Patrick Pécherot: Nebel am Montmartre

Hat die krimiliterarische Welt wirklich auf einen Roman gewartet, der nicht von Léo Malet stammt, aber uns dennoch mit den Abenteuern seines Helden Nestor Burma kommt? Wahrscheinlich nicht. Aber auf das meiste hat diese Welt nicht gewartet und dann dankbar angenommen…
Dabei ist es so naheliegend. Schließlich hat Malet seinen Plan, uns durch sämtliche Arrondissements von Paris zu geleiten und dabei seinen Protagonisten in allerhand Kriminelles zu verwickeln, nicht zur Gänze realisiert. Montmartre allerdings, wo Pécherots Geschichte hauptsächlich spielt, hat der Meister durchaus abgehandelt. Aber eben nicht 1926, als Burma wie sein Schöpfer noch anderen Obsessionen frönten, dem Schreiben surrealistischer Gedichte beispielsweise. Genau hier setzt Pécherot an.

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Paris, Paris

Pariser Wochen. Morgen gibt es hier die Rezension zu Patrick Pécherots „Nebel am Montmartre“, eine Hommage an Leo Malet. Nächste Woche dann widmen wir uns ausführlich dem neuen Roman von Pablo De Santis, „Das Rätsel von Paris“. Aber neben dem Handlungsort haben beide Bücher bei allen sonstigen Unterschieden noch einiges gemeinsam. Sie sind „historische Krimis“ und vermengen „Realität“ und Fiktion.

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Facebook

Ey, das Internet ist ja richtig geil! Man kann sich z.B. bei Facebook anmelden und hat gleich darauf schon zwei richtig dufte Freundinnen! Dafür hab ich früher Jahre gebraucht! Also: →dpr ist jetzt bei Facebook, schaut mal, was man damit alles machen kann und lädt alle ein, mit ihm befreundet zu sein, was immer das auch heissen mag. Nee, nee, schon geil dieses Internet. Früher musste man die Mädels zum Essen einladen und so…

Ein Gespräch mit Friska Viljor

Die schwedische Band Friska Viljor wurde vor fünf Jahren von Daniel Johansson und Joakim Sveningsson gegründet. Sie nutzten das gemeinsame Musizieren, um sich von ihren gescheiterten Beziehungen zu therapieren. Heute sind die beiden Gitarristen glücklich – nicht nur wegen des wachsenden Bekanntheitsgrades ihrer Band. Unser Hinternet-Mitarbeiter Kai Florian Becker erreichte Joakim Sveningsson in der Schweiz, auf einer der zahlreichen Stationen ihrer aktuellen Europatournee.

 

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Ray Bradbury / Tim Hamilton: Fahrenheit 451

Ray Bradburys Klassiker „Fahrenheit 451“ ist so viel Krimi wie Science Fiction, also ganz oder gar nicht. Die Geschichte der fürsorglichen Bücherverbrennung zum Schutze der Bevölkerung vor allzu großer Belästigung des Verstandes ist zeitlos und von globaler, mühelos auf sämtliche Formen der Verdummung übertragbarer Gültigkeit. Sie lebt von Bilden und Metaphern, deren schönste jenes Schlussbild der Buch-Menschen ist, in deren Erinnerung die Literatur überlebt und durch das Sich-Erinnern bewahrt bleibt.

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Passt scho‘

Wer schreibt die einzig wahren Geschichten? Das Leben? Nö: die Buchreklame. Beweis: nachstehende Kombination aus Wahn und Wahrheit, der treffendste Kommentar zur „Hegemann-Affaire“, die ultimative Gleichung in der niederen Mathematik des Papierhandels. Mit Dank fürs Auffinden von dee-peer-ahhh! an Mrs. P. from B.

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gemein 016

Guido Westerwelle war seit 1983 Juli-Chef, seit 88 im FDP-Bundesvorstand und schloss sein Jurastudium erst 1991 ab: Parteiamtssalär, Diäten, Ministergehalt: Der Mann hat nie ernsthaft von etwas anderem als Staatsknete gelebt. Dass nun ausgerechnet er wirklich Bedürftige als überfressene Orgiasten schmäht – im vorrevolutionären Frankreich wäre das als der mannhafte Wunsch verstanden worden, sich immerhin die eigene Laterne auszusuchen.

