Déjà vu

“ Die deutsche Verlagslandschaft und lesbare Bücher über Kriminalliteratur – ein unendliches Trauerspiel.“

Keine optimistischen Worte, mit denen Thomas Wörtche seine →aktuelle crime watch – Kolumne beginnt. Eine Feststellung, die man sauer/betrübt abnickt – und die einen daran erinnert, dass es auch anderswo – Stichwort „lesbare Bücher“ zu ir-gend-et-was – kaum weniger zu heulen gibt. Als wenn das ein Trost wäre.

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Egon Eis: Duell im Dunkel

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„Hamburger Hafen des Nachts – Polizeiboote, deren Scheinwerfer den dichten Nebel erbarmungslos durchdringen – rauchige lärmerfüllte Kneipen – Luxusrestaurants und Alsterpromenade – elegante Appartements und Elendsquartiere im Dirnenviertel – das alles in bunter Folge: ein Kaleidoskop unserer jüngsten Vergangenheit.“

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Qual und Wahl

Ich geb ja zu, dass meine Magenschleimhäute allen Grund haben, mir „was heimzuzahlen“. Aber hab ich sie in der Vergangenheit wirklich so schnöde behandelt, dass sie mir ein Dauersodbrennen anhexen müssen? Zwieback, Kamillentee, Weißbrot und eine Tütenspargelcremesuppe, in der ich normalerweise nicht mal meinen Aschenbecher einweichen würde. Schlaflose Nächte. Gut so? Kann man viel Krimi lesen? Denkste!

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Pieke Biermann: Vier, fünf, sechs

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Endlich gelesen – neu gelesen: Krimis aus der Remittendenkiste, Angestaubtes aus dem Bücherregal. Wünsche des Rezensenten, aber auch Wünsche seiner Leser. Und so fing alles an: Die Blogbesucherin P.B. macht dpr auf den Roman „Vier, fünf, sechs“ aufmerksam, dpr gesteht beschämt, ihn nicht gelesen zu haben, bestellt ein Remittendenexemplar für 1,19 Euro, liest, ist beeindruckt – und macht gleich eine Serie daraus. Wird fortgesetzt.

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The pope is back

Seine Krimiheiligkeit, Papst Syndikator I. hat den obligatorischen Sommeraufenthalt im idyllischen Bad Wildungen beendet und weilt nun wieder in seiner vatikanischen Bloghütte. Neben einem Interview mit dem Itzehoer Volksboten (Tenor: „Frauen dürfen auch in Zukunft nicht zu Krimiautorinnen geweiht werden!“) widmete er sich vorzüglich dem Schießen mit Platzpatronen auf häretische Produkte der Kriminalschreibkunst.

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PikAs‘ Radio

Alle vier Wochen zieht das RBBinfoRADIO 93,1 ein Trumpfas deutschen Krimischaffens aus dem Ätherärmel und schickt es los, Menschen, Orte, Kriminalität zu sondieren. Wer einmal ein Trumpfas bei dieser Tätigkeit erlebt hat, weiß, was für ein schiefes Bild das ist, aber Pieke Biermann rückt die Dinge und Bilder wieder gerade. In der Folge vom 19.August 2006 um 11:45 Uhr geht es um Kathrin Katzek, KT-Fotografin.

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Das Fundament ist gelegt

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Endlich ist sie da: Mirko Schädels „Illustrierte Bibliographie der Kriminalliteratur im deutschen Sprachraum von 1796 bis 1945“. Zwei Bände im Schuber, Lesebändchen, über 1.000 Seiten mit ca. 10.000 Einträgen und ca. 1.300 Abbildungen. Man muss nicht bibliophil sein, um beim Einblick dieses Werkes in blankes Entzücken zu verfallen. Hier stimmt alles. Die äußere Gestalt, der Inhalt, die Einträge, die Abbildungen der Buchumschläge – ja, allein die halten einen für Stunden davon ab, mit dem Studium des Bibliographischen zu beginnen. Man blättert, man schaut, man staunt. Und kann es kaum glauben, dass ein einzelner Mensch (mit Unterstützung anderer, lieber Menschen) diese gargantueske Kraftanstrengung auf sich nehmen und meistern konnte.

