Kai Florian Beckers Inselplatten

  1. NEUROSIS – „Through Silver And Blood“ (1996)
    Wenn es um atmosphärische und die Seele reinwaschende Musik geht, dann kommen mir als erste die Kalifornier NEUROSIS in den Sinn. Mit ihrem ’97er Geniestreich „Through Silver And Blood“ haben sie eines der besten Werke überhaupt abgeliefert. An sie kommt einfach keine andere Band heran, so sehr sie sich auch anstrengen mag.

Ersatzscheibe: DEFTONES – „Around The Fur“ (1998)

  1. KYUSS – „Sky Valley“ (1994)
    „Wüstensöhne machen Fickmusik“, schrieb seinerzeit das Magazin „Visions“ über KYUSS, und mit diesem Satz hatten die Schreiberkollegen aus dem Ruhrpott verdammt recht. Mit dem dritten Album „Sky Valley“ hatten sich KYUSS selbst übertroffen. Der Nachfolger „…And The Circus Leaves Town“ war zwar nicht schlechter, doch ich ziehe „Sky Valley“ vor.

Ersatzscheibe: DOWN – „Nola“ (1995)

  1. CORROSION OF CONFORMITY – „Deliverance“ (1994)
    Von einer kultigen Hardcore/Punkband zu einer hochkarätigen Rockband mutiert, die im allgemeinen der Metalszene zugeordnet wird, hatten C.O.C. mein Herz spätestens mit ihrem Comebackalbum „Blind“ erobert. Ein paar Jahre später folgten mit „Deliverance“ und „Wiseblood“ zwei Alben, die die Erwartungen nach „Blind“ locker übertrafen.

Ersatzscheibe: GRAVEYARD RODEO – „On The Verge“ (1994)

  1. ENTOMBED – „To Ride, Shoot Straight And Speak The Truth“ (1997)
    Schweden rockt! Erst stark im Death Metal verwurzelt und dann mehr und mehr Rock’n’Roll in ihre Musik integriert. Das in etwa ist die steile Karriere von ENTOMBED. Ihr absoluter Höhepunkt stellt „To Ride, Shoot Straight And Speak The Truth“ dar, ein Meisterwerk mit höllischen Grooves und atemberaubenden Riffs.

Ersatzscheibe: STEAKKNIFE – „Songs Men Have Died For“ (1997)

  1. FISCHMOB – „Power“ (1998)
    Nicht nur Amis machen guten HipHop, nein, auch die Germanen neigen zu gutem Rap und phatten Beats. Okay, „Power“ ist kein reines HipHop-Werk, doch überaus spontan und erheiternd – genau das, was man braucht, wenn man sechs Monate auf der Nebel- und Regeninsel sitzt und seine Freundin vermißt.

Ersatzscheibe: ABSOLUTE BEGINNER – „Bambule“ (1998)

  1. THE GOD MACHINE – „Scenes From The Second Storey“ (1992)
    Während ich Depression gerne mit NEUROSIS verarbeite, steht bei Trauer das Londoner Trio THE GOD MACHINE ganz oben auf meiner Liste. Melancholie und Theatralik wird bei denen nämlich ganz groß geschrieben. Leider existiert die Band nach einer großartigen zweiten Platte („Last Laugh In A Place Of Dying“) und dem tragischen Tod des Bassisten nicht mehr. Mit SOPHIA gibt es aber Gott sei Dank ein angemessenes Nachfolgeprojekt.

Ersatzscheibe: SOPHIA – „The Infinite Circle“ (1998)

  1. SOUNDTRACK – „Natural Born Killers“ (1994)
    Soundtracks sind stets ein zweischneidiges Schwert. Aber Trent Reznor hat sich mit „Natural Born Killers“ ein Denkmal gesetzt. Da kommt nicht einmal „Pulp Fiction“ mit. Hier sind Songs verschiedenster Couleur zu einen eindrucksvollen Gesamtwerk in detailgetreuer Kleinstarbeit zusammengefügt worden. Das Endergebnis ist tiefgreifend und spannend.

Ersatzscheibe: BUENA VISTA SOCIAL CLUB – „s/t“ (1997) oder DEAD PRESIDENTS VOL. I & II

  1. BEASTIE BOYS – „The Way Sound From In Out“ (1996)
    Neben FISCHMOB sicherlich auch eher der HipHop-Fraktion zuzuordnen, obwohl die Jungs ebenfalls schon so ziemlich alles probiert haben. „The In Sound From Way Out“ ist ihr Instrumentalwerk, das sie von einer jazzigen und funkigen Seite zeigt. Immer wieder gerne gehört. Passend zu allen Lebenslagen.

