David Munyon – Acrylic Teepees

Steve Earle hat Townes van Zandt einmal als besten Songwriter der Welt bezeichnet, und ich bin versucht, dasselbe von David Munyon zu sagen. „Acrylic Teepees“ gehört zum Besten und Anrührendsten, was ich seit langem gehört habe!

In erster Linie ist Munyon der klassische Fall eines Singer-Songwriters – mit sonorer Stimme, dem üblichen Akustikgitarren-Gezupfe und hin und wieder rockigen E-Gitarren. Wenn da nicht noch sein ausgeprägter Hang zum Country-Pathos wäre – und ganz ohne Zweifel hat dieser Mann den Blues! Also, amerikanischer gehts gar nicht mehr (natürlich singt er auch noch über diverse Insignien des „American dream“, zum Beispiel über Autos etc. …).

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Blind Melon: Nico

Blind Melons Sänger Shannon ist schon vor einiger Zeit von uns gegangen. Das vorliegende Album ist das insgesamt dritte Album der Band, die durch „No Rain“ und durch das dazugehörige Video (das kleine Mädchen im Bienenkostüm) bekannt geworden sind. Das zweite Album „Soup“ hatte dann nicht mehr den gleich großen Erfolg. Anscheinend kamen die Jungs nicht klar damit. Die Energie der ersten Tour hatten sie jedenfalls nicht mehr.

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Hip Young Things: Ventilator

Bei Glitterhouse gelten sie schon seit längerem als die Band der Zukunft. Bisher war es aber alles eher „Nice-to-hear“-Material. Etwas schräg, etwas Dinosaur jr., aber nie richtig hip. „Ventilator“ ist ein sehr abwechslungsreiches Album mit einigen popigen, fröhlichen Stücken, zwei, drei immer noch sehr schrägen Teilen und mit „Castor“ und „1 1/2“, welche am ehesten mit houseorientierten, analog-instrumental zu umschreiben sind. Insgesamt eine gut hörbare Scheibe, die eher die Summe ihrer Songs, als etwas Ganzes ist.

Hip Youg Things: Ventilator
(Glitterhouse)

Interview: Hip Young Things

Wenn Ostwestfalen sprechen…

Ostwestfalen sind etwas schwierig. Sie reden langsam und bedächtig, sind Fremden gegenüber zuerst mißtrauisch und recht verschlosssen. Haben sie sich aber erst einmal warmgeredet und zum Gesprächspartner Vertrauen gefaßt, erzählen sie recht persönliche Dinge. Schneider ist in dieser Hinsicht ein Parade-Ostwestfale. Jede Frage des Inteviewers wird zuerst mit einer langen Nachdenkphase eingeleitet, Sätze kommen nur recht langsam aus ihm hervor. Egal wie beiläufig die Frage ist, man denkt erst nach, bevor man sich äußert. Vorlesen dauert schon etwas länger, da jeder Satz verstanden und in sich aufgenommen werden will.

Interviews gibt bei den Hip Young Things nur Dirk, gelegentlich begleitet von Basser Edgar. Oli und Thorsten „Gumbo Botanik“ haben eigentlich nie Lust dazu.

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Jawbox – Cornflake Girl

„Cornflake Girl“ ist der meines Wissens einzige Hit, den die anämische Tori Amos in die Charts gehaucht hat. Bei Jawbox, einer amerikanischen Gitarrenband, wird der Song noch breiter und dramatischer, prätentiöse Gitarren wetteifern mit einem voluminösem Bass (ich glaube, ich hatte noch nie so viele Umlaute in einer Rezension!). Das ist eigentlich ganz nett, aber eben doch nur Fast Food.

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Andy & Die Anitas – Banditen der Liebe

Laut Plattenfirma finden wir Andy & Die Anitas in der Schublade (Achtung!) „House-Schlager“. „House“ ist also, wenn es losgeht wie bei ‚Don’t You Want Me‘ von Felix, um dann doch rüberzuwechseln zur Flamencogitarre von Jam+Spoon. Und „Schlager“ ist, wenn es um „brodelnde Hormone“ geht, natürlich alles sooo witzich. Kaum zu glauben, daß diese Band einen wunderschönen Autobahnsong auf ihrer LP hat, nämlich ‚Mit Elvis Im Regen‘. Das ist aber schon alles, was von denen überhaupt hörbar ist.

