den Everly Brothers.
Sein „Last date“ aus dem Jahr 1961 ist eines der meistverkauften Instrumentals aller Zeiten. Sein bekanntestes Werk ist aber sicher die Titelmusik zu Fernsehserie „Dallas“.
16.12.: Nicolette Larson
Die Sängerin starb mit 45 Jahren an einer „unusual accumulation of fluid in the brain“. Sie arbeitete als Backgroundsängerin für Emmylou Harris, Linda Ronstadt, Neil Young, Willie Nelson, die Beach Boys und die Doobie Brothers. Ihre erste LP (mit Neil Youngs „Lotta Love“) erschien 1978, fünf weitere Platten folgten. 1984 wurde sie von der Academy of Country Music zur Best New Vocalist gewählt.
30.11.: Kathy Acker
Die Schriftstellerin, die vor ein paar Jahren eine Platte mit den Mekons veröffentlicht hatte und mit der Band auch auf Tour gegangen war, starb in Tijuana (Mexico) an Krebs. Sie wurde 49 Jahre alt.
29.11.: Fenton Robinson
Der Bluesgitarrist und -sänger starb 62jährig an einem Gehirntumor. Bekannteste Titel: „Somebody Loan Me a Dime“ und „Tennessee Woman“.
22.11.: Michael Hutchence
Der 37jährige INXS-Sänger erhängte sich in der Nacht zum 22. November in einem Hotelzimmer mit einem Gürtel. Die Gründe sind bislang unklar.
??.11.: Epic Soundtracks
Am 22. November wurde Epic Soundtracks (Bürgerlich: Kevin Paul Godley) tot in seiner Londoner Wohnung aufgefunden.
Bereits im zarten Alter von 12 Jahren gründete er zusammen mit seinem Bruder Nikki Sudden die Band Swell Maps, wo er Schlagzeug und Keyboards spielte. 1978 erschienen die ersten Singles, später zwei LPs ‚In Jane From Occupied Europe‘ und ‚A Trip To Marineville‘. Nachdem sich die Swell Maps 1980 aufgelöst hatten spielte ES ein gutes Jahrzehnt lang in diversen Gruppen: Red Krayola, Nikki Sudden and the Jacobites, Crime & the City Solution und These Immortal Souls.
Seit 1992 arbeitete Soundtracks solo und hatte drei CDs veröffentlicht. Zum Zeitpunkt seines Todes hatte er bereits einige Titel für ein neues Album aufgenommen.
12.10.: Tommy Tedesco
Mit 67 starb der Studiogitarrist (der u.a. mit den Beach Boys und Jan & Dean gearbeitet hatte) an Lungenkrebs.
12.10.: John Denver
Der am 31. 12. 1943 in Roswell, New Mexico (X-Files-Fans kennen diesen Ort) als John Henry Deutschendorf geborene Sänger starb bei einem Flugzeugabsturz vor der kalifornischen Küste. Seine musikalische Karriere begann Anfang der 60er Jahre als er sich neben seinem Architekturstudium als Folksänger betätigte. 1964 wurde er Mitglied des Chad Mitchell Trios, dem er vier Jahre angehörte. Danach begann seine erfolgreiche Solokarriere. Peter, Paul & Mary hatten 1969 einen Nummer1-Hit in den USA mit seinem „Leaving on a jet plane“.
In den 70ern kamen dann (selbstgesungene) Hits wie „Annie’s Song,“ „Rocky Mountain High“, „Sunshine on My Shoulders“, „Take me home country roads“ und – passend zu seiner musikalischen Entwicklung in den 70ern – „Thank God I’m a Country Boy“. Sein „Greatest Hits“-Album verkaufte weltweit über 10 Millionen Mal. 20 seiner US-Alben wurden vergoldet. „The NME Book of Rock“ bescheinigte ihm „zuckersüße akustische Melodien und Texte, die neue Tiefen an Naivität erreichten.“ und stellte fest, daß „sein Mäusezahngrinsen und seine hausgemachten Banalitäten den US-Äther, die Fernsehbildschirme und die Charts“ während der 70er Jahre beherrschten .
In den 80ern ließen die Erfolge nach und Denver wandte sich mehr anderen Aktivitäten zu. Er war in der Umweltbewegung aktiv, trat 1987 zugunsten der Tschernobyl-Opfer in der Sowjetunion auf und war der erste US-Amerikaner, der in Vietnam nach dem Ende des Krieges auftrat. 1993 wurde ihm für sein humanitäres Eintreten der (festhalten) Albert Schweitzer Music Award verliehen.
7.10.: Jimmy Ferguson
Das Originalmitglied der Irish Rovers starb mit 56 während einer Tournee in Massachusetts.
18.9.: Jimmy Witherspoon
der Blues- und Jazzmusiker starb in seinem Haus in Los Angeles im Schlaf. Gleich seine erste Single „Ain’t Nobody’s Business“ (1947) war sein größter Erfolg (34 Wochen lang auf Platz 1 der R’n’B-Charts).