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Die Verschwender

Vielleicht würde ich mir, wenn ich gerade den Lotto-Jackpot geknackt hätte, im ersten Überschwang der Gefühle die nächste Zigarette mit einem Fünfhunderter anzünden. Mag sein. Da ich jedoch mit meinen finanziellen Mitteln haushalten muss (und auch nicht im Lotto spiele), steht dieser unbedachte Akt vorerst nicht zu befürchten. Auch die deutsche Krimiszene müsste haushalten. Und pafft doch jeden schalen Rauch mit der Genugtuung dessen, der gerade einen Fünfhunderter verbrannt hat, in die Luft.

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Adelung

Nein, nein, gemeint ist nicht der uns ja allen bekannte Johann Christoph Adelung, der ein „Magazin der deutschen Sprache“ herausgegeben hat, sondern der erfreuliche Umstand, dass die „exzellente Adresse“ („Welt am Sonntag“) NordPark Verlag sich meines Astrid-Paprotta-Krimiporträts angenommen hat. Kein Heftchen mehr, dafür ein kleinfeines Büchlein mit schätzungsweise 60-80 Seiten. Hm. Und jetzt habe ich ein Problem.

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Jens Luckwaldt: Tod in Arkadien

Das Unwesentliche zuerst: Handelt es sich bei „Tod in Arkadien“ tatsächlich, wie der Herausgeber Jens Luckwaldt behauptet, um die Wiederauflage eines Kriminalromans aus dem Jahre 1786? Oder ist, wie es der Umschlagtext nahe legt, Luckwaldt der Autor des Buches? Nette Spielerei, leicht zu durchschauen. Viel wichtiger aber: Ist „Tod in Arkadien“ ein lesenswerter Krimi? Die kurze Antwort: Ja, auf jeden Fall. Die etwas längere Antwort folgt jetzt.

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Finger weg von Reginald Hill!

Bringt endlich Reginald Hill zur Strecke! Diesen gewissenlosen, weitschweifigen, arroganten, hinterhältigen Krimischreiber, dessen (G)Alertheit ihn bislang vor wütenden Übergriffen seiner düpierten Leserschaft bewahrt hat. Ja! ALLE Leser hassen Reginald Hill – aber irgendwie hat er sie unter Drogen gesetzt, sie folgen ihm wie die Lämmer, und ist der Weg auch noch so weit. 782 Seiten etwa in „Die Launen des Todes“.

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Krimijahrbuch weiter auf dem Vormarsch

Heute in der → „Welt am Sonntag“ und morgen…Ich wage ja gar nicht auf die BILD-Zeitung zu hoffen…wär doch was…direkt neben Verona & Dieter & zwei durch viele Chirurgenhände gegangenen prallen Ballons…aber ich phantasiere…und mahne: Wer sich noch ein Exemplar der Erstauflage des „Krimijahrbuchs 2006“ sichern möchte, der tue dies →hier. Schleunigst.
(N.B.: Auch das von mir…nein, von Axel Bußmer herausgegebene Sammelbändchen zu Laurence Block wird lobend erwähnt.)

Wenn die Treppe schwankt

Zu den giftigsten Pfeilen im Köcher des Kritikers des Kritikers, der ein Buch verrissen hat, das dieser Kritiker des Kritikers für gut befindet, gehört standardmäßig folgendes Argument: Schreibe du, böser Kritiker, erst einmal ein Buch wie der Autor, den du in den Dreck gezogen hast, bevor du mit dem Kritisieren beginnst! Aber das kannst du eben nicht! Und WEIL du es nicht kannst: halte gefälligst dein Maul!

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