So an und ab gibt es ja doch noch was Neues unter der Sonne: Cola, die die Farbe von Mineralwasser hat, Salben, die Pickel verhindern und Sprays, die dafür sorgen, daß die runtergegurkte Karre, die man fährt wie ein Neuwagen riecht. So richtig überzeugend ist jedoch nichts von alledem. Und die Liste ließe sich noch erweitern. Nächster Anwärter wäre ein Western zur Lage der Nation.
WeiterlesenKategorie: Musik
Beck: Odelay
Vorbei sind die Tage des Homerecordings: schon lange hat der Lo-Fi-Bastler Beck Hansen seine Vergangenheit begraben, genau gesagt mit der Veröffentlichung von ‚One Food In The Grave‘, eine Post-‚Mellow Gold‘-Collection alter Krach und Folk-Implosionen. Nur allzu verständlich wird dem Erfolg von ‚Loser‘ Nachschub geleistet und da heutzutage die Mittel und Gelder vorhanden sind, dürfen die Dust-Brothers (u.a. Beastie Boys) an den Knöpfen drehen, um den Weirdo-Sound recht in Szene zu setzen.
WeiterlesenMeat Beat Manifesto: Subliminal Sandwich
MBM haben sich entwickelt – weg von einem Stilgulasch aus Consolidated-, The Disposable Heroes Of Hiphoprisy- und Orbital-Elementen, hin zu einem weiteren Trip-Hop-Act, wenn auch mit einer ganz eigentümlichen Note.
Gespannt war ich auf den Nachfolger des 92er-Meisterwerks ‚Satyricon‘, das nach wie vor einen eigenen Mikrokosmos darstellt: Unter einem Dach versammelten sich die verschiedensten Musikstile, wie Rap, Indie (der Früh-Neunziger 4AD-Phase), Industrial und Sythie-Pop zu einem Stelldichein. Mittlerweile hat sich Mastermind Jack Dangers von seinem Mitstreiter Jonny Stephens verabschiedet und arbeitet mit diversen Gastmusikern zusammen. Mutmaßlich liegt in dieser veränderten Konstellation der Grund für den stark modifizierten Stil alter Tage:
WeiterlesenApril Nine: Sandglass

Katrin Radman und Peter Penko, sonst engagiert für die schwedisch-slowenischen Coptic Rain, experimentieren mit Material ihrer Crossover-Band. Die Stimmung, die sie erzeugen, erinnert am ehesten an die langsamsten und trägsten Ausläufer des Triphop. Zähflüssig wabern Töne und Gesang über eine Stunde aus den Boxen. Sofort erstarrt klirrend die Masse.
WeiterlesenMeret Becker: Noctambule

Das Multitalent Meret Becker legt mit „Noctambule“ nun auch ihr Debüt als Gesangskünstlerin vor. Unterstützt wird sie hierbei von befreundeten Musikern und Musikerinnen und ihrem mittlerweile Ehemann Alexander Hacke, dem Gitarristen der Einstürzenden Neubauten. Diese wurden ja bereits vom „Spiegel“ 1989 als der „als Edel-Avantgarde begehrteste Exportartikel deutscher Kultur“ bezeichnet. Und deutsches Kulturgut ist auch auf der vorliegenden CD zu hören. Das Eröffnungsstück von „Noctambule“ hat den passenden Titel „Schwarz“ und trägt typische Merkmale der Musik der Einstürzenden Neubauten, zu düsteren Klängen klagt Meret eindringlich gegen das Verlassenwerden.
WeiterlesenRobert Forster: Warm Nights
Das Schicksal geht manchmal seltsame Wege. Da verschlägt es einen Australier – der Liebe wegen – ausgerechnet von Brisbane nach Regensburg. Ein hartes Schicksal, das Robert Forster aber wie seine neue CD „Warm nights“ beweist, bestens gemeistert hat.
Früher, bei den GO-BETWEENS machte Robert Forster Popmusik mit Ecken und Kanten, die die Kritiker reihenweise begeisterte. Jetzt auf Solopfaden wandelnd scheint er etwas nachdenklicher geworden zu sein. In seinen Texten steckt eine gehörige Portion Nostalgie, Rückblicke auf Jugenderlebnisse und – wie könnte es anders sein – verflossene Liebschaften.
WeiterlesenThe Jesus Lizard – [Promotion Single]
- Thumper: Schreiend, treibend, offbeat
- Skull of a german: Funkiger Sound, aber rockig gespielter Baß, wieder schreiend (der Sänger), nölende Gitarre. Text, was der Titel verspricht
- Blue Shot: Wieder guter Baß-Sound, auch der Rest s.o.
- More beautiful than barbie: Bester Song, da etwas schneller
Bei so viel Eintönigkeit, werden bisherige Fans bedient, neue nicht gewonnen. Der Basser ist gut genug für ’ne andere Band
Ministry – Lay Lady Lay
Ganz genau, exakt dieses „Lay Lady Lay“, an das Ihr jetzt auch denkt: Bob Dylan in den Händen von Ministry. Eine seltsam zurückhaltende Version des Klassikers, nicht schlecht, aber auch nicht aufregend.
Würde ich die Single im Radio hören, würde ich bestimmt nicht ausdrehen, vielleicht sogar ein klein wenig lauter stellen. Aber im Radio läuft das Stück nicht. Hätte ich die Scheibe ständig zuhause, würde ich sie allerdings auch nicht auflegen, d.h. irgendwie ist hier alles verquer.
Die restlichen Stücke auf dieser CD-Single sind übrigens ein Non-LP-Track von 94 bzw. eine Live-Aufnahme vom 92er Lollapalooza Festival.
Ryker’s – Hunting Season
Mir ist es ja nicht aufgefallen, aber einem guten Freund: „Hunting Season“ ist wie eine Bastelanleitung für den geschmackssicheren Hardcore-Song. Abgestoppte Gitarren, die Double-Bassdrum, der heisere Brüllgesang, immer schön wechseln vom langsamen Mosh-Part zum schnellen Abgeh-Teil. Routiniert und erprobt, aber nicht sehr kreativ.
Der Rest ist – nicht Schweigen, sondern Punkrock. Zwei kurze Non-Album-Bonus-Tracks, die mir besser gefallen als die Single. Allerdings sind die wirklich so kurz, daß sie als Kaufempfehlung für diese CD-Single auch nicht taugen.
Fun Lovin‘ Criminals – Scooby Snacks
From the head down to the toe: Superposer.
Sie hätten das Titelstück dieser 2-Track-Single noch nicht mal mit einer Szene aus Pulp Fiction einleiten müssen, die Verbindung wäre auch so offensichtlich gewesen. Leute, die sich für cool halten, entprechend hippe Musik machen (in diesem Fall: entspanntes Rumrocken und Rumgrooven, ein bißchen rappen, Surf-Tremolo-Gitarre) und ganz sicher auch etwas vom Coolsein verstehen. Aber the real stuff ist das natürlich nicht.
An der Cleverness gescheitert oder: Du kannst auch Urge Overkill zu ihnen sagen.
Barkmarket – Visible Cow
Klingt am Anfang ein bißchen nach Beck, eine nölende Stimme begleitet von einer typischen Verlierer-Slidegitarre. Aber dann kommen sie doch, die harten Gitarren: exakt nach 1:07 Minuten kracht es derart aus den Boxen, daß dieses Erlebnis den Preis der CD-Single schon wert sein kann. Für zärtere Gemüter allerdings nicht, denn insgesamt kommen die beiden Songs auf dieser Scheibe schon ziemlich muskelmäßig rüber. Gute, harte Musik. Bin gespannt aufs Album.
China Drum – Last Chance
Also diese Jungs waren Support von Green Day? Na, man will sich ja von der Vorgruppe nicht die Schau stehlen lassen. Wer auch immer diese Musik als Power-Punk-Pop bezeichnet, hatte wohl schon zu Zeiten Sid’s seine Dritten Zähne. Hört sich sehr nach diesen badischen Jung’s mit dem Lemon Tree an. Nur kürzer die Songs und schneller das Schlagzeug. Der endgültige Beweis, daß das Punk-Revival ein Riesen-Hype war.
Die Aeronauten – Ich wollt ich wär tot, Bettina
Vier neue Stücke der Schweizer, die jedermann für Hamburger hält. Im Vergleich zum Vorgängeralbum „Gegen alles“ wirken die neuen Songs seltsam behäbig. Die Bläsersätze haben sie immer noch dabei, aber so erfrischend anders und eigenständig wie früher ist ihre Musik nicht mehr.
WeiterlesenBikini Kill: Reject All American

Nachdem die Tank Girl-Mania abgeflacht ist, das journalistische und populistische Ausschlachten des neuen/alten Girl-Images als ein ins Feldschreiten gegen jegliche Männerdominanz nahezu aufgehört hat zu existieren, sind nun ebenfalls die Rrrriot Grrrls in den Hintergrund des feministischen Kampfes getreten und lassen Alice Schwarzer im Regen stehen.
WeiterlesenBoksch: Ocker 1-8
Die meisten Scheiben lösen Stimmungen und Gefühle aus. Oder erinnern Dich an etwas.
Ocker 1-8 erinnert an schlechte Träume in denen Neandertaler Heavy Metal Gitarre spielen.
Jawbox: Jawbox
Smooth
Wurden die ersten Alben von JAWBOX hoch gelobt, ließen die Verkaufszahlen doch noch Wünsche offen. Das neue Album setzt ihre musikalische Richtung konsequent fort und wirkt aber schon beim ersten Hören sehr gefällig. Dies liegt sowohl an der eingängigen Stimme von Robbins, als auch am gepflegten Einsatz von Akustik-Gitarre, Saxophon und Hammond Orgel. Auch der HiddenTrack Cornflake Girl (Tori Amos) die leichte Mainstream Verschiebung.
Yoko Ono: Rising mixes
Yoko Ono legt nach! Überraschte sie im März mit neuem Album, das sie mit der Band ihres Sohnes eingespielt hatte, mit durchaus ZEITGEMÄSSEM Sound, der sich in keine Kategorie einteilen ließ, schiebt sie nun ein Remix-Album (auch durchaus ZEITGEMÄSS) auf dem sich die Creme de la creme des amerikanischen ALTERNATIV-Overgrounds die Regler in die Hand gedrückt hat.
WeiterlesenThe Pride: Lipstick Traces
Blue Rose, das Label, das uns schon einige Perlen amerikanischer Songwriter-Kunst beschert hat, bringt uns jetzt eine Band aus der Schweiz. Schaffhausen, um genau zu sein.
War bei Shell der Sound ein echtes Manko, hatten The Pride den richtigen Mann an den Reglern. Hier kracht´s an allen Ecken und Enden. Ich rede hier nicht von Lärm! Der Sound wirkt lärmig und erweitert die Spannungsbögen des Songwritings um mindestens drei Bewußtseinsebenen (vielleicht auch vier).
Superbilk: Superbilk
Superbilk sind momentan wohl die heißesten Anwärter auf das nächste angesagte Ding aus Deutschland, zumindest kann man das den Reaktionen der Presse entnehmen.
Selten ist mir die Beurteilung einer Platte so leicht gefallen wie beim Debüt der vier Düsseldorfer. Im Überblick: Musik und Produktion klasse, Texte und Gesang nervig.
OST: Kids
Schon etwas älter, aber da der Film hier in unseren Landen noch keine Beachtung fand, soll die dazugehörende Musik nicht das gleiche Schicksal erleiden. Mit dem Inhalt des Streifens will ich mich nicht befassen, da dieser eher mittelmäßig, der Soundtrack dagegen erstklassig ist.
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