*lacht
Kategorie: Kolumnen & Texte
Für England hat sie damit recht.
Ich hatte schon fast vergessen, dass es Restaurants ohne Dim Sum auf der Speisekarte gibt. Seit ich Richard kannte, vertrat er die Ansicht, dass nur Essen, wozu du Stäbchen benutzen musst, richtiges Essen ist.“ Val McDermid, Clean Break
Anna Beller
*kalauert
Wolf Haas ein Krimiparodist?
…. schön die Rezension in der Zeit von >>>Hubert Winkels über Wolf Haas postbrennersches Opus Das Wetter vor 15 Jahren.
Anobella
*hat carte blanche auf dem Hinternet
**darf auch über Wolf Haas berichten
***widerspricht der These von der Krimiparodie (da Haas zu realistisch)
Wortspielhölle: Im Anglistenseminar
„Ich lebe schon seit 20 Jahren im Kiez.“
„Angeber! Ich lese seit 20 Minuten im Keats und find ihn pupslangweilig!“
(Copy? Right! 2006 by dpr. Allright re-surfed)
Wortspielhölle: 14 juillet
An die Italiener
Schon geht es hin zur Guillotine,
polierter Stahl, entblößtes Haupt.
Das Volk steht gaffend, froh erwartungsvoller Mine,
die Spannung wird emporgeschraubt.
(Trommelwirbel…)
Und „schack schirack“ mit präsidialem Klang,
(Fanfaren!)
der Kopf ist ab, da drüben geht es lang.
Revolutionslied, erstmals 1794
Wortspielhölle: Großer Abgesang
Super Fußball, Emotionen,
Power, Kopf und schönes Bein,
Hoch begehrt, man müsst ihn klonen,
Ihr wisst sicher, wen ich mein.
Spitzenfußball, nichts putzt klarer,
Nichts schaut fester, locht so ein,
Streifenfrei, doch nun viel rarer:
Zinedine Sidolein.
(Anonym, aus einem italienischen Spottlied)

Wortspielhölle: Harold Pinter

10 Songs zur Verleihung des Literaturnobelpreises an Harold Pinter:
The Searchers: Needles and Pinter
The Creation: Pinter Man
The Who: Pinterball Wizard
Rolling Stones: Pinter it black
Joy Division: Pinterzone
Yazoo: How Pinter kills
Darlene Love: Pinter Wonderland
Thomas Leer: Pinternational
Neil Young: Pinterlong
Billy Bragg: Must I Pinter you a picture
Seltsame Begegnungen: Problemsack
Stets auf der Suche nach Neologismen, stieß ich beim Stöbern in den Emails eines Kollegen auf das mir bis dahin unbekannte Wort „Problemsack“.
Die Neuschöpfung stammt aus dem sozialpädagogischen Sprachmilieu, welches uns schon in der Vergangenheit mit Kreationen wie „Bedarfe“ oder „bildungsresistente Jugendliche“ belehrt hat, keine Sprache sei blöd genug, nicht noch blöder zu werden.
WeiterlesenLektion 33: Computer und Recht

Der Leserbrief, zumal wenn er in rauhen Mengen von dickleibigen und alkoholisierten Briefträgern in die Redaktion gebracht wird, ist die Geißel des Kolumnisten. Wiewohl so mancher recht brisanten Inhalts ist und letztlich von solch allgemeinem Interesse, dass selbst ich, der ich das Leserbriefbeantworten für gewöhnlich meiner neuen Praktikantin, Fräulein Theophile Hor-Mon, überlasse, höchstselbst zur Tastatur greife und die zumeist verzweifelten und nicht selten vor Rechtschreib- und anderen Fehlern nur so strotzenden Ergüsse der Leserschaft beantworte.
(Anmerkung: Wenn Sie diesen Satz beim ersten Durchlesen verstanden haben, erhalten Sie das Recht, weitere zehn Hinternetseiten kostenlos zu lesen.)
WeiterlesenLektion 32: Computer und Cirche

Mein Kater hat jetzt auch Internetanschluss. Geht ihm das Futter aus, ordert er mit ein paar flinken Mausklicks (da hat der Bursche Übung!) eine neue Ladung Whiskas bei schlecker.de. Juckt ihn das Schwänzchen, liefert amazon.de umgehend „Blutjunge Kätzchen bestialisch gequält“ an den alten Sadisten.
WeiterlesenLektion 31: Pro und Contra Empfängnisverhütung

Seit der liebe Gott seine Mail an Maria schickte, wissen wir zweierlei: Erstens sind Mails keine Engel, und zweitens ist das Thema der unbefleckten Empfängnis rein kommunikationstechnisch nur noch theoretisch von Bedeutung. Lassen wir hingegen heutzutage unseren Outlookexpress durch die Leitungen dampfen, müssen wir immer damit rechnen, einen unerwünschten Balg in unsere digitale Wiege gelegt zu bekommen.
WeiterlesenRefluxus (7)
„Wie sagt man?“
Ich bin ein geduldiger Mensch und ich hab‘ auch noch einen Moment gewartet, aber bedankt hat sich diesmal keiner. Keiner dieser unerschütterlich optimistischen Aufschwungförderer und Arbeitslosenzahlvernichter, die wochenlang Deutschland zugepflastert haben. Gut, so wirklich gewonnen hat ja auch niemand, aber früher haben sie sich wenigstens beeilt, am Morgen nach der Wahl die „Danke“-Schilder auf die Plakate zu pappen. Erste Sparmaßnahmen oder kein Grund, „Danke“ zu sagen? Klaus Kinski hat sich immer gerühmt, niemals in seinem Leben „Bitte“ gesagt zu haben. Muss die selbe Kinderstube sein!
Lektion 30: Wir VERlernen Computer

Immer das gleiche Trauerspiel: Unsere neue Edelpraktikantin, Fräulein Hormonia Hoch, erscheint verspätet und übernächtigt zum Dienst, knallt sich auf ihre Arbeits-Chaisselonge und jammert „Ich komm einfach nicht los von dem Kerl!“.
WeiterlesenLektion 29: Wahlkampf im Internet

Na, wahlberechtigt? Einige von uns waren ja empört, als der Bundestag einstimmig beschloss, dass am 22. September nur Personen unter 18 Jahren ihr Stimmchen abgeben dürfen. Aber seien wir ehrlich: Ist es nicht konsequent, zu einer kindischen Veranstaltung wie der Bundestagswahl auch nur solche Personen an die Urnen zu treiben, bei denen Kindischkeit noch zu den verzeihlichen Begleiterscheinungen ihres Lebensabschnitts gehört?
WeiterlesenMunitionsvernichtungsschießen
Verschiedenen Schulwechseln sei Dank, werde ich jetzt alle Nase lang zu diversen Klassentreffen gebeten. Und da erfuhr ich von einem ehemaligen Schulkameraden (sehr deutsches Wort), dass es bei der Bundeswehr Munitionsvernichtungsschießen gibt. Ich war auf Anhieb begeistert! Während ich als Zivi Amputationsstümpfe mit Melkfett eingerieben habe oder mir -in den Backen gesammelte- Leberwurstbrote ins Gesicht genießt wurden, hatten die Y-Jungs die ehrenvolle Aufgabe Munition in die Luft zu ballern. Könnt‘ ja schlecht werden, war ja auch erst kurz nach dem Kalten Krieg. Was wäre denn gewesen, wenn der Iwan das mit Glasnost doch nicht so ernst gemeint hätte?! Oder hatte hier nur jemand keine Lust auf Inventur? Eines weiß ich jetzt sicher: Ich hätte all die alten Männer nicht wegen ihrer ausgeprägten Verdauung bedauern müssen. Das war Taktik – Windelvernichtungssch….
Refluxus (6)
Ja, is denn heut‘ scho Weihnachten?

Viele wissen es noch nicht: zum 1. Juni tritt ein Gesetz zur Vermeidung von Manierismen, Platitüden und chronischer Witz-Repetierung in Kraft. Vorangegangen war der Richterspruch, der einen Geschäftsführer eines Start-Up Unternehmens für drei Monate hinter Gittern gebracht hatte. „Es geht rund, sprach der Papagei und sprang in den Ventilator“ ist definitiv nicht mehr erste Wahl.
WeiterlesenLeben im Kühlschrank 2
Ursprünglich aus einer klimatisch eher begünstigten Region stammend, brachte für mich schon der Umzug nach Hessisch-Sibirien – genauer gesagt das Waldecker Land und die Region Kassel, eine „coole“ Erfahrung. Ich lernte den richtigen Winter kennen, also auch mit Schnee, der nicht nach zwei Tagen schon nur noch Matsch ist, sondern mit richtigem, der auch liegenbleibt.
Einem Studierenden aus Afrika, der vor zehn Jahren nach Erfurt kam, dürfte es nicht anders ergangen sein. Er schrieb deshalb an seine Heimat, er würde sich wie in einem Kühlschrank lebend fühlen. Erst einige Zeit später merkte er, dass ihm dies nicht nur klimamässig so geht, sondern auch – bzw. gerade – von den zwischenmenschlichen Beziehungen her gesehen. Mir ging es – Gott sei Dank – nicht so, ich wünsche es auch keinem. Dafür wohn ich auch nicht in der Grossstadt, sondern im weiteren Erfurter Umfeld, nämlich dem Thüringer Wald.
WeiterlesenLektion 28: Die IT-Krise

Weihnachtszeit ist Fußgängerzonenzeit. Ach, wie glänzen die Glühweinbuden! Wie duften die heißen Maronen! Wie klimpert so schön Bob Dylan aus Niederauerbach sein „Blowing In The Wind“! Und da – sehen wir richtig? – ein schäbig gekleideter Mann, dessen Kleidung gleichwohl auf frühere bessere Zeiten schließen läßt, jongliert mit HTML-Seiten! Und – ja was ist denn das!? – eine junge, verhärmte Frau programmiert vor staunenden Frührentnern und Hausfrauen komplexe Datenbanken! Ui, da klatscht das fachkundige Publikum und wirft sein Scherflein in die ausgehöhlte Festplatte, die statt eines Hutes aufgestellt worden ist.
WeiterlesenStadtlandschaft
Wenn bei der Wohnungsbesichtigung das Wort „Stadtlandschaft“ fällt, ist es der richtige Zeitpunkt, zu gehen. Oder den Vermieter zu bitten, die Rolläden der Fenster hochzuziehen und einen Blick nach draußen zu gestatten. Nur, um die schlimmsten Befürchtungen bestätigt zu sehen…
Weiterlesen