„Who Can You Trust“ (1996) und „Big Calm“ (1998) gehören zu den Vorzeigealben des Genres TripHop. Den Soundtüftlern Paul und Ross Godfrey gelang mit Hilfe von Stimme und Ausstrahlung ihrer damaligen Frontfrau Skye Edwards, den Bristoler Massive Attack-Sound etwas weicher zu gestalten und ihn von Album zu Album immer mehr mit der Catchyness zu versehen, die auch den Musikchefs der Popwellen dieser Welt die Entscheidung für die Singleauskopplungen der Londoner leichter machte.
WeiterlesenSchlagwort: Trip Hop
Road: Can’t Talk
Das Interesse an diesem Album ist allein schon wegen der vielen Gastsängerinnen und -sängern groß: Terry Callier ist mit dabei, so wie auch Earl Zinger, Lucy Jules (Brand New Heavies) und Elliot May (Basement Jaxx). Obendrein steht da im Infotext der Plattenfirma noch dieser unglaubliche (und ungläubige!) Neugier weckende Satz: „Die Band klingt wie Massive Attack auf einem Trip durch Brasilien und Afrika, mit dem Soul von Terry Callier und dem rauen Funk der Gorillaz im Gepäck“.
WeiterlesenVienna Scientists III
In „Lost In Music“ zur Gattung „Trip Hop und Down Beat“ bezeugte ein gewisser Richard Dorfmeister, dass Wien die loooongsooomste Staaadt in der gonzen Welt sei. Wenn man sich die Sampler – Reihe Vienna Scientists bis zu dem dritten Teil anhört, dann wird dieser Eindruck bestätigt.
Auf der nun vorliegenden Veröffentlichung, die mit dem Untertitel „A mighty good feeling“ versehen ist, wird der bekannte Stil aufgelockert, und zwar durch eine handvoll Up-tempo-Stücke, die meist jazziger Natur sind. Für die Fraktion, die nur Chill-out will, ist der Nu Jazz-Fusion-Anstrich im Latingewand wohl viel zu häääktisch! Ich persönlich finde, dass eine Compilation mehr braucht als Gedaddel auf hohem Niveau („Tosca“).
Goldfrapp: Felt Mountain
Wenn die Sängerin von Goldfrapp auf der Bühne steht – mit Brianna-Corrigan-Gedächtnis-Frisur und Wallekleid -, dann sieht sie aus, als wäre sie gerade aus dem Orchester von André Rieu geflohen. Brianna Corrigan war übrigens die Sängerin der Beautiful South. Ihr Lockenköpchen sah aus wie das von kleinen Plastikpüppchen, die nach Erdbeer riechen. Und es könnte zum Insignum guter Popmusik werden.
Denn auch Goldfrapp machen das, was von allen Menschen der Welt wohl am besten die Briten können: aus den berühmten 8 Tönen kleine Melodien so zu drapieren, dass sie wie der Schlüssel zu einer verzauberten, besseren Welt klingen.
WeiterlesenRare – Peoplefreak
Rare aus Irland. Aha. Machen Dance-Pop. Gähn.
Halt, verkehrt! „Peoplefreak“ erfindet zwar mit Sicherheit kein neues Musik-Genre, dafür jongliert die Scheibe aber virtuos mit alternativem Rock, TripHop und Pop. Wo eine eindeutige Zuordnung nicht mehr möglich ist, fängt Musik meist an, interessant zu werden. So auch hier.
Live: Portishead
München, Colosseum, 31.01.1998
Zwischen Himmel und Erde
Selten leuchteten die Sterne so schön. Zusammen mit nachtblauem Scheinwerferlicht bildeten sie den Hintergrund der Bühne des Konzerts der TripHopper „Portishead“ im Münchner Colosseum.
Ein paar Meter vor den Sternen ist ein Engel vom Himmel gefallen, goldene Lichtkegel vom Dach der Halle herab deuten an, welchen Weg er bestritten hat. Betörend singt er mit hoher Stimme von Liebe, Leid und Chaos. Der Engel ist eine Frau: Beth Gibbons. Die Hände über dem Mikrophon gefaltet, verharrt sie nahezu während des ganzen Konzerts in einer betenden, bittenden Pose.
N.O.H.A. – Noise Of Human Art
Dieses Album entführt einen in die Welt der lauten und leisen Klänge der (unbekannten) Spezies Mensch. Die hier in Töne gebannte facettenreiche Gefühlswelt der beiden Sänger, zieht einen in den Bann. Die Geschichten die hier erzählt werden sind von der Art, wie sie nur das wahre Leben schreiben kann. Denn N.O.H.A. besteht nicht aus Computern und Programmen, N.O.H.A. besteht aus vier Menschen, wie sie unterschiedlicher kaum sein können. Zusammengebracht und zusammengehalten durch Philip Noha, dem Gründer der Band, setzten ihre Gefühle und Visionen soviel Energie frei, daß sie die Welten von Drum’n’Bass, Trip Hop, Jazz und Klassik einfach miteinander verschmelzen.
WeiterlesenCoco & the bean – Killing time
Yep, auch die Schotten und Schottinnen können wahrlich schöne Musik machen. Es muß schon ein schwer verrauchter Club gewesen sein, in dem sich dieses Trio zur ersten Session traf.
Die letztjährige Debütsingle wurde schon mit Lob überschüttet, die aktuelle kann voll mithalten. Funky, jazzy, groovy, eine schöne Stimme mit Rückenschauereffekt; da wartet man doch gerne auf den im Winter erscheinenden Longplayer. Aber auf dunkel-blauem Vinyl bitte! Eine würdige Fortsetzung der Tricky/Portishead Entwicklung. Killing Time ist in sechs verschiedenen Versionen enthalten, wovon mir persönlich der Radio Edit am besten gefällt.