Ursprünglich aus einer klimatisch eher begünstigten Region stammend, brachte für mich schon der Umzug nach Hessisch-Sibirien – genauer gesagt das Waldecker Land und die Region Kassel, eine „coole“ Erfahrung. Ich lernte den richtigen Winter kennen, also auch mit Schnee, der nicht nach zwei Tagen schon nur noch Matsch ist, sondern mit richtigem, der auch liegenbleibt.
Einem Studierenden aus Afrika, der vor zehn Jahren nach Erfurt kam, dürfte es nicht anders ergangen sein. Er schrieb deshalb an seine Heimat, er würde sich wie in einem Kühlschrank lebend fühlen. Erst einige Zeit später merkte er, dass ihm dies nicht nur klimamässig so geht, sondern auch – bzw. gerade – von den zwischenmenschlichen Beziehungen her gesehen. Mir ging es – Gott sei Dank – nicht so, ich wünsche es auch keinem. Dafür wohn ich auch nicht in der Grossstadt, sondern im weiteren Erfurter Umfeld, nämlich dem Thüringer Wald.
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