Andy & Die Anitas
Banditen der Liebe
Spin/ EMI

Sparklehorse: Vivadixiesubmarinetransmissionplot

Amerika: unendliche Weiten. Oder doch eher unendliche Mengen von Blechdosen – aneinandergereiht? Keine Ahnung wie das so aussieht in Bremo Bluf, Virginia. Aber es klingt gut da, kein Zweifel.

Zugegeben von Mark Linkaus habe ich noch nie zuvor gehört, aber die Gästeliste läßt sich lesen: Bob Rupe (Silos, Gutterball), Armstead Wellford (Gutterball), Paul Watson (Half Japanese),…
Normalerweise bin ich ja kein Freund des Namedroppings, aber wenn das Endergebnis stimmt, kann man das ja ruhig mal erwähnen.

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Magnapop – This Family

Indie Rocker Top Hit. ‚This family’s going to heaven/ this family’s going to hell‚ singe ich beim zweiten Refrain mit, dessen Catchyness schon die Strophe verspricht. ‚Mich-kann schon lange nichts mehr erschüttern‘-Gesang, Melodiebass, fett hingeräuschte Gitarren und Schellenkranz dazu: auch hier sind die Pixies nicht weit (siehe Kelley Deal 6000). Diesmal dienen sie aber als Qualitätsreferenz.

Magnapop
This Family
Play It Again Sam

The Saints: Eternally Yours

„We got new thoughts, new ideas, it’s all so groovy
It’s just a shame that we all seen the same old movies.“

With those words, delivered in a bored drawl, Chris Bailey and his band the Saints took punk rock on a long detour in 1978. Even as they commanded a ferocious guitar-and-snarl power only a few of their contemporaries could match, the Saints knew the new music they were making wasn’t enough by itself. ‚Eternally Yours,‘ their second album, stands as a landmark because it put that knowledge into action– it fused punk energy with ambitious song stuctures and arrangements. Along with ‚London Calling‘ more than a year later, ‚Eternally Yours‘ made clear that punk could be integrated with other rock styles in an endless variety of combinations.

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The Charlatans – One To Another

Keine Frage, dieses Piano rollt, und die einfachen Hooks muntern den Körper zum Hin- und Herbewegen auf. Außerdem singt Tim Burgess cool. Er dehnt noch die kürzesten Silben und findet so seine feine Rhythmik. Tom Rowlands von den Chemical Brothers würzt das Ganze mit ein paar schicken Drumloops ganz im Sinne des Songs. ‚One to another‘ ist also ein wohlschmeckendes Stück Nordengland-Pop, wenn mich jetzt auch die gesamte Redaktion für 50 Jahre nach Blackpool versetzt.

Idole in verschiedenen Aggregatzuständen

Interview mit Thomas C. Breuer

HINTER-NET!: Wenn ich die verstreuten Informationen zu Deiner Person richtig zusammengesetzt habe, dann erschien Dein erstes Buch bereits 1977, als in der deutschen Provinz die letzten Blumenkinder die Grünanlagen unsicher machten. Wie gings weiter?

TC: Hmm, (lutscht versonnen auf einem Bonbon herum) hmm; was hat sich getan? Nun, daß ich halt hauptsächlich einen Bühnenberuf habe, der das Geld bringt und der deshalb das Geld bringt, weil ich dabei gerade die Bücher verkaufe, die ich zum Teil selbst verlegt habe. Was ich im übrigen niemand empfehlen kann, Bücher selber herauszubringen, wenn derjenige nicht selber tingelt. Das kann bitter werden.

Ich habe halt meinen Weg gemacht als sogenannter literarischer Kabarettist als ich irgendwann gemerkt habe, daß ich einfach der beste Interpret meiner Werke bin. Nebenher habe ich mit dem Radio angefangen. Ich habe also drei Standbeine und es erweist sich in solchen Zeiten wie diesen, wo es kulturell überall enger wird, als Vorteil. Es wackelt nur eins – oder zwei aber nicht unbedingt alle drei Beine. So kann ich immer noch ein bischen springen und sagen: „Eigentlich mache ich ja doch eher. . .“

HINTER-NET!: Läufst Du damit nicht auch Gefahr als Universaldilettant durchzugehen?

