Vrolijk Kerstfeest met James Last

Da hat der Kostümbildner nicht lang überlegen müssen. Eine Weihnachtsplatte? Da verkleiden wir James Last doch als Weihnachtsmann! Und Herr Last macht ja bekanntlich jeden Unfug mit. Wahrscheinlich ist das Foto eh im Sommer geschossen. Sowas kann man ja nicht erst im Winter machen, dann ist es zu spät. James Last steht also im nicht klimatisierten Studio und schwitzt als Weihnachtsmann vor sich hin.

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Bittet zum Tanz


Mal wieder eine Compilation aus den 80ern. Aus der Reihe mit diesen verschwommenen, am liebsten in Rot-, Braun- oder Gelbtönen gehaltenen Coverfotos. Soll so was von „de luxe“ haben. Drinnen ist aber dann doch die bekannte, beschwingte Last-Musik.

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Happy Lehár


Kostümball bei Lastens! Und die wichtigsten Accessoires: blonder Ellbogenschmuck. Zwei genauso grell wie albern verkleidete Weibsleut. Hei-jei-jei… Und dazu dieser knatschblaue Hintergrund. Wieviele Käufer sind eigentlich an diesem Cover blind geworden? Mir wird grad auch schon ganz anders. Nein, das war bestimmt Bestandteil einer vom Bundesgesundheitsministerium geförderten Kampagne: Mehr Lebensfreude durch Hellblau. Hätte jedenfalls gepasst in den 70ern. Wo man jetzt all die hübschen Sachen aus Plastik machen kann – warum nicht noch alles in den gleichen Farben anpinseln?

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In Wien beim Wein


Oh ja, das kann ich mir gut vorstellen: Das muss der Hit gewesen sein in bundesdeutschen Wohnzimmern der 70er. James Last auf Wien-Beutezug. Und wie er da schon auf dem Foto sitzt. So´n keckes „Na, wollt Ihr nicht auf mal?“ im Blick. Was er da trinkt, ist aber kein Wein, sondern obviously Kaffee. Wiener Melange wahrscheinlich. Paar Zeitungen scheinen noch auf dem Tisch zu liegen, die Stühle sind natürlich echte Kaffeehaus-Stühle. Aber die Fototapete hinter ihm ist ganz schlimm. Ich hoffe, dass nicht wirklich ein Kaffeehaus in Wien so aussieht. Sondern dass das nur getürkt, höhö, ist.

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Classics up to date 4


Ich bin ja nicht so´n Freund dieser Reihe. Obwohl die Einspielungen zweifellos raffiniert sind. Melodien aus Madame Butterfly, die Moldau, Musik von Rodrigo, Zigeunerweisen, Chopin, Ravel etc. Lustig finde ich, wenn – aus vermutlich rechtlichen Gründen – hinter dem Komponisten der Verlag steht. Das sieht dann zum Beispiel so aus:

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In Concert


Ich hätte jetzt was mit Live-Atmo erwartet. Aber hier muss ich wohl noch was über die verschiedenen Konnotationen des Konzerts lernen. Es ist in diesem Fall das Konzert, „in“ das man geht. Nicht „auf“. Solche Konzerte gibt´s ja auch. Aber hier ist es das Konzert, in das man geht. Will sagen: es handelt sich um ein sogenanntes „klassisches“ Konzert. Und der Begriff „Konzert“ dient hier allein dazu, diese Platte ein bisschen hochkulturell aufzuwerten.

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…mein Leben ist Musik…

Das musikalische Portrait mit Gesamtkatalog.
Was bitte ist ein musikalisches Portrait? Heisst das, dass wir nach schätzungsweise 120 James Last-Platten jetzt endlich den echten zu sehen bekommen? Beziehungsweise zu hören. Was war auf den anderen Platten drauf, wenn das jetzt ein musikalisches Portrait ist?


Es soll wahrscheinlich mal die ganze Bandbreite gezeigt werden. Da ist erst der bearbeitete Schumann, also ein Stück aus der E-Musik. Dann „In the mood“, um zu zeigen, was James Last aus amerikanischen Swing-Klassikern macht. Was Tolles, in diesem Fall.