Ersatzscheibe: HOUSE OF PAIN – „Truth Crushed To Earth Shall Rise Again“ (1996)

  1. MOGWAI – „Come On Die Young“ (1999)
    Die MOGWAI-Scheibe „Come On Die Young“ nehme ich nicht nur mit, weil ich dann in der gleichen Stadt wohne wie die Postrocker. Nein, diese Platte ist einfach nur genial, packt einen und nimmt einen mit auf einen ganz eigenen Trip, der bestimmt erst richtig abgefahren wird, wenn das Wetter scheiße ist.

Ersatzscheibe: TORTOISE – „TNT“ (1998)

  1. RED HOT CHILI PEPPERS – „Blood Sugar Sex Magik“ (1991)
    Es ist einfach ihr Meilenstein. Mit diesem Album haben sich RED HOT CHILI PEPPERS ein Denkmal gesetzt. Angefangen als witzige Crossover-Pioniere, hatten sie spätestens 1991 den Ernst des Lebens entdeckt und ein mitreißendes und gefühlvolles Monument erschaffen. Passend dazu müßt ihr das grandiose Video „Funky Monks“ sehen.

Ersatzscheibe: ROLLINS BAND – „The End Of Silence“ (1992)

Katja Preißners Inselplatten

  1. Metallica „Metallica“
    Stellvertretend für das Gesamtoeuvre der besten aller Bands: der Dinosaurier unter den Metallica-Alben. Der Himmel weiß, dass sie es waren, die dem dahinröchelnden Metal nie gekannte Tiefe, Ausdruck und Schönheit gaben. Gott segne sie.
  2. Gram Parsons „GP/Grievous Angel“
    Wo wir gerade von ihm sprechen: Gram Parsons ist Gott persönlich.
  3. Yazoo „Upstairs at Erics“
    Das schönste und genialste Album aller Zeiten.
  4. Diverse Interpreten „Saturday Night Fever – The Original Movie Sound Track“
    Die Trammps bringen´s auf den Punkt: Disco Inferno. Die Hölle auf Erden, der Himmel kann warten…
  5. Pixies „Bossanova“
    Das erfrischendste Album ever.
  6. Guns´n´Roses „Use your illusion“
    Der stimmgewaltigste Sänger aller Zeiten und eine verdammt heiße Band auf dem kurzen Zenith ihres Schaffens. Erschreckend gut.
  7. Portishead „Portishead“
    TripHop mit Westernklampfe und Verzerrern: auch nicht schräger als die Kopflandschaft der Abschlußkandidatin Katja P., damals… Dass es noch was wurde mit dem Abschluß, lag vor allem an der Wunderdroge aus Bristol.
  8. Fink „Mondscheiner“
    In Hamburg gedeiht eine wundersame Poesie des Alltags. Stilistisch zwischen Rustika und Chanson. Bunt, expressiv und exzessiv. Eine Offenbarung.
  9. Ideal „Der Ernst des Lebens“
    „Eine Krone der Schöpfung“ nannte ein SDR3-Moderator einst Annette Humpe. Das war 1983, ich war 11 – und Ideal als Band gerade gestorben. Dem Zitat ist nichts hinzuzufügen. „Der Ernst des Lebens“? Verstörend, beunruhigend, gut.
  10. Bob Dylan „Blonde on Blonde“
    Der Gesang ist nicht eben schön zu hören, aber das Ausdrucksmittel eines Visionärs. Und im Hintergrund spielt sich die zweitbeste (ähem) aller Bands die Seele aus dem Leib. Großartige Geschichten, aufregend erzählt. Eine musikalische Sternstunde des letzten Jahrhunderts.

Tim Preißners Inselplatten

Da das Medium Schallplatte bis auf den DJ-Sektor ja ausgedient hat, beschränke ich meine Auswahl auf CDs, obwohl von meiner favorisierten Musikrichtung eher Vinyl zu haben ist. Alternativ habe ich auch Kassetten von Veranstaltungen im Gepäck.

