VIVA quizzt

Als ob die ganzen nervigen Klingeltonwerbungen nicht schon schlimm genug wären, hat sich VIVA jetzt auch noch ein nächtliches Quiz eingefangen – mit kostenpflichtigen Anrufen und einem Moderator, der pflichtschuldigst jede Menge Zeit totlabert. Aber wenigstens kann man bei VIVA formulieren wie bei keinem anderen Anrufsender:


Viva und die Pisafolgen

Schlussfolgerung

„Daß die Menschheit die Macht hat, zu strafen, das ist die Ursache jeder geistigen Rückständigkeit. Gäb‘ es keine Strafen, so hätte man längst schon Mittel gefunden, Verbrechen unmöglich, überflüssig und aussichtslos zu machen. Wie weit wären wir in allem, wenn wir Galgen und Kerker nicht hätten! Wir hätten Häuser, die nicht Feuer fangen, und es gäbe keine Brandstifter. Wir hätten keine Waffen mehr, und es gäbe keine Meuchelmörder. Jeder hätte, was er braucht und was er sich ersehnt, und es gäbe keine Diebe. Manchmal kommt mir der Gedanke: Wie gut es ist, daß Krankheit kein Verbrechen ist. Sonst hätten wir keine Ärzte, nur Richter.“

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Alan Furst: Dark voyage

In Deutschland scheint nur Tobias Gohlis Alan Fursts Lied zu singen: Schon zweimal hat Gohlis dem Lob des Autors kostbaren Platz in seiner monatlichen Kolumne in der ZEIT zur Verfügung gestellt. Sehr groß ist ansonsten in Deutschland die Resonanz auf neue Bücher des Autors nicht. Zwei DKP aus den 80er Jahren zeigen, dass das einmal anders war. Der Edgar 1976 für den besten Erstling des Jahres bezeugt zudem, dass hier ein ehemaliges Talent und ein nunmehr routinierter Autor schreibt.

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Kollegenkritik

Aus unserer beliebten Reihe „Blinde beklagen die Farblosigkeit der Welt“:

„Sowas wird heutzutage im Hardcover auf den Markt geworfen, der Autor sei ja schließlich der deutsche Mankell, verkündet der Verlag. Klar, dessen Schund verkauft sich ja auch ganz prima.“ (Eintrag vom 11.April).

Schon richtig. Was da so alles schund- und hardcovermäßig auf den Markt geworfen wird… → Hier weiß eine, von was sie spricht.

Unperson

Medienmogul Alfred „Silvio“ Miersch („Alligatorpapiere“, NordPark Verlag u.v.a.), besonderes Kennzeichen: trinkt seinen täglichen Champagner bevorzugt aus Autorenschädeln, hat zurückgeschlagen. Erbost über meine knallharte → Enthüllungsstory setzt er alle Hebel in Bewegung, mich zur Unperson zu erklären und aus dem kollektiven Gedächtnis der deutschen Krimibesserleser zu streichen (danke für die Formulierung, → Astrid!). Hier der Beweis:

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Hinternet-Sammelalbum

Wer nicht auf das Hinternet-Sammelalbum warten möchte, kann ja schon mal im Hobbykeller loslegen. Hier kommt die Bauanleitung: Zunächst mal gebraucht werden 1 x großer Aktenordner (später mit Fußballbildern, Fanpostkarten, WM-Aufklebern verzieren), 1 x Sperrholzplatte DIN A4 (für die erste Staffel Sammelbildchen; weitere Platten nach Bedarf), 5 x Handy-Bildschirmchen (SW reicht aus, besser aber teurer: Farbe), 1 x Speicherchip (SD, XD, MS Pro, egal), 3 x Babyzelle. Zunächst die Sperrholzplatte sauber lochen (Aktenordner!), dann mit der Laubsäge Aussparungen für die Handybildschirmchen schneiden und diese entsprechend mit Schmelzkleber montieren (Achtung, Kontakte freilassen). Babyzellen vorsichtig flachklopfen, mit Bildschirmchen verkabeln und probeweise am Speicherchip anschließen. Die Monitore müssten jetzt rhythmisch flackern. Wenn nicht, Verkabelung überprüfen, Verpolung (plus an plus, minus an minus) korrekt ? Jetzt mit dem Speicherchip ins Internet, Sammelbildchen laden, Alles fest verlöten, Chip und Batterien mit Teppichklebeband fixieren, fertig – ENJOY !

raphael

Robert Ferrigno: The Wake Up

Frank Thorpe arbeitete als Undercoveragent bei einem kleineren (Geheim-)Dienst der USA. Organisiertes Verbrechen, Drogenhandel waren seine Themen. Sein letzter Job ging leider gründlich schief; das „Zielobjekt“ drehte den Spieß um und nahm ihn aufs Korn: Er wurde schwer verletzt und seine Partnerin erschossen. Ausgemustert: Jetzt hat er Zeit, viel Zeit…und so steht er am Flughafen und sieht, wie ein arroganter Schnösel ein Kind, welches dort Lebensmittel feilbietet, umrennt und zu Boden stößt.

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