12.9.: Stig Anderson
Der schwedische Songschreiber, der früher eifrig mit Abba zusammen arbeitete (er war u.a. Co-Autor bei „Waterloo“ und „S.O.S.“) starb 66jährig an Herzversagen.
16.8.: Nusrat Fateh Ali Khan
Der pakistanische Sänger starb im Alter von 49 Jahren an Herzversagen. Der Qawwali-Sänger hatte auch außerhalb seiner Heimat Beachtung gefunden, hauptsächlich durch die Zusammenarbeit mit westlichen Musikern. So nahm er unter anderem zwei Songs („The Long Road“ und „The Face of Love“) mit Eddie Vedder für den Soundtrack von „Dead Man Walking“ auf und „Taboo“ mit Peter Gabriel für den Soundtrack zum Oliver Stone-Film „Natural Born Killers“.
12.8.: Luther Allison
Der Bluesmusiker (geb. 17. August 1937 in Widener, Arkansas) starb an Lungenkrebs.
2.8.: William Seward Burroughs
Der Autor, Waffennarr, Schauspieler und Selbstdarsteller starb 83jährig in Kansas.
–>Nachruf
2.8.: Fela Kuti
Der nigerianische Musiker starb in seiner Heimat im Alter von 58 Jahren. Gerüchte besagen, er sei an Typhus erkrankt und habe sich aus religiösen Gründen einer medizinischen Behandlung verweigert.
21.6.: Arthur Prysock
Der R’n’B-Sänger starb mit 74 Jahren.
20.6.: Lawrence Payton
Das ehemalige Mitglied der Four Tops starb mit 59 an Leberkrebs.
4.6.: Ronnie Lane
Der Bassist starb nach einem 20jährigen Kampf gegen seine MS-Krankheit in Trinidad, Colorado.
29.5.: Jeff Buckley
Der Sohn von Tim Buckley ertrank wahrscheinlich in der Nacht des 29.Mai im Mississippi. Die Leiche des 30jährigen wurde erst eine knappe Woche später gefunden. Buckley arbeitete in Memphis an seinem neuen Album.
23.5.: Tim Taylor
Der 28jährige Brainiac-Sänger kam bei einem Autounfall in Dayton/Ohio ums Leben.
9.5.: Glen Taylor
Das Gründungsmitglied der Dicks starb in Austin an Leber- und Nierenversagen (eine Folge jahrelangen Alkoholmißbrauchs), gerade einen Monat nachdem Alternative Tentacles mit der CD „Dicks 1980-1986“ eine Würdigung seiner ehemaligen Band veröffentlicht hatte. Taylor hatte die Band 1983 verlassen, als die übrigen Mitglieder, darunter Sänger Gary Floyd (später Sister Double Happiness und Gary Floyd Band) von Austin nach San Francisco umzogen.
8.4.: Mae Boren Axton
Die Mutter von Hoyt Axton und Co-Autorin von „Heartbreak Hotel“ starb im Alter von 82 Jahren in Hendersonville, Tennessee
8.4.: Laura Nyro
Die Singer/Songwriterin, die in den 60er und 70er Jahren für andere Hits wie „Stoned Soul Picnic,“ (Fifth Dimension), „Stoney End“ (Barbara Streisand) oder „Eli’s Coming“ (Three Dog Night) geschrieben hatte und als großer Einfluß auf Kolleginnen wie Rickie Lee Jones und Suzanne Vega galt, starb im Alter von 49 Jahren an Krebs.
24.3.: Harold Melvin
Der Sänger von Harold Melvin and the Blue Notes („If You Don’t Know Me By Now“) starb in Philadelphia an den Folgen mehrerer Schlaganfälle.
10.3.: LaVern Baker
Tod durch Diabetes mit 67.
9.3.: The Notorious B.I.G. aka Biggie Smalls aka Christopher Wallace
Der 1972 geborene Rapper wurde auf einem Parkplatz erschossen. Verdächtigungen gibt es bislang viele, einen Verdächtigen – laut Polizei – nicht.
10.2.: Brian Connolly
Der Sänger, der in den 70er Jahren mit The Sweet Hits wie „Ballroom Blitz,“ „Little Willy,“ „Blockbuster“ und „Teenage Rampage“ hatte, starb in einem Londoner Krankenhaus, in das er zwei Wochen zuvor wegen eines Herzanfalls eingeliefert worden war.
23.1.: Richard Berry
Der 61jährige Songschreiber starb in seinem Haus in Los Angeles In seinem Leben hatte er über 100 Songs geschrieben, berühmt gemacht hat ihn ein einziger Songs, den er angeblich auf einige Blätter Toilettenpapier geschrieben haben soll: „Louie Louie“. Die Kingsmen waren die erste Band, die das Stück aufnahmen, es folgten bis heute mehr als 1200 weitere Aufnahmen des Titels. Die Rechte an dem Stück hatte Berry für die sprichwörtlichen Appel+Ei verkauft.