TC.: Stimmt schon. Es steht der Sache manchmal auch ein bischen im Weg, daß ich mich nicht rückhaltlos für eines entscheiden kann. Ich würde jetzt gern wieder einen neuen Roman schreiben und die anderen Sachen auf Eis legen. Aber, ich hab´ die Zeit nicht; ich kanns mir finanziell nicht erlauben, weil ich Familie habe und deshalb muß ich die anderen Berufe auch noch machen.

HINTER-NET!: Seit deinen Anfängen sind ja immerhin fast 20 Jahre vergangen, Dein letztes Buch Sekt in der Wasserleitung ist ja stark autobiographisch, das war nach eigenen Worten das erste ja auch schon. Schließt sich jetzt der Kreis? Ist es Zeit, ein Resüme zu halten oder hat Dich das Alter mit Reife überzuckert?

TC: Nääää. Sekt in der Wasserleitung ist nur bedingt autobiographisch. Das Setting stimmt. Viele Personen sind der Wirklichkeit entnommen, ansonsten sind viele Begebenheiten erfunden, zusammengemischt, zu einer einzigen. Es entspricht also relativ wenig der Realität und die letzte Geschichte, die in Seattle spielt, ist komplett erfunden.

HINTER-NET!: Schade, gerade die Story mit dem Zwillingspärchen, das sich ein Toupet teilt, fand ich klasse.

TC: Es ist eine Autobiographie, aber eine gelogene.

HINTER-NET!: Eine Wunschbiographie?

TC: Nein, nicht direkt. Wünschen würde ich mir eine solche Biographie nicht. Ich bin eigentlich dazu gekommen, als ich das Käfer-Buch (Küß mich, Käfer) gemacht habe. Ich habe über VW-Käfer in Amerika geschrieben und brauchte etwas, was damit korrespondiert. Da habe ich über die Käfer in meiner Kindheit geschrieben. Sie hatten alle Käfer, meine Eltern, meine Onkel und alle andern auch. So bin ich dann dazugekommen und es hat Spaß gemacht. So hat sich das entwickelt. Ich glaube nicht, daß jemand mit 44 Jahren seine Memoiren verlegen sollte.

HINTER-NET!: Damals, als Du 1977 mitten in der Politfreak-Ära zu schreiben anfingst, warst Du am Puls der Zeit. Deine ersten Bücher waren ja eher Szeneliteratur. Schreibst Du immer noch für die inzwischen gealterte Szene von damals, oder hat ein Generationswechsel stattgefunden und Du hast ein neues Publikum?

TC: Ja, anscheinend. Eine Bekannte von mir, die ist um die sechzig, die hat das Buch gelesen – Sekt in der Wasserleitung – , fands ganz klasse und hat sich gesagt, jetzt geb´ ichs mal dem Soundso, der ist neunzehn, der ja nun all diese Erfahrungswerte nicht hat. Und diesem Soundso hat das Buch auch richtig gut gefallen. Ich bin sowieso keiner, der sich gern in irgendwelchen Gettos aufhält. Wenn ich mein Kabarett-Publikum ansehe, das ist so querbeet. Das ist, wie man so schön sagt, zwischen 8 und 80. Von denen interessieren sich etwa 10% für das, was ich sonst noch mache. Ich verkaufe also bei Kabarett-Veranstaltungen doch tatsächlich Romane. Ich weiß, daß diese Breuer-Gemeinde mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar ist , aber – es gibt sie! Das merke ich immer wieder, wenn ich irgendwo hin komme. Das hat was Beruhigendes.

HINTER-NET!: Angefangen hast Du mit einer Konzertagentur ohne Telefonanschluß in einer WG ohne Geld.

TC: Ohne Ahnung vor allem!

HINTER-NET!: und heute bist Du wahrscheinlich selbst auf der Ebene, auf der Du früher Deine Idole angesiedelt hast?

TC: Ja, ja! Ich hab viele kennengelernt. Das ist ja ein Thema dieses Romans (Sekt in der Wasserleitung). Das hat ja sehr viel mit Idolen zu tun. Mit Idolen in verschiedenen Aggregatzuständen. Bei einigen ist es toll die kennenzulernen, bei anderen, na ja…

HINTER-NET!: Wo siehst Du Dich inzwischen selbst in diesem Metier – oder anders gefragt: Hast Du den Sprung vom Underground zum Establishment geschafft?