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Non Stop Dancing 12


Dieses Cover gehört vermutlich zu den schönsten, die je eine James Last-Platte hatte. Rot mit Pink – und es sieht immer noch gut aus! Und diese tolle 12! Mann, Mann, Mann. Keine Ironie. Wenn ich mir vier Last-Platten an die Wand hängen dürfte, würde die hier dazugehören. Trotz des Rüschenhemds, das James Last hier trägt. Aber immer noch besser als die Schals, die bei seiner Band vorne raushängen.

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Romantische Träumereien

Au backe. Ein ganz weichgezeichnetes Cover. Das lässt nichts Gutes vermuten. Was ist das hier? Ein Szenenfoto aus „Zärtliche Cousinen“? Nein, der Mensch oben scheint ein Mann zu sein. Na gut. Könnte aus „Die blaue Lagune“ sein. Erinnert mich so´n bisschen daran. Die Klamotten sehen nach Freibeutern oder ausgesetzten Jugendlichen aus. Aber wie hieß der Typ noch, der da mitgespielt hat? Der hat nämlich genau so´ne blonde Minipli. Später hat er das Kindermädchen in Dallas gespielt und Sue Ellen gevögelt. Ich komm nicht drauf.

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Träum was Schönes

Die schönsten klassischen Melodien.
Also, der Titel ist ja wirklich mal reizend. „Träum was Schönes“. Sowas Umsichtiges! Und vorne ist er drauf, der James Last, und macht mit dem Finger so leicht „Psst“ auf seinen Lippen. Damit wir nicht stören und er weiter spannen kann. Hintendran sitzt nämlich ein Pärchen, das denkt, es wär allein. Die sind vermutlich gemeint mit „Träum was Schönes“: „Denkt einfach nicht an mich. Stellt Euch vor, Ihr wärt allein. Beachtet mich gar nicht.“

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Last the whole night long

50 Non-Stop Party Greats from James Last.
Wow, geht schon los mit Live-Atmo. Und dann mittenrein in die Disco-Zeit. Gut, „Rivers of Babylon“ kaut noch auf leicht wackeligen Milchzähnen. Aber schon „Dancing in the city“ hat dieses leicht Schwüle der späten 70er. Saturday Night Fever, ja klar – das hat ja im Original schon großes Orchester. Mit der Bee Gees-Ekstase (dass ich so was mal schreibe!) kann´s hier nicht ganz mithalten. Aber das ist wohl Absicht. James Last weiß schließlich, wo seine Platten laufen. Und warum da nicht das Original läuft.

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This is James Last


Das dürfte eine recht frühe Last sein. Und eine lustige Mischung ist drauf: alte Swing-Klassiker, bisschen E-Musik, Beatles, Sonny & Cher, bisschen Latin. Hübsch mit Leerrillen dazwischen aufgereiht. Nix Potpourris, nix Partysound. Alte Schule also. Vergleichsweise konservativ.

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James Last – My way (Doku)

„Ich bin der Bandleader“, sagt der alte Mann zu den jungen, verlegenen Dingern, die sich den Soundtrack anschauen. Der was? „Der Bandleader. Der, der vorne rumhampelt.“ Schrecksekunde bei den Mädels. Jetzt begreifen sie erst, wer da zu ihren Sitzen gekommen ist.

Da dürften sie die einzigen sein, die so lange brauchen. Nicht nur in dem Film von Thomas Schadt. Schließlich ist James Last so bekannt wie ein bunter Hund. Und da sein Konterfei nun nicht gerade selten auf seinen Platten abgebildet war, dürften ihn auf der Straße auch mehr Menschen erkennen als den Bundeskanzler.

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Hammond a gogo 2

Gewöhnungsbedürftig. Ist doch nicht die Hammondorgel, sondern die Trompete das Instrument des James Last-Sounds. Er heißt ja auch nicht Franz Lambert, sondern James Last.

