Live: Kimya Dawson u.a.

Bielefeld, Forum, 12.10.2005.

Die Forum Crew hatte den Raum für die kleine Bühne halbiert und so für ein gemütlich-überschaubares Setting gesorgt. Im Prinzip war ich nur wegen Kimya Dawson da und hatte leichte Bedenken, wie das denn live so werden würde, war aber guter Stimmung. So betraten denn auch meine etwas angeschlagene Begleitung und weitere antelefonierte Interessierte mit mir die Halle des Rock, in der ein höchst angenehmer Konzertreigen auf uns wartete.

Weiterlesen

Live: Ten Years After, Spencer Davis Group, Iron Butterfly

4.5.05, Stadtgarten Bünde, Liverpool Club

Überraschung: Ten Years After, heute wohl vor allem bekannt durch ihren Woodstock-Auftritt 1969, sind nicht zu einem lahmen Altherren-Verein geworden. Das liegt nicht nur am neuen Frontmann Joe Gooch, der mit seinen schätzungsweise Mitte 30 zum jüngeren Viertel der Anwesenden gehörte: Die Band rockt einfach ziemlich. Blues, meist in der Turbovariante, jede Menge großartiges Bass- und Gitarrenspiel, immer nach vorn, kein bißchen leise.

Weiterlesen

Evergrey: Live – A Night To Remember

Die schwedische Band Evergrey ist in Sachen wuchtiger Prog-Metal eine Bank. Fünf starke Alben in Folge, von denen die schlechteren Momente immer noch taugen, um die halbe Konkurrenz wegzuwischen. Nach heutigen Veröffentlichungsmaßstäben haben sich Evergrey verhältnismäßig lange Zeit für ihr erstes Livealbum gelassen, biegen jetzt aber mit einem prallen Werk um die Ecke. Ein Heimspiel in Göteborg haben sie für die Nachwelt konserviert, das mit Streichquartett, Backgroundchor und Gastvocals mit einigen Extras aufwartet. Das begeisterte Publikum feiert seine Helden euphorisch und Evergrey sind mit mächtig Druck und Fingerfertigkeit zu Gange.

Weiterlesen

Rage: From The Cradle To The Stage

Ja, auf den Metal-Bühnen dieser Welt kann man so richtig posen und nach Effekten haschen.. Die ehemaligen Ruhrpottrocker Rage spielen dieses Spielchen seit 20 Jahren mit und belohnen jetzt zum Jubiläum die Fans mit zeitgleich erscheinender Doppel-DVD und Doppel-CD.Ruhrpott war gestern, Staatengemisch ist heute. Peavy Wagner, Victor Smolski und Mike Terrana kommen aus drei verschiedenen Ländern, und aus der Distanz betrachtet war der Split von den restlichen Bandmitgliedern das beste, was Peavy Wagner passieren konnte.

Weiterlesen

Marillion: Marbles On The Road

Auf der Bühne sind Marillion eine Macht. Nach einigen Livealben gibt’s den Beweis jetzt auch zum Gucken. „Marbles On The Road“ ist die erste DVD der Band und umfasst im Wesentlichen die komplette Liveumsetzung des vergangenen Studioalbums „Marbles“. Aufgenommen im Astoria in London strahlen die Highlights des Albums wie „The Invisible Man“ oder „Neverland“ in noch hellerem Glanz, aber selbst schwächere Songs werden von Intensität und Dynamik getragen. Fast selbstredend, dass „Marbles On The Road“ höchsten technischen Anforderungen genügt und durch gute Kameraführung (insgesamt 15 Kameras) und druckvollen Sound (wahlweise auch als 5.1-Surround) glänzt. Hier liegt vielleicht der einzige Schwachpunkt der CD: Der Livesound klingt so perfekt, dass man sich an manchen Stellen etwas distanziert vom Geschehen fühlt.

Weiterlesen

Live: Bernd Begemann und die Befreiung

Bielefeld, JZ Kamp, 21.09.2004

Bernd Begemann singt und tanzt, die Befreiung rockt und jazzt, alle zusammen haben eine gute Zeit. Das Konzept Bernd & Band funktioniert inzwischen sehr gut, so dass es nichts zu meckern gibt. Die meisten Songs funktionieren, es gibt Raum für Instrumental-Improvisationen und kleine Scherze am Rande. Das ist solide Unterhaltung, nicht mehr, aber auch nicht weniger – und etwas anderes will es ja auch gar nicht sein.

Weiterlesen

Live: Whitesnake/The Tracelords

Karlsruhe, Europahalle, 4.9.2004.

Da war er wieder: The Last of the Famous International Playboys.

Kann man David Coverdale irgendetwas übel nehmen? Dass er Whitesnake immer wieder aufleben lässt und wohl bis an sein Lebensende fortführen wird? Dass er seit fast 20 Jahren aus einem Repertoire von vielleicht 18 Songs schöpft? Dass er seit 30 Jahren dieselbe Hosengröße hat und ihm auch heute die Hemden, die genauso eng sind wie damals, passen? Dass er den Mikrofonständer immer noch wie in alten Zeiten durch die Luft schleudert und es wohl keinen anderen Mikrofonständerschleuderer gibt, der das Teil ähnlich schamlos als Phallus-Symbol missbraucht? Dass auf seinen ausgewaschenen Blue Jeans die Rolling-Stones-Zunge prangt? Direkt, aber auch wirklich direkt links neben dem Schritt?Ich kann ihm nichts übel nehmen. David Coverdale ist ein Phänomen. Ein lebender Anachronismus, ein charmanter Seelenverkäufer des Schweinerock. Welche Retro-Bewegung ist gerade angesagt? Die 70er? Die 80er? Die 90er? Her damit, sagt Coverdale, ich kenne sie alle, ich war immer dabei.

Weiterlesen

Live: Whitesnake/The Tracelords

Karlsruhe, Europahalle, 4.9.2004.

Da war er wieder: The Last of the Famous International Playboys.

Kann man David Coverdale irgendetwas übel nehmen? Dass er Whitesnake immer wieder aufleben lässt und wohl bis an sein Lebensende fortführen wird? Dass er seit fast 20 Jahren aus einem Repertoire von vielleicht 18 Songs schöpft? Dass er seit 30 Jahren dieselbe Hosengröße hat und ihm auch heute die Hemden, die genauso eng sind wie damals, passen? Dass er den Mikrofonständer immer noch wie in alten Zeiten durch die Luft schleudert und es wohl keinen anderen Mikrofonständerschleuderer gibt, der das Teil ähnlich schamlos als Phallus-Symbol missbraucht? Dass auf seinen ausgewaschenen Blue Jeans die Rolling-Stones-Zunge prangt? Direkt, aber auch wirklich direkt links neben dem Schritt?

Weiterlesen