22.1.: Billy MacKenzie

Am 27.3. 1957 in Dundee als William MacKenzie geborener Sänger der Associates, die zu Beginn der 80er ihre größte Zeit (mit Songs wie „Tell Me Easter´s On Friday“, „Kitchen Person“ oder „White Car in Germany“) hatten.
21.1.: „Colonel“ Tom Parker
Elvis Presleys Manager starb 87jährig in Las Vegas. Bevor er den King managte (von 1955 bis zu dessen Tod 1977) hatte er sich mit Shows wie Colonel Tom Parker and His Dancing Chickens über Wasser gehalten. Danach schrieb er quasi im Alleingang das erste große Rockmanagement-Kapitel der Musikgeschichte. Und wurde mit 25-50% der Einnahmen von Presley alles andere als schlecht bezahlt.
10.1.: Kenny Pickett
Der Sänger der CREATION (Making Time, Painter Man) und kurzzeitige Roadmanager von Led Zeppelin starb im Alter von 49 Jahren an einem Herzanfall.
2.1.: Randy California
Der Kopf von SPIRIT kam bei einem Badeunfall vor der Küste von Hawaii ums Leben.
–>Nachruf
1.1.: Townes van Zandt
Der von Kritikern und Kollegen hochgeschätzte texanische Singer/Songwriter starb im Alter von 52 Jahren an Herzversagen.
–>Nachruf

William S. Burroughs – Agent in eigener Sache

Viele haben überhaupt nicht mehr damit gerechnet, doch das Unwahrscheinliche ist eingetreten: Am Sonntag dem 3. August 1997 starb der Übervater der Underground-Kultur William Seward Burroughs im Alter von 83 Jahren an Herzversagen.

Foto William Seward Burroughs

Burroughs, Kammerjäger, Privatdetektiv und schließlich Schriftsteller, ist seit seinem ersten öffentlichen Auftreten Ende der Vierziger Jahre zu einer generationenübergreifenden Kultfigur des Undergrounds geworden. In den Fünfziger Jahren und in den Roaring Sixties wurde er zur grauen Eminenz der Beat Generation. In den Siebzigern wurde er zur Ikone der Popwelt, und nachdem es in den Achtzigern etwas ruhiger geworden war um den zerknitterten alten Mann in seinem Buchhalteranzug, tauchte er in den Neunzigern wie ein Phönix aus der Asche und wurde auch von den jüngsten Wilden der Popfraktion hofiert. Fast alle seine Mitstreiter und Jünger hat er überlebt: Jack Kerouac, Allen Ginsberg, Nico, Andy Warhol, Frank Zappa, Kurt Cobain und seine deutsche Epigone Jörg Fauser. Einer, der in dieser Verlustrechnung vorkommt, aber fast immer unerwähnt bleibt, ist sein Sohn William Burroughs Jr.. Ihm erging es wie den anderen. Sie alle haben ihm gehuldigt, ihn imitiert und keiner hat ihn überlebt. Was bei vielen auch daran lag, daß sie seinen exzessiven und selbstzerstörerischen Lebensstil kopierten und sich damit zugrunde richteten. Was war dran an diesem mumienhaften Mann, der sie alle in seinen Bann schlug und der heute auf einer 29 Cent Briefmarke abgebildet ist?

