Frank Laufenbergs Rock- und Poplexikon

Frank Laufenberg, der Ulrich Wickert unter den Pop-Nachschlagewerk-Produzenten hat wieder zugeschlagen. Ausgerechnet er ist der erste, der ein „Rock- und Poplexikon auf CD-ROM“ herausbringt.

Heißt es.

Zunächst einmal ist das ganze die Umsetzung seines bereits seit einiger Zeit erhältlichen, zweibändigen „Rock- und Pop- Lexikons“ – ergänzt um all das, was in einem Buch keinen Platz findet: Musik, Interviews, Fotos, Cover, etc… Dazu eine bunte und gewöhnungsbedürftige Benutzeroberfläche.

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Big Chief: Platinum Jive

Hier ist es also: BIG CHIEFs Majordebut! Die Erwartungen waren nach dem Blaxploitation-Soundtrack- Knaller von neulich natürlich ganz schön hoch gesteckt.
Ich will es kurz machen: so abgedreht-witzig wie „Mack Avenue“ ist „Platinum Jive“ nicht geworden. Sie ist mehr die, äh, Quersumme aus den beiden bisher erschienenen Werken. Aus den athmosphärischen Jams sind jetzt aber Songs geworden, in denen die Buben mit- unter ganz schön geniale Einfälle ein- bauen: hier eine Slidegitarre, da ein Soul-Girlie-Chor, da eine jazzige Querflöte – vgl. Beastie Boys, mit denen sie gelegentlich verglichen werden (musikalische Herangehensweise: Rückgriff auf 70er).

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Verschwundene Autoren

„…das Wetter war herrlich, die Maschine in tadellosem Zustand, der Auftrag sorgfältig vorbereitet (…). Ich gab ihm die letzten Anweisungen, dann half ihm einer von uns wie gewöhnlich beim Einsteigen ins Flugzeug und versicherte sich dabei, daá alles in Ordnung war. Wir sahen ihn von unserm Fluggelände von Borgo aufsteigen und hinter den Bergen, die die schmale Küstenebene säumen, in Richtung Frankreich verschwinden. Als die vorgeschriebene Stunde seiner Rückkehr verstrichen war, erfaßte uns Unruhe, dann Angst. Wir stellten alle möglichen Nachforschungen an, aber keine Radiostation, keine alliierte Maschine konnte die geringste Auskunft geben. Auch später in Frankreich hatten wir mit unsern Unternehmungen kein Glück.“

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Vince Bell: Phoenix

It made me strong, to be on my own.
It never did me no harm, to live all alone.
Now and then in the color of the evening
drunken in a bar room, with the fan turning,
I come to miss a few

(Sun & Moon & Stars)

Vince Bell ist ein amerikanischer SingerSongwriter der leiseren Sorte. Er arbeitete schon mit Sangeskollegen wie Townes van Zandt (auf dessen neuer CD „No Deeper Blue“ man ganz ähnliche Texte wie o.g. finden kann) und Guy Clarke zusammen und kann auf „Phoenix“ gleich eine ganze Sammlung prominenter Freunde und Mitstreiter wie Victoria Williams, Lyle Lovett oder John Cale präsentieren.

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Das Ich: Staub

„Ich streichle ein versengtes fell
ein fernes licht die kehle packt
aus dem mund tropft blut zu boden
mehrend mit gedärm vermengt“

Mit solchen Texten beglückt DAS ICH den potentiellen Käufer auf „Staub“, der neuen CD. Es bleibt aber nicht allein bei drittklassiger Pennälerlyrik, nein, auch die musikalische Umsetzung gibt sich düster-dräuend und ist doch nur schlechtes Handwerk, aufgesetzt und erschreckend banal. Wasser auf die Mühlen derer, die Dark Wave für eine Form musikalischer Pest halten

Das Ich: Staub
(Danse Macabre/Efa)