TC: Ob ich es jetzt geschafft habe? weiß ich nicht. Man muß immer wachsam bleiben. Wenn man in diesem Metier was geschafft hat, heißt das noch lange nicht, daß dieser Status am nächsten Tag noch gültig ist. Das geht ruck-zuck.

HINTER-NET!: Wie läuft Prozeß des Schreibens ab und wie kommst Du zu Deinen Themen?

TC: Mobil meistens. Ich bin Fernschreiber. Wenn ich von zuhause weg bin. Wenn ich im Zug sitze oder im Flugzeug und draußen bewegt sich was, das setzt in meinem Kopf was frei. Für diesen Krimi Huren, Hänger und Hanutas habe ich das Szenario in einer Nacht während einer Zugfahrt von Berlin nach Heidelberg gemacht. Säntimäntels Reise habe ich komplett im Caféhaus geschrieben.

HINTER-NET!: Es fällt mir schwer aus der Vielzahl Deiner Bücher ein Lieblingsthema zu erkennen. Gibt es Themen, die Dir besonders am Herzen liegen?

TC: Beim Schreiben von Romanen habe ich immer so ein Generalthema, witzig, daß das den meisten Leuten bei Sekt in der Wasserleitung überhaupt nicht auffällt, das Generalthema sind Idole. Was passiert, wenn Idole tot sind, wenn man sie nicht in Ruhe läßt, wenn man selber ein Idol wird und kriegt es eigentlich gar nicht so mit? Was passiert, wenn man Idolen zu sehr auf die Pelle rückt und was passiert, wenn sie zu weit weg sind?

HINTER-NET!: Wird das auch das Thema Deines nächsten Projektes sein?

TC: Ich arbeite gerade an einem neuen Roman, da geht es grob gesagt um die Übertragbarkeit von Mythen. Er handelt von einer Frau, die in Amerika lebt, etwas älter ist, zurück möchte nach Deutschland und von Amerika ein Stück mitnehmen will. Die Geschichte wird so weitergehen, daß dort drüben ein American Diner abgeschlagen und hier in Deutschland wieder aufgebaut wird. In einem Artikel im Magazin der Süddeutschen Zeitung stand mal eine ganz kleine Notiz von einem Typen, der macht das gerade. Mit dem hab ich telefoniert und treffe mich demnächst mit ihm, um rauszukriegen, ob das, was dort funktioniert, hier auch funktioniert und wenn nicht, warum nicht. Das Amerikanische ist ja nach wie vor ein prägendes Element hier. Mich hat es ja selber mit einer vollen Breitseite erwischt. Ich finde, es ist ein hochinteressantes Thema.

HINTER-NET!: Ich bin gespannt, zu lesen, ob die Diner-Transplantation gelingt.

Die Nuts: Selber

Auf Schleichwegen hat sich da etwas entwickelt, was man wohl die „Bayerische Schule“ nennen könnte (Stichwort: FSK, Jeep Beat Orchestra). Nicht nur die Hamburger wissen, wie man eine Gitarre hält und politisch/persönliche Nabelschau betreibt.

Mir sind momentan die Münchener und Altöttinger lieber als die echten respektive aus Ostwestfalen importierten Nordlichter, wobei ich auf gar keinen Fall irgend welche dämlichen Nord-Süd-Lokalpatrioten-Streitereien fördern oder gutheißen möchte (ja, auch ich verachte den FC Bayern, aber eigentlich ist St. Pauli doch auch nur ein Langweilerklub).

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Front – The Compilation Vol.1

13 Jahre Front, Hamburgs bekanntester Gay-Club. Zum Jubiläum hat Deutschlands wohl bekanntester House-DJ Boris Dlugosch einige ganz nette Vocal-House-Tracks zusammengestellt, hauptsächlich aus deutschen Landen, denen aber im Großen der rechte Biß fehlt. Selbst der letztjährige Club-Hit von Ruffneck „Everybody be somebody“ kommt als Mousse T.’s Back in the days Mix doch eher ermüdend.

Wenn denn ganz Deutschland noch in der Hand der Technoiden wäre (wie im Booklet beschrieben), dann könnte der Sound dieser Compilation in der Tat sehr erfrischend wirken. Aber: Ganz Deutschland ist in der Hand der House-Music und so gibt es zur Zeit ein paar spannendere Sachen aus diesem Bereich.

Den Kauf lohnend macht einzig und allein die Mix-CD von Boris Dlugosch, der zu Recht als einer der Besten im Bereich Vocal-House gehandelt wird. Dlugosch zaubert mit den Tracks der ersten CD einen erfrischenden und spannenden Set, der Spaß macht und gute Laune verbreitet. Und so sollten House-Compilations auf CD auch angeboten werden: in der gemixten Form, denn nur so – unter der Hand eines Meisters wie Boris Dlugosch – können die Tracks ihre ganze Kraft entfalten (und vielleicht noch mehr!?).

Sampler:
Front - The Compilation Vol.1
(Broken Beats Records)

The Shivers: s/t


THE SHIVERS heißt eine Band aus den USA, die auf ihrem unbetitelten Debüt die Grenzen auslotet zwischen Country-Blues, Folk und dem, was Musikkritiker gerne Softcore nennen.

THE SHIVERS sind nur ein Trio, in klassischer Bass-Gitarre-Schlagzeug-Besetzung mit gelegentlichem Einsatz einer Geige. Trotz des Verzichts auf Effekthascherei gelingt es ihnen, ihre dezent arrangierte Musik abwechslungsreich genug zu gestalten, um über die 13 Stücke des Albums keine Langweile aufkommen zu lassen.

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Grant Lee Buffalo – 2+2

Besonders im Refrain klingen diese Harmonien nach ‚Downtown Train‘ von Tom Waits, und manchmal ist die Rod Stewartsche Version selbigen Stückes auch nicht mehr weit entfernt. Seit ‚Fuzzy‘, einem unendlich traurigen Meisterstück, haben Grant Lee Buffalo ja nichts umwerfendes mehr von sich hören lassen. Daß sie sich aber inzwischen nur noch durch die größere Wehleidigkeit von Springsteen und Adams (zu Zeiten von ‚Summer Of 69‘) unterscheiden, läßt mich jetzt das Warten endgültig aufgeben.

Babylon Zoo – The Boy With The X-Ray Eyes (The Remixes)

4 mal der gleiche Song. Ist das nicht langweilig ? Erstens gehört “ The Boy With The X-Ray Eyes “ zu den besseren Stücken der jüngeren Pop-Geschichte; zweitens waren hier so unterschiedliche Wiederverwerter am Werk, daß mensch die gesamte Scheibe durchhören kann ohne Langeweile zu verspüren. Goldie dürfte sich inzwischen mit seinem prägnanten, wiedererkennbaren Sound und Beat einen solchen Namen geschaffen haben, daß eine weitere Erläuterung überflüssig erscheint. Arthur Baker ist noch wesentlich länger im Geschäft. Am bekanntesten sind wohl seine Produzententätigkeiten in den 80er, als er Cindy Lauper u. ä. in die Charts brachte. Er steuert zwei Versionen bei. Die Standard 7″-Version fehlt natürlich nicht. Der Kauf lohnt für Leute die den Song sowieso mochten, aber auch für Anhänger der etwas wummernderen Musik.

Gallon Drunk – Two Clear Eyes

Alte angelsächsische Schule und trotzdem kein Brit-Pop. Aber dennoch Pop, irgendwie. Eine Art Psycho-Pop, der sich aus Tremolo-Gitarre, flirrender Orgel und rasendem dünnen Mann am Mikrofon speist – bei Gallon Drunk noch erweitert um gelegentliche Bläser- und Maracaseinsätze (das sind diese kleinen handlichen Rasseln).

James Johnston und seine Band sind nun auch schon einige Jahre im Rennen und haben sich eigentlich nicht groß verändert. Das ist in diesem Fall ein Kompliment. In Zeiten, wo du auf „Kuschel-Rock 10“ ein Stück von Nick Cave findest, könnten auch Gallon Drunk kommerziell zu Pott kommen. Zu gönnen wär’s ihnen.