  1. Goldie: „The InCredible Sound Of Drum’N’Bass“
    Auf dieser Doppel-CD findet man ein Mix von Goldie himself, der einen auf die Reise durch die 90er Jahre mitnimmt, hier aus der Sicht von Jungle/Drum’N’Bass. Von der zukunftsweisenden Musik wird hier die Entwicklung nachgezeichnet, wobei auf CD1 (meiner bevorzugten) die härteren, auf CD2 die (auf neudeutsch) chilligeren Tracks zu finden sind. Als Alternative empfehle ich Goldies Album „Timeless“.
  2. John B.: „Visions“
    Auch hierbei handelt es sich um Drum’N’Bass auf einer Doppel-CD, die sich in „Organic“ und „Synthetic“ unterteilt. Die organischen Klänge sind jazz-angehauchtes Ambient-Jungle, die Synthetik ein Mix der Hardstep-Tracks (man verzeihe mir, wenn ich mit Bezeichnungen um mich schmeisse, deren Definitionen mir auch immer etwas unklar sind).
  3. Metallica: „…And Justice For All“
    Mein Lieblingsalbum der Fab Four (Hallo Katja!)- steht dem übrigen Werk in nichts nach (hier streiten sich die Experten, ob der Nachfolge Burtons+ durch Newsted). Für mich stellvertretend für Heavy Metal in meinem Leben, da dies auch mit Metallica anfing (mein erstes Konzert – danke Katja).
  4. Sex Pistols: „Never Mind The Bollocks Here’s The Sex Pistols“
    Die Grenzen von Punk, Hardcore und Metal sind mittlerweile fliessend (oder waren sie das schon immer?), jedenfalls 1977 war die Welt noch in Ordnung (letztlich nur bis 1979, aber das ist eine andere Geschichte) und Punk war noch das expressive Moment, Gewalt in Musik umzusetzen, ohne danach zu gucken, wo jemand herkam.
  5. Nirvana: „Nevermind“
    Schon mal vorgekommen in dieser Rubrik. Also: 90er – Grunge – Kult! Als Alternativen für dies könnte ich hier auch Bleech, Incesticide, In Utero oder diverse Outcesticides anführen. Musik für die Generation X.
  6. Absolute Beginner: „Bambule“
    Der Durchbruch für die Beginner, aber auch (für mich) der Durchbruch im deutschen HipHop. Fette Beats im Ami-Style gepaart mit lässigen Rhymes à la Mongo-Klikke, zaubert das Hamburger Kollektiv neue Dimensionen für die Plastik-HipHop-Welle, die die deutschen Landen erfasst hat. Hymne natürlich „Füchse“ featuring Sam Semilia a.k.a. Samy Deluxe…
  7. Fugees: „The Score“
    Mit HipHop verbinde ich nur bedingt deutschen Rap („dick schwul“ – Kool Savas), da diese Musik ja ursprünglich aus den schwarzen Ghettos Amerikas stammt, dann irgendwann populär wurde und heute ist eh alles nur noch „business“ (aber ich schweife ab). Jedenfalls könnte ich einen Haufen Künstler wie KRS-One, 2Pac, Gangstarr über MosDef, Nas bis hin zu Eminem oder Dr. Dre aufzählen, stellvetretend habe ich „The Score“ ausgewählt, mit meinem persönlichen Lieblingslied „Ready Or Not“, doch auch sonst smoothe Beats, wie man es erwartet von Clef, Pras und Lauryn Hill.
  8. Various Artists: „Spawn – Soundtrack“
    Wer den Comic kennt, wird den Film nicht mögen, aber hier geht es ja um Musik. Und dabei wird beim Soundtrack neue Wege beschritten. So wie mit Kirk Hammett zusammen mit Orbital oder ein Remix von „For Whom The Bell Tolls“ (fand ich aber nicht so gut). Meine Faves sind Marilyn Manson, Henry Rollins mit Goldie und Soul Coughing mit Roni Size. Metal goes Drum’N’Bass.
  9. Bob Marley And The Wailers: „Greatest Hits“
    Wenn ich mir vorstelle, am Strand zu liegen und einfach nur zu relaxen, dann ist Reggae genau die richtige Musik, und Bob Marley ist ihr König.
  10. Daft Punk: „Homework“
    Für Reisen ist dies genau die richtige Musik. Elektronisch, aber nicht unbedingt hartes Techno oder House. Man stelle sich folgendes Szenario vor: auf einem Langzeitflug in die USA, man hängt im Sitz und über Kopfhörer hört man – na klar – „Around The World“.

Roland Schmitts Inselplatten

Faszinierend und beängstigend zugleich, die Vorstellung, lebenslang oder zumindest für eine lange Zeit auf einer einsamen Insel leben zu müssen. Ausgehend davon, daß dort – auf welch wundersame Weise auch immer – dauerhaft elektrischer Strom vorhanden ist (sonst müßte man wohl auf ein Grammophon zurückgreifen; wäre für mich auch nicht so tragisch, da ich einige feine Schellackplatten besitze), käme ich inzwischen ohne Vinyl, nur mit CDs aus.

