Horst Eckert: Sprengkraft

So etwa muss man sich einen normalen Arbeitstag im Leben des Horst Eckert vorstellen: Der Autor am Frühstückstisch, vier bis sieben Zeitungen, von BILD bis FAZ zwischen Kaffeetasse, Brötchen und selbstgekochter Marmelade ausgebreitet; die stilvoll ins Mobiliar integrierten Fernseher (geschätzte fünf) radauen, der Laptop (gleich neben dem Honigtöpfchen) hält eisern die Leitung zum Netz, diverse Radiogeräte kakophonen Nachrichten.

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Horst Eckert: Königsallee

So wird es kommen: Die einen spekulieren, ob Horst Eckerts „Königsallee“ eine Reaktion auf das absonderliche Benehmen des Düsseldorfer Oberbürgermeisters sei, der den Autor nicht in städtischen Gebäuden hat lesen lassen. Die anderen diskutieren über die im Text ausgebreitete Korruption und ihre Entsprechung im wirklichen Leben. Und eine dritte Gruppe mokiert sich über das desolate Bild der Polizei, wie es der Roman zeichnet. Alles in Ordnung, schön & gut.

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Horst Eckert: Der Absprung

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Eigentlich ist das Zugfahren ein schönes Bild, mit dem man das Lesen erklären kann. Man sitzt in einem Wagen, der einen, mehr oder weniger gleichmäßig sich bewegend, von A über B und C nach D transportiert, man schaut aus dem Fenster in eine Landschaft, man ist in dieser Landschaft und ist doch nicht drin. Man sieht, was man sehen kann. Ein noch schöneres Bild wäre das: Man fährt, man sieht – und kann den Zug anhalten, sich etwas durch die Landschaft bewegen, sich manches angucken, das man durch die Fensterscheibe gar nicht sehen konnte – und dann nimmt man wieder im Abteil Platz und die Fahrt geht weiter.

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Rezensent/in gesucht

Der rührige Grafit Verlag hat mir drei interessante Neuerscheinungen geschickt. Schön so. Und da ich Rezensionsexemplare möglichst schnell mit einer Rezension quittiere, habe ich nun Stoff genug. Zuviel Stoff? Ob jemand von euch vielleicht Lust hätte? Ich frag ja nur.

Also. Bei den drei Büchern handelt es sich um folgende:

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Crime School: Lektion 13

Setzen wir uns einen Moment bequem zurück, atmen durch und rekapitulieren: Bei der Lektüre eines Krimis ist der Leser an die Lese-Zeit-Richtung gebunden. Dieses Genre-Merkmal ist eng mit einem anderen verknüpft, das ich mit „Das Aufräumen einer großen unordentlichen Kiste“ bezeichnet habe und den daraus zwingend folgenden Gesetzen der Kausalität, Chronologik und Sinnhaftigkeit. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Erzählzeit ebenfalls den Gesetzen der Chronologie folgt.

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