Gebe zu, dass die Platte zugänglicher wird, wenn man sie auf 33 1/3 abspielt. Bin übrigens erst nach zwei Liedern auf die Idee gekommen. Bei Hammond-Orgeln rechnet man ja mit allem… Aber nee. Dieses Waberige, das ist dann doch wirklich nix für James Last. Das klebt wie Kaugummi am Schuh, man kommt einfach nicht hoch. Wo ist der Last-Swing mit den Bläser-Turbinen, der wie ein Jet in die Luft steigt? Hier nicht.

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Polka Party

Oh ja, jetzt, beim zweiten Stück – nach dem eher betulichen Auftakt-„Ständchen“ – groovt sich das Ding schon richtig ein. Heisst ja auch „Trompeten Muckel“. Jaaa! James Last spielt die psychedelischsten Polkas, die ich je gehört habe. Wenn das Bierzelt-Musik ist, dann will man in einem Bierzelt leben! In Wirklichkeit ist das natürlich keine Bierzelt-Musik. Denn Bierzelt-Musiker können in der Regel nicht swingen. Und schon gar nicht so toll blasen, wie die James-Last-Bläser. Das ist einfach super: da wabert der Ton noch, wenn er lange schon geblasen wird. Das geht so wellenförmig. Nicht: Puff = Raus. Nein: der kriegt immer noch mal in den Hintern getreten, der Ton. Auch wenn er denkt, seine Verfolger längst abgeschüttelt zu haben.

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Frl. Katjas Nähkästchen, Folge 27

Urlaubszeit. Lesezeit. Aber nicht, was Ihr denkt: ich mit Buch am Strand. Oh nein. Au contraire: ich hol mir den Strand ins Haus. Auch wieder nicht, wie Ihr denkt, so mit Schippe und Eimer, neenee. Mit Büchern. Unter anderem mit – Merian-Heften! Die müssen für Leute gemacht sein, die nicht verreisen, denn die Karten, die da drin sind, kann man am Urlaubsort gar nicht gebrauchen: viel zu unhandlich. Und ansonsten ist das große Literatur, die ist ja allein schon dadurch definiert, dass sie überzeitlich, mehrdeutig und interpretabel ist. Koordinaten wie Zeit und Raum sind da ganz störend, aber zumindest die Koordinate „Raum“ wär ja für eine gelungene Urlaubsplanung dann doch vonnöten. Und außerdem schreiben da so Leute wie Tom Wolfe oder Susan Sonntag – jedenfalls aus dieser Liga, und da kann man sich schon denken, worauf das hinauslaufen soll.

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Frl. Katjas Nähkästchen, Folge 26

Fragen über Fragen… zum Beispiel: welche Drogen hat James Last genommen, als er seine Polkas einspielte? Meine Güte, war das „das Tier“, das bei ihm in den 70ern getrommelt hat??? Wenn ja, ist es in den Produktionspausen rüber zu Hugo Strasser und hat bei den Samba-Stücken die Triangel geschlagen. Herrjeh, traut man dem alten Tanzrecken gar nicht zu, aber da geht´s wirklich ab. „Indian Reservation“ als Disco-Swing auf einer Schallplatte namens „Die Tanzstunde“. Das dampft nur so vor dreckigem, loderndem Sex. Ehrlich! Andererseits: wollt Ihr mal eine von der Dampfwalze überrollte, absolut synkopenfreie Version von „El condor pasa“ hören? Ist auch drauf.

Ja, ich war einkaufen. Gebrauchte Orchesterplatten aus einer Zeit, als das noch nicht Easy Listening hieß. Und seitdem weiß ich, als was ich gern wiedergeboren würde: als Trompeter bei James Last in seiner Speed-Phase. Oder als der Mann im weißen Anzug, der vorm Orchester steht. Und das ganze Geld kriegt. Lechz.

Ob es Gott war, der James Last erschaffen hat? Derselbe Gott, der auch die Menstruationsbeschwerden geschickt hat? Ich will mal was sagen zum Thema „Gott“ und „Natur“ und all so was: diese Natur, die mit den Menstruationsbeschwerden etc., ist wahrscheinlich an vielen Trennungen und vielleicht sogar Kriegen schuld. Denkt doch mal nach. Und dafür soll ich dankbar sein?

Nö, das überlass ich den Menschen, von denen ich früher schon schrub, dass sie ihr Gehirn am Eingang abgeben: Theologen. Neben den ganzen intellektuellen Flächenbränden, die sie im Religionsunterricht und in ihren Predigten legen, haben sie auch immer noch Oasen der Verdummung im Rundfunk. Nicht nur im „Wort zum Sonntag“, sondern auch in Radio-Beiträgen.

Kleine Dreiminüter, die meistens so anfangen: „Neulich in der U-Bahn…“. Der U-Bahn-fahrende Beobachter ist ein Topos dieses Erbauungs-Geschwurbels!!! Und weil es in kleinen Städten, wie zum Beispiel Saarbrücken, keine U-Bahn gibt, waren diese Landeier immer gerade in Berlin, wo sie mit staunenden Augen U-Bahn gefahren sind.

Und da treffen sie dann zum Beispiel frischgebackene Arbeitslose, welch ein Zufall. Und was machen diese Arbeitslosen? Sie lächeln verzweifelt und zitieren Hiob, der sich ja auch in sein Schicksal gefügt hat. Und was macht der Theologe? Sagt: „Du Idiot, engagier Dich doch mal, geh auf die Straße, guck, ob die Arbeitgeber auch so wenig Geld haben wie Du“? Aber nein. Der Theologe sagt: „Genau. Halt still. Ist alles gottgegeben. Kamma nix machen.“ Super.

Neulich hörte ich einen dieser Radio-Prediger, wie er erklärte, warum Kirchen so prunkvoll ausgestattet sein müssen: „damit der Priester an die Anwesenheit Gottes erinnert wird.“ Ach. Interessant. Ich dachte, das Wissen um die Anwesenheit Gottes wäre sozusagen die Voraussetzung des Priestertums. Offenbar nicht. Außerdem meine ich mich zu erinnern, dass nach der katholischen Lehre Gott überall ist. Also auch in meinem Ikea-Wohnzimmer. Sind es vielleicht doch die Priester, die den Luxus brauchen?? Also, wenn ich Gott wäre, würde ich da mal schnell einen Blitz reinfahren lassen.

In der Logik dieser Rundfunk-Theologen zählt also weder die Logik noch die Lehre. Hier gelten andere Regeln. Die des Unmündighaltens zum Beispiel. Schön, wenn der Sprecher das große Bohei um Pisa, Iglu und Ähnliches rügt. Soviel Aufregung um die Mängel unseres Schulsystems… – ob wir denn gar nicht wüssten, dass man in Lateinamerika Schulgeld zahlen müsste und dass sich viele Eltern das gar nicht leisten können? Neulich, in der U-Bahn in Caracas… Mag ja sein. Ist auch schlimm, das. Darf ich an dieser Stelle noch ein paar Äpfel zum Birnen-Vergleich reichen? Schon mal gehört, dass gerade Pisa wieder deutlich gemacht hat, dass das deutsche Bildungsystem soziale Ungleichheiten reproduziert? Geh doch nach drüben, lieber Theologe, wenn´s dir da besser gefällt und die Leute zuviele Sorgen haben, um sich über dein Gelalle zu ärgern.

So, mal wieder ausgekotzt. Aber der Chefredakteur meint, ich solle hier nicht mit aufklärerischem Gedankengut kommen. Nicht der Kirche.

A propos. Ich war neulich mal auf der Website des Vatikanradios. Da gibt es eine Rubrik namens „Hallo, Herr Pfarrer“. Woanders würde man es FAQ nennen. Denn anklicken konnte man – unter anderem – folgende Fragen: Ist Gott auch da, wo Böses passiert? Hilft Beten gegen den Krieg? Werden Frauen in der katholischen Kirche benachteiligt? Ich hab nicht nachgeschaut, aber ich vermute mal, die Antworten waren: Hmjairgendwieschon. Ja. Nein. Danke.