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Hannah Marcus – Faith Burns

„Na klar bespreche ich die“, hab ich bei der letzten Redaktionssitzung laut getönt und den Rest der coolen Gang nicht mehr an die Scheibe rangelassen. War ja auch irgendwie berechtigt, hab ich doch Hannah Marcus schon mal live gehört und Normal-Records und Neo-Folk gehören eh zu meinen Favorites. Um es gleich zu sagen: So richtig warm werde ich nicht mit der Platte und im Winter ist dies ja besonders wichtig. Aber eins nach dem anderen.

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Pia Ambroschs Inselplatten

Metallica: „Metallica“
Mit dem schwarzen Album wird dem Genre des gut gemachten Gitarrenrock endlich wieder mal alle Ehre angetan. In der Bandbreite von hart bis lieblich zeigen Lead- und Rhythmusgitarre zu straightem Bass und stellenweise vertrackten Schlagzeugrhythmen einmal was Heavy Metal sein kann. Hetfields einwandfrei intonierendes Organ versorgt das Ganze mit den nötigen Inhalten. Am besten laut zu Hören, dann wummert der Bass so richtig! Ein grandioser Wurf, jeder einzelne Titel eine sorgfältig ausgeklüngelte Einheit der 4 Men in Black, es stimmt eben alles. Und ganz nebenbei bestätigt sich wieder, daß die schönsten Balladen von Metallern stammen.

Sisters Of Mercy: „First and last and always“
Alles was gut war. Andrew Eldritch in Bestform. Diese Platte ist hervorragend geeignet, alten Zeiten nachzuhängen. Mehr sag ich nicht…

Nick Cave: „From her to eternity“
Das erste Album. Es wird für mich immer das erste bleiben. Man munkelt, daß nach „Murder Ballads“ und „The Boatman’s Call“ mal wieder was Wilderes kommt …glaube ich aber nicht… schließlich wurde Cave grad vierzig. Nichtsdestotrotz mag ich aber auch alle anderen Alben, aber dieses muß mit. Schon wegen des gehetzten und geschundenen Klaviers im Titelsong.

Johann Sebastian Bach: „Das Wohltemperierte Klavier“ (Klavier: Friedrich Gulda)
Die beim ersten Hören vielleicht verwurstelten, nach mehrfachem aufmerksamen Hören aber klar hervortretenden Linien sind ideal zum Abschalten. Besonders die Strukturen der vierstimmigen Fugen haben es zum Teil schwer in sich. Bei weniger polyphonen Stellen – man nennt sie glaube ich homophon – läßt Gulda die Töne dermaßen gleichmäßig und glasklar aufeinander folgen, daß man danach greifen zu können glaubt.

Nirvana: „Unplugged In New York“
Dieses Konzert vom November 1993 polarisierte die Anhänger der Band. Die einen blieben absolute Fans, die anderen fanden das Album einfach Scheiße und kehrten Nirvana den Rücken. Während die Vorzeige-Grunger auf ihren drei vorherigen Platten alles aus ihrem Equipment rausholten, lassen sie auf diesem Album leise Töne anklingen: akustische Gitarren, gedämpftes Schlagzeug, Cello. Derart spärlich umrahmt gelingt es Cobain, hinlänglich bekannte Nirvana-Stücke wie „Come as you are“, „Something in the way“, „Apologies“ oder „Pennyroyal tea“ auf eigene, einmal andere Weise zu präsentieren. Kurt Cobain setzte sich, ohne es zu wissen, ein Denkmal. Seine ganze Attitüde während des Konzertes läßt im Nachhinein Raum für Spekulationen … Besonders „Pennyroyal Tea“, das Kurt zum Teil liebenswert falsch spielt, vermag mich immer wieder zu fesseln.

Einstürzende Neubauten: „5 auf der nach oben offenen Richterskala“
Das Album zwischen „Halber Mensch“ und „Haus der Lüge“ stellt einen Kompromiß zwischen musikalischer Zerstörungsphilosophe und Rückkehr zu herkömmlicheren Liedstrukturen dar, ohne allerdings an Intensität einzubüßen. Von „Zerstörte Zelle“ über „Modimidofrsaso“ bis „Keine Schönheit ohne Gefahr“ geben die Jungs um Blixa Bargