Julian Dawson – Deep Rain

Er hat einfach ein Händchen für feine, wohl(fühl)ige Songs, ohne in die Schmalzkiste abzugleiten. Die Melodien gehen schnell ins Ohr, bleiben auch haften, und trotzdem hört man sich nicht gleich satt davon. Beispiele gibt es auf dem vorwiegend aus Eigenkompositionen bestehenden Album etliche – als da wären „Girl Friday“, „That’s Why God Made Saturday“ Night“ oder der Opener und Titelsong „Deep Rain“. Letzterer gibt auch ein bisschen die inhaltliche Richtung vor.

Es geht im übertragenen Sinne um das Wachsamsein, um das Aufmerken, vor allem mit Blick auf (Liebes-) Beziehungen zu den einem umgebenden Menschen und die Umwelt an sich: „A gentle shower might wake us up again / We need a deep, deep rain.

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Krimi, kein Krimi

Was ist Krimi? Achtung! Jetzt folgt eine definitive Definition! Vor dem Lesen bitte anschnallen und das Köpferauchen einstellen!
Auf geht’s: Krimi ist all das, was man als Krimi liest. Nichtkrimi das, was man nicht als Krimi liest. Logisch, ja? Das heißt auch: Manchmal sind Nichtkrimis Krimis und Krimis Nichtkrimis. Beispiele aus den jüngsten Lektüreerfahrungen.

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Krimisamstag. Heute aus Karlsruhe

Ehre, wem Ehre gebührt. Kollege Dschordsch aus K. hat die ganze Nacht wachgelegen, um heute morgen als erster die samstäglichen Krimirezensionen beim Titel-Magazin anzuzeigen. Er hat auch tatsächlich keine vergessen, nicht einmal die des hiesigen Bloggers. Aus diesem Grunde bitten wir unsere werte Leserschaft, sich den Zugang zur Titel-Seite diesmal über →Herrn Dschordschs Blogeintrag zu verschaffen. Lohnt sich. Und wir haben im Rahmen der Aktion „Ein Herz für die Kleinen“ mit diesem Verweis auch noch ein gutes Werk getan!

Pentti Kirstilä: Den Göttern trotzt man nicht

Das ist der Fluch des hohen Niveaus. Wenn es mal nicht ganz so hoch ist, wird gleich die Nase gerümpft, während man beim gewöhnlich Durchschnittlichen jede noch so kleine Steigerung wohlwollend begrüßt. Pentti Kirstilä unterhält uns stets auf hohem Niveau. Und ist das, wie in „Den Göttern trotzt man nicht“, mal ein wenig schwankend, dann sagen wirs halt und fügen hinzu: Aber lesenswert bleibt das allemal.

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Michael Weston King – Crawling Through The USA

Das nächste Studioalbum des sympathischen englischen Singer/Songwriters ist bereits in Arbeit (Titel: „My Darling Clementine“) und für Mitte 2009 angekündigt. In der Zwischenzeit können wir uns an einem weiteren Live-Album erfreuen, dessen Aufnahmen bei MWKs US-Tourneen der vergangenen Jahre (2006-08) entstanden. Der Titel ist offenkundig angelehnt an Elvis Costellos „Crawling To The USA“. Mitgeschnitten wurde in der Regel in kleinen Clubs oder lokalen Radiostationen – jedenfalls ist die Stimmung stets sehr intim gehalten, was den bekanntlich eher nachdenklichen Songs sehr gut tut.

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Ein Blogger im Stress

Das wird heut wohl nix. Mein Radschlagen wird anderweitig benötigt. Also: heute und wahrscheinlich auch morgen: nichts. Höchstens das: Den neuen Kirstilä kann man unbesorgt lesen (jedoch…), den neuen Adair auch (jedoch…). Über die Jedochs gibt’s dann demnächst ein paar mehr Worte. Spätestens am Freitag. Bis dahin. Schaut euch die anderen Krimiblogs an, die freuen sich. Ich weiß, das ist kein wirklicher Ersatz; aber immerhin…

Live! Blogging!

Auch Hinternet hechelt dem neuesten Trend hinterher: Liveblogging! Deshalb exklusiv von den Blieskasteler „Tagen des expliziten Krimis“ unser Korrespondent dpr, der sich von der traditionellen „Krimi-Frühstückslesung“ in der Schalterhalle der Kreissparkasse Saarpfalz meldet. Dpr? Hallo? Dpr, hören Sie mich?
— sprotzknisterknirschwürg— Ja? Bin ich auf Sendung? Moment, ich muss noch dieses USB-Kabel in die dafür vorgesehene… jetzt besser? Prima!

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Pattie Boyd: Wonderful tonight

Nein, die Single, die ihm seine Freundin damals zusammen mit ihrer WG-Genossin in der kleinen Bude vorspielte, mochte er nicht. „We played him „My boy Lollipop“ by the Jamaican artist Millie Small, which we both thought was great. He couldn´t believe we liked such an awful song.“ Der Mann hatte Geschmack. Er hieß George Harrison.

Und sie war die Frau an seiner Seite, seine erste Ehefrau. Viel wusste man nicht über sie. Aber cooler konnte ein Leben doch nicht sein: Sixties-Model im Swinging London, Beatle-Gattin, Clapton-Gattin, Adressatin wundervoller Liebeslieder wie „Something“, „Layla“ und „Wonderful tonight“.

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Uns würde was fehlen

… ohne den Krimisamstag im Titel-Magazin. Aber dem Krimi-Titel-Samstag fehlt auch heute etwas. Jedenfalls in der Übersicht. Und das freut mich. Denn jetzt kann ich endlich schreiben, was ich schon immer schreiben wollte: Tobias Gohlis hat es bis jetzt (8 Uhr 45) leider nicht auf die Liste der Tages-Artikel geschafft.

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So ist das

Als in Theorie und Praxis der Kriminalliteratur Tätiger kann ich mich über einen Mangel an Arbeit nicht beklagen. Ein wenig anders sieht es beim materiellen Lohn für diese Arbeit aus. Flüchtig überschlagen, hat mir die Produktion von drei Krimijahrbüchern, einem Kriminalroman, mehreren herausgegebenen „alten Krimis“, etlichen Petitessen in Sammelbänden sowie geschätzten 2000 Blogartikeln inzwischen eine Summe eingebracht, die sich an zwei Abenden in einem durchschnittlichen Restaurant mühelos verbraten ließe. Vorausgesetzt, ich speise dort alleine.

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Michael Collins: Tödliche Schlagzeilen

Bevor am Ende von „Tödliche Schlagzeilen“ das große Geheul ausbricht und die vor dem Zubettgehen notorisch schmökernde Krimimimi die Schwarte gen Frisierkommode feuert, verrate ich dieses Ende lieber. Also: Der Mörder von Ronny Lawtons Vater wird nicht ermittelt. Stattdessen heißt es im Epilog: „Sie fragen sich immer noch, wer Ronny Lawtons Vater umgebracht hat? Genausogut könnten Sie sich fragen, welches spezifische Ereignis die Schließung unserer Fabriken und den Tod unserer Stadt zur Folge hatte. (…) Wer ist daran schuld, dass wir unsere Produktionsstätten im Stich gelassen und nicht länger Dinge mit unseren Händen erschaffen? Es gibt unzählige Verdächtige, aber zu einer Verurteilung wird es vermutlich niemals kommen.“

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Hausmitteilungen

1. Die Oktober-Ausgabe von wtd – die Zeitschrift wird ausfallen. Einmal aus Zeitgründen – schließlich muss mit Hochdruck am nächsten Krimijahrbuch gearbeitet werden – und außerdem, um zu überlegen, ob das Konzept überhaupt trägt und akzeptiert wird. Spätestens zum Ende November gibt es weitere Nachrichten.

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Thomas Wörtche: Das Mörderische neben dem Leben

Thomas Wörtche, dessen Wirken man an dieser Stelle nicht mehr vorzustellen braucht, hat sich zu einem Kompendium seines Schaffens aufgerafft, „Das Mörderische neben dem Leben“ genannt, dreizehn Aufsätze, zwei davon neu (einer über seine Zeit als Herausgeber der vielgerühmten metro-Reihe), der Rest über die Jahre hier und dort erschienen, für die Buchausgabe teilweise leicht überarbeitet. Endlich also, „nach nur wenigen Jahren geduldiger Nachfrage“, wie es im Abspann des Verlages heißt, versammelt da einer, der es wissen muss, die Mosaiksteinchen seiner Überlegungen zu einem Kompendium, zu einem „Wegbegleiter durch die Welt der Kriminalliteratur“ und knipst das definitive Licht der Erkenntnis an.

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