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Nobody’s Listenin‘

Zum Tod von Ronnie Lane

Bis in die frühen 1990er Jahre hinein schien ein Song seines Albums „One For The Road“ unabwendbare Gültigkeit zu besitzen: Nobody’s Listenin‘. In seiner englischen Heimat hatte man den kleinen Sänger, Songwriter und Bassisten mit dem verschmitzten Grinsen eigentlich längst vergessen. Ronnie Lane war 1984 in die USA übergesiedelt, um (klimatisch) angenehmere Bedingungen für sein Leiden – er erkankte in den späten 70ern an Multipler Sklerose – zu finden.

In der texanischen Musikszene blieb er sogar – trotz seines Handicaps – recht aktiv, und er genoß die Wertschätzung, die ihm, dem Gründer der legendären britischen Modband THE SMALL FACES und den daraus hervorgegangenen Party-Rockern THE FACES, ausgerechnet hier von vielen Musikern entgegengebracht wurde.

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Das letzte Huba – Zum Tod von Franquin

Franquin ist tot. Der Vater von Fantasio, Gaston und Marsupilami hat uns verlassen – und einen zweiten findst du nimmermehr. Keinen der so elegant die Tusche fließen läßt, keinen der so trefflich die Feder schwingt. Von wem hat man das noch gesagt: Meister der lebendigen Linie? Picasso? Ah der!

Wohl gibt es Adepten, Schüler… allein, das Wasser konnt ihm keiner reichen. Hier wirkt eine Faust zu sperrig, da eine vorwitzige Haarsträhne zu wenig vorwitzig, und die Knie schließlich in all ihrer elastischen Spannung hat schon gar keiner der zahllosen Nachmacher hingekriegt – und ich muß gestehen, auch ich war einst ein solcher.

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It’s nature’s way of retrieving you…

Ein Nachruf auf Randy California

Eine der interessantesten Geschichten der psychedelischen Rockmusik fand am 2. Januar 1997 ein abruptes Ende. Randy California (bürgerlich: Wolfe), Gitarrist der Los Angeles Band SPIRIT schwamm mit seinem zwölf Jahre alten Sohn Quinn vor der Küste von Molokai (Hawaii) als eine Welle seinen Sohn davonriß. Randy gelang es noch, das Lebens eines Sohnes zu retten bevor er selbst ins offene Meer hinausgezogen wurde. Nach mehreren erfolglosen Suchaktionen geht man davon aus, daß California bei dem Unglück ums Leben kam.

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Die Toten 1996

13.9.: Tupak Shakur

Der umstrittene Rapper erlag seinen Schußverletzungen, nachdem er und sein Manager im Auto angeschossen worden waren.


20.8.: Rio Reiser

„Herz/Kreislaufversagen und innere Blutungen“ mit 46.


23.7.: Rob Collins

Nach einem Autounfall in den frühen Morgenstunden starb der Keyboarder der Charlatans auf dem Weg zum Krankenhaus. Er wurde 32 Jahre alt.


12.7.: Jonathan Melvoin

Der Konzert-Keyboarder der Smashing Pumpkins und ex-Dickies starb in einem New Yorker Hotelzimmer an einer Heroin-Überdosis.


15.6.: Ella Fitzgerald

„Die beste Sängerin der Welt“ (Frank Sinatra)


25.5.: Brad Nowell

Der Sänger und Gitarrist der Ska-Punk-Band Sublime starb an einer Heroinüberdosis.


17.5.: Johnny „Guitar“ Watson

Der oft gesampelte Musiker und Einfluß auf Leute wie Prince, Snoop Doggy Dogg und Jimi Hendrix starb während einer Japan-Tour an einer Herzattacke.


??.?: Bryan „Chas“ Chandler

der ex-Bassist der Animals, Hendrix-„Entdecker“ und Slade-Manager starb mit 57 Jahren an einem Herzanfall.


18.4.: Bernard Edwards

Das Chic-Grüdungsmitglied starb im Alter von 43 Jahren während einer Japan-Tournee.


31. 3.: Jeffrey Lee Pierce

Mit nur 37 Jahren erlag der ehemalige Vorsitzende eines Blondie-Fanclubs und langjährige Chef des Gun Club den Folgen eines Schlaganfalls.


21.1.: Edem Ephraim und Dennis Fuller

besser bekannt als London Boys (zwei Top10 Hits in den späten 80ern mit „London Nights“ und „Requiem“.). Die beiden kamen – zusammen mit Ephraims Frau – bei einem Verkehrsunfall in den Alpen ums Leben.

Die Toten 1995

25.12.: Dean Martin

(*17.6.1917) Tankwart, Schauspieler, Preisboxer, Sänger, Trunkenbold („Wenn du auf dem Boden liegen kannst, ohne dich festzuhalten bist du nicht richtig betrunken“)


24.11.: Junior Walker

Motown Saxofonist


22.11.: Peter Grant

Manager der Yardbirds und von Led Zeppelin.


17.11.: Alan Hull

Leadsänger von Lindisfarne


8.11.: Dick Montana

den Beat Farmers-Schlagzeuger (der u.a. auch auf einigen Mojo Nixon-Platten zu hören ist) erwischte ein Herzanfall mitten in einem BF-Konzert. Er wurde 40 Jahre alt.


21.10.: Shannon Hoon

Der Blind Melon-Frontmann starb in New Orleans an einer Überdosis Kokain. Er wurde 28 Jahre alt.


19.10.: Don Cherry

Jazztrompeter, Vater von Neneh


4.10.: Suliaman El-Hadi

Das Mitglied der Last Poets starb mit 59 Jahren an einem Herzinfarkt


30.8.: Sterling Morrison

Der unscheinbare Vierte von Velvet Underground. Während John Cale und Lou Reed Karriere machten und Schlagzeugerin Mo Tucker auf die alten Tage viele Sympathiepunkte sammelte, war Morrison seit den 70er Jahren Dozent für englische Literatur an der Universität von Austin. Er wurde 53 Jahre alt. Seine wirkliche Bedeutung für den VU-Sound wurde nie ausreichend gewürdigt.


23.8.: Dwayne Goettell

der Skinny Puppy Schlagzeuger starb im Alter von 31 Jahren an einer Heroinüberdosis.


8.8.: Jerry Garcia

der Tod des Grateful Dead-Gitarristen bedeutete zugleich das Ende der Dead-Ära.


1.7.: Wolfman Jack

bürgerlicher Name Robert Smith (nicht zu verwechseln mit dem wuscheligen, kleinen Cure-Sänger), war einer der legendärsten US-DJs. Bekannt war er eigentlich nur unter seinem Pseudonym „Wolfman Jack“. Seine Markenzeichen waren Rock’n’Roll, freche Sprüche und sein Wolfsgeheul. Mit 57 Jahren erlag er einem Herzinfarkt.


14.6.: Rory Gallagher

(„the hardest gigging musician in the business“). Einer der Gitarrenhelden der 70er Jahre (Markenzeichen: Bluesrock, Fender Stratocaster und Baumfällerhemd), ein Mann, der sogar ein Angebot, Mitglied der Stones zu werden ausschlug (was andererseits von vielen Gitarristen behauptet wird). Geboren am 2. März 1949 in Ballyshon erhielt er seine erste Gitarre mit neun Jahren und tingelte seit er 15 war mit der Fontana Showband (später umbenannt in The Impact) durch die irischen und außer-irischen Lande. In den späten 60ern wurde er als Mitglied von Taste bekannt, in den 70ern beschritt er sehr erfolgreich Solopfade (verwies in den Jahrespolls als bester Gitarrist mehrfach Eric „Gott“ Clapton auf den zweiten Platz) und war so etwas wie ein Vorreiter der irischen Rockszene. Nach einer zunächst gut verlaufenen Lebertransplantation erlag er einer Lungenentzündung.


31.3.: Selena

die Sängerin, die als Latino-Pendant zum Popidol Madonna galt, wurde von der Gründerin ihres Fanclubs erschossen. Zur Beerdigung kamen 30.000 Fans. 1994 erhielt die einen Grammy. Wenige Tage nach ihrem Tod erschien eine LP von ihr, die prompt auf Platz 1 in den US-Charts kletterte.


30.3.: Paul Rothchild

in den 60er Jahren als Produzent für Elektra tätig und vor allem durch seine Arbeit mit den DOORS und LOVE bekannt geworden, starb im Alter von 59 Jahren an Lungenkrebs.


28.3.: Baltimora

Popsänger, mit bürgerlichem Namen Jim McShane,starb im Alter von 37 Jahren in seiner nordirischen Heimatstadt Londonderry an Aids. Sein bekanntester Song in den 80ern war: „Tarzan Boys“


26.3.: Eazy E

Eric Wright, so sein bürgerlicher Name, war das, was man in Nachrufen gerne eine vielschichtige Persönlichkeit nennt. Er hatte sieben Kinder (von sechs verschiedenen Frauen), war Begründer von ‚Ruthless‘ (eines der erfolgreichsten unabhängigen Rap-Labels Amerikas) und Gründungsmitglied von NWA (Niggers With Attitude). Hier rappte er zwar Titel wie „Fuck Tha Police“, zeigte später jedoch Verständnis für die Polizisten, die Rodney King zusammengeschlagen hatten, spendete Geld für die Republikaner und aß mit Präsident Bush im Weißen Haus. Eazy-E starb mit 31 Jahren an AIDS.


17.3.: Sunnyland Slim

Pianist der frühsten Bluesjahre, starb im Alter von 87 Jahren, spielte mit MaRainey, Blind Date, Little Water und Lonnie Johnson, führte Muddy Waters beim Chess Label ein.


5.3.: Vivian Stanshall

Das Gründungsmitglied der Bonzo Dog Doo-Dah Band starb bei einem Feuer in seiner Londoner Wohnung. Er wurde 52 Jahre alt.


23.2.: Melvin Franklin

Sänger und Original Mitglied der Temptations starb 52jährig an Herzversagen, verursacht durch ein jahrelanges Diabetisleiden und rheumatische Athritis.Seine Stimme ist bei allen großen Temptation Hits zu hören.


19.2.: Bob Stinson

Gitarrist der Replacements starb 35jährig nach der Einahme von Aufputschmitteln in seinem Haus in Minneapolis.


24.1.: David Cole

das eine C der C+C Factory.


11.1.: Heiner Pudelko

den etwas betagteren Semestern noch als Sänger der Berliner Band Interzone bekannt, starb Mitte Januar an Krebs.


11.1.: Sean McDonnell

(29), der Sänger von Surgery starb im Brooklyn Hospital in Brooklyn, New York, nachdem er kurz zuvor in ein durch seine Asthmakrankheit hervorgerufenes Koma gefallen war.


1.1. Ted Hawkins

amerikanischer Blues/Country/Soul-Sänger.

Mein Leben mit Hugo Pratt

Hugo Pratt ist tot und er hat einen ganz schönen Haufen Zeichnungen hinterlassen. Das erste, was ich von Pratt las, müssen die Südseeballaden mit Corto Maltese gewesen sein, Mitte der siebziger Jahre. Sie erschienen als Fortsetzungsgeschichte in „Zack“, das ich damals neben „Perry Rhodan“ gegen eine Lesegebühr von 5O Pfg. von meinem älteren Bruder bezog.

Ehrlich gesagt konnte ich damals 15-jähriger mit Pratts „romantischen Helden“ nicht allzuviel anfangen. Ich stand ihnen und ihren Abenteuern mit einer pubertären Mischung aus Neid und Ablehnung gegenüber und konnte mich nicht damit abfinden, dass es vor 60 Jahren Leute gegeben haben sollte, die tollere Sachen erlebten, als ich sie jemals erleben würde. Ich kehrte schnell zu Michel Vaillant und Luc Orion zurück – da war noch alles drin.

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Zum Tod von Hugo Pratt

Corto Maltese, Abenteurer und Kapitän ohne Schiff, der vielleicht poetischste, sicherlich aber geheimnisvollste Held der Comic-Literatur, ist in seinen Bestimmungshafen eingelaufen – am 20. August starb der Autor und Zeichner Hugo Pratt im Alter von 68 Jahren in der Pully-Klinik von Lausanne.

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Ted Hawkins, der ewige Straßenmusiker

„Ich war schon viele Male tot, aber ich war einfach zu stur, um liegen zu bleiben.“

(Ted Hawkins – zu Lebzeiten)

Seine Musik, eine Mischung aus Blues, Soul und Country, war vor allem geprägt durch seine rauhe, stark an sein großes Vorbild Sam Cooke erinnernde, Stimme und eine Ausdrucksstärke in der sich wohl all die Niederlagen und Nackenschläge seines Lebens widerspiegelten.

Foto Ted Hawkins

Hawkins wurde am 28. Oktober 1936 in Lakeshore, Mississippi geboren. Er wuchs in äußerst ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater machte sich früh davon, seine Mutter war Alkoholikerin. Mit 12 Jahren kam er in eine Besserungsanstalt. Das Beste was ihm dort widerfuhr war wohl ein Besuch der New Orleans Legende Professor Longhair, ein Besuch, der in Hawkins die Liebe zur Musik weckte. Im Alter von 15 Jahren wurde er in die berüchtigte Parchman Farm State Strafanstalt in Mississippi eingewiesen, weil er eine Lederjacke aus einem Harley-Davidson Laden gestohlen hatte.

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