Unter dem Pflaster liegt der Strand, sagt eine alte Weisheit. Abseits der Charts, der Vivas und MTV finden sich oft unverhoffte Schätze, die man leicht übersieht. Glücklich, wer den KOOK-Sampler „Wir müssen bis morgen reichen“ in Händen hält. Ideen-Pop für Herz und Kopf (meist) in deutsch oder ohne Text. Manchmal ist es auch purer Jazz…
WeiterlesenKungfu: Kungfu
Junge, zu spät geborene Metaller, deren Ohren zu zart für Hardcore und Ähnliches sind, werden Kungfu einfach lieben. Zumal, wenn sie ein Faible für ausdrucksvolle, pathetische deutsche Texte haben, die ihren Weg zwischen Deklamations-Lyrik und Rap suchen.
WeiterlesenGonzales: Presidential Suite

Was ist es? HipHop? Elektro? Oder einfach nur Pop? Nur? Gonzales, der Kanadier jüdischer Abstammung, der seit längerem Berlins Untergrund unsicher macht und die Herzen der Kitty-Yo-Verantwortlichen erobert hat, sitzt wie Howe Gelb (siehe Kritik) nicht gerne lange auf dem Allerwertesten rum. Nach kurzer Zeit kriegt er Hummeln in sein Hinterteil und muss sich alsbald an die Arbeit machen. So kommt es, dass er binnen zwei Jahren drei Alben eingespielt hat.
WeiterlesenWarmen: Beyond Abilities
Janne Warman ist der Keyboarder von Children Of Bodom, ziemlich jung und ziemlich talentiert. „Beyond Abilities“ ist sein zweites Soloalbum und wie immer bei Ausnahmekünstlern, sei es an Gitarre oder an den Tasten, wirken solche Werke leicht überambitioniert.
WeiterlesenAlways Outnumbered: When Potential Outweighs Ability
Kennste eine – kennste alle. Diese Weisheit scheint sich gerade bei Emo-Bands immer mehr zu manifestieren. Außer einer Handvoll großer Namen gibt es eine unzählige Menge von kleinen Bands, die mit nahezu identischen Sounds und Songs versuchen, ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Das blutjunge Quintett Always Outnumbered sticht mit seiner sieben-Track-EP positiv aus dem Einerlei heraus.
WeiterlesenLes Chansons Des Perverts
In Erinnerungen schwelgen, alte Zeiten Revue passieren zu lassen und längst verstaubte Archive wieder öffnen, stöbern und obskure Schätze zutage bringen. Das ist die Zielsetzung des Berliner Labels Crippled Dick Hot Wax. Einmal mehr haben sie diese bei der Zusammenstellung der Compilation „Les Chansons Des Perverts“ beachtet.
WeiterlesenFrl. Katjas Nähkästchen, Folge 21
Mensch, war das ein Schreck neulich nachts. Ich wache vor dem Fernseher auf – auf der Mattscheibe Elke Heidenreich, die den Plot eines Romans erzählt. Nanu, denk ich. Eine Sparmaßnahme, weil kein Geld mehr da ist, Filme zu drehen? Nein, nur der Literaturtip in der 3sat Kulturzeit. Uff.
WeiterlesenMike Tramp: Recovering The Wasted Years
„Es ist guter, alter Rock’n’Roll. Ich mache eben Brot aus Wasser, Mehl, Salz und Hefe. Rock’n’Roll macht man aus Bass, Schlagzeug und zwei Gitarren. Da fühle ich mich wohl und dabei bleibe ich.“
WeiterlesenOverkill: Hello From The Gutter
Das Album „Fuck You“ war seinerzeit der Dauerbrenner auf unserem Schulhof. Für uns Mittelklassekids, die bis kurz vorher noch Yps mit Gimmick gekauft haben, war es schon ein Thema, eine Platte so zu nennen und dann auch noch einen gestreckten Mittelfinger darauf zu platzieren. Und was fand ich die Jungs hart!
WeiterlesenPain Of Salvation: Remedy Lane
2002 ist noch taufrisch und schon manifestiert die erste Prog-Band ihren Ausnahmestatus. Anscheinend hat sich Mastermind Daniel Gildenlöw von seiner Tour als fünftes Mitglied von Transatlantic inspirieren lassen, denn mit „Remedy Lane“ werden die Schweden ganz sicher zu den großen Namen im Prog aufschließen.
WeiterlesenTanya Donelly: Beautysleep
Es dauerte eine ganze Weile, bis Tanya Donelly wieder die Kurve bekam, um ein Soloalbum zu schreiben und aufzunehmen. Wir erinnern uns: 1997 veröffentlichte das ehemalige The Throwing Muses-, Breeders- und Belly-Mitglied den ersten Alleingang „Lovesongs For Underdogs“. Eine Babypause zwang Donelly, ihre musikalischen Aktivitäten für einige Zeit auf Eis zu legen.