Friedrich Küppersbusch in der taz: ↑Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

James Ellroy: Blut will fließen

Es gibt nur wenige dickleibige Bücher, die ich von der ersten bis zur letzten Seite mit der Inbrunst eines unrettbar Gefangenen lese. Irgendwann kommt der Moment der Redundanz, was kaum anders sein kann, und ich warte förmlich darauf – und auch darauf, wie es dem Autor gelingt, diesen Moment zu überwinden. „Blut will fließen“, abschließender Band von James Ellroys Amerika-Trilogie (nach „Ein amerikanischer Thriller“ und „Ein amerikanischer Albtraum“), gehört bei aller Kunstfertigkeit nicht zu den Büchern, bei denen ich mir nach Seite 500 noch Überraschungen erhoffe. Wobei Redundanz nichts Negatives per se sein muss. Und Ellroy selbst in der Redundanz das Gehirn des Lesers noch zu geschäftigen weiss.

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Von Spannern, Mistkerlchen und anderen Autoren

Guido Westerwelle hat einen wunderbaren Krimi geschrieben (wir stellen uns das mal vor, obwohl es schwerfällt). Würden Sie deshalb in Zukunft FDP wählen? Oder, weil Ihnen der Mensch Westerwelle völlig unsympathisch ist, seinen Krimi überhaupt gar nicht lesen? Hypothetische Fragen. Aber im Kern doch solche, die unser Leseverhalten entscheidend prägen können. Denn hinter jedem Text steckt eine Person, und manchmal steckt sie im Text selbst. Was uns für gewöhnlich nicht interessiert, es sei denn, wir glauben diese Person zu kennen. James Ellroy zum Beispiel.

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Fünf

Ja, peinlich. Da muss man mich auf der Krimi-Couch dran erinnern, dass heute vor fünf Jahren der erste wtd-Beitrag online gegangen ist. Tag der Freude, Tag der Trauer, ganz wie belieben. Eröffnen wir also ein Kondolenzbuch und hoffen auch Eintragungen. Wollt ihr noch fünf Jahre oder lieber doch nicht? Am Ende zähle ich aus und unterwerfe mich der Mehrheit. So, und jetzt weiter an die Arbeit, die Pulle der Witwe in Reichweite.

Auf dem Redaktionsschreibtisch #001

Im Folgenden wollen wir einige Alben vorstellen, die noch vom Januar übrig geblieben sind, aber nicht unbesprochen im Archiv verschwinden sollen:

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Den Anfang machen Musée Mécanique aus Oregon. Auf ihrem Debüt „Hold This Ghost“ (Souterrain Transmissions/Rough Trade) schleichen sie äußerst behutsam durch Folk- und Country-Gefilde. Was ihre Songs auszeichnet, ist die zarte Stimme von Micah Rabwin und der Gebrauch von Trompeten, Akkordeon und Mellotron. Calexico sind manchmal gar nicht so weit entfernt.

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Verdauungsprozesse

Geschafft. James Ellroys „Blut will fließen“ liegt – gut gekaut ist halb verdaut – im Lesemagen und wartet auf das Wiederkäuen. Ja, blödes Bild, ich weiß. Denn was beim Verdauen unweigerlich geschieht – ist das eigentlich ein chemischer Prozess? Ich war in Bio und Chemie immer ne NIete – endet unweigerlich in Ausscheidung und als jene Scheiße, die man baut, wenn man besonders appetitlich rezensieren will.

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Spoon: Transference

Austins Indierock-Band Spoon hat schon einige Jahre auf dem Buckel, wurde sie doch kurz vor Mitte der Neunziger gegründet. Jetzt ist ihr siebtes Studioalbum „Transference“ erschienen. In den USA stand dieses schon auf Rang vier der Billboard-Charts: Der Song „The Mystery Zone“ wurde dort sogar von der Kaffeehauskette „Starbucks“ beworben und Ende Januar zum „Starbucks iTunes Pick Of The Week“ auserkoren. Man gönnt diesen Rummel Spoon und auch deren neuer Platte. Ihr Rock ist oberflächlich betrachtet unspektakulär, bei genauerem Hinhören aber vor allem experimentell, anders, lässig und zeitlos.

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