Weiterlesen3582: The Living Soul
Ein wirklich seltsamer Bandname. Allerdings sollte man sich von dem nicht abschrecken lassen. Insbesondere Underground-HipHop-Headz nicht. Die Nummer 35 trägt nämlich Fat Jon, dessen Spitzname The Ample Soul Physican ist und der bei 5 Deez rappt, und die 82 gehört einzig und allein J. Rawls (Spitzname: The Living Vibe) von den Lone Catalysts, deren 2001er Debüt-Album „Hip Hop“ von vielen Kritikern in ihre Herzen geschlossen wurde.
WeiterlesenSouthern Isolation: Southern Isolation
Phil Anselmo hat sie entdeckt und bei seinem eigenen, just gegründeten Label Baphomet unter Vertrag genommen. Er hat diese EP auch produziert. Und er hat Stephanie Opal Weinstein auf der Gitarre begleitet. „Southern Isolation“ hat nichts mit Black Metal oder Grindcore zu tun. Anselmo hat seine Vorliebe für Singer/Songwriter entdeckt.
WeiterlesenTierra Santa: Sangre De Reyes
Zu Beginn ein paar Bands, von denen Tierra Santa ganz sicher nicht beeinflusst sind: Limp Bizkit, Korn, Machine Head. Hier ein paar Namen, von denen Tierra Santa ganz sicher beeinflusst sind: Iron Maiden, Iron Maiden, Iron Maiden. OK, vielleicht ist noch ein bisschen Judas Priest dabei, aber man hört überdeutlich, dass die Vorbilder der fünf Spanier in der New Wave Of British Heavy Metal zu finden sind.
WeiterlesenPeter Stuart: Propeller
Passiert ja nicht allzu oft, dass man MTV und Konsorten einschaltet und mit einer Band konfrontiert wird, die man nicht kennt, aber sofort gut findet. Seinerzeit passiert bei Dog’s Eye View mit ihrem US-Hit „Everything Falls Apart“. Peter Stuart, Kopf und Sänger der Band, meldet sich jetzt mit charismatischer Stimme wieder zurück. Dass seine musikalische Laufbahn eng mit Adam Duritz von den Counting Crows verwebt ist, überrascht nicht wirklich. Sowohl die Stimmen als auch die musikalischen Klangfarben, in denen beide malen, sind ähnlich.
WeiterlesenLive: Brian Wilson
Congress Centrum Hamburg 22.1.2002
Ein Konzert, das schon Wochen im Voraus meine Gedanken beherrschte. Brian Wilson, der legendäre Beach Boys-Komponist, auf Solo-Tournee: Das gibt es überhaupt erst seit drei Jahren, und bisher niemals in Europa. Sollte ich meine Fantasie freien Lauf lassen und von einem magischen Konzert-Ereignis träumen, oder die Erwartungen niedrig halten und das einfach als Gelegenheit für schöne Nostalgie sehen? Ein Freund in Los Angeles, der Brians Pet-Sounds-mit-Orchestra-Konzert September 2000 im Hollywood Bowl sah, meinte, ich sollte mich ruhig auf etwas Besonderes gefasst machen. Solche Aussagen sind für mich aber gefährlich, und schon zwei Wochen vor dem Konzert konnte ich an nichts anderes denken, sosehr habe ich mich gefreut – meine Arbeit war futsch und mein Sozialleben (ah, das nur) hintan gestellt.
WeiterlesenAbsolut Schlegel

Die Frau war müde und ungesellig. Der Bummel über die Kunstmesse hatte sie angestrengt. Das Päuschen in der Sitzecke würde gut tun. Von einer Lesung stand nichts im Programm. Die startete der junge Mann auf eigene Faust. Das unwirsche „Nein danke“ erwiderte er mit einem fröhlichen „Los geht´s“ und fing an zu lesen. Aus einem Comic-Band.
Als TV-Provokateur im Außendienst hatte Tobi Schlegl seine besten Momente. Das Format war bei Hape Kerkeling geklaut und vereinfacht worden. Und das Viva-Milchgesicht Schlegl – beliebte Zielscheibe von „Kalkofes Mattscheibe“ – zeigte ungeahnte Fähigkeiten: als Improvisationstalent im Anarcho-Nahkampf.
WeiterlesenMuse: Origin of symmetry
Wenn man die Gitarrenlehrer des jungen Matthew Bellamy fragt, werden sie sicher sagen: „Ja, wir haben damals viel Fingerübungen gemacht. Etüden, Dreiklangsbrechungen, Arpeggien und so. War ja eigentlich geplant, dass er ein bisschen Konzertgitarre lernt, akustische natürlich. Aber dann brach diese grässliche Begeisterung für Hardrock bei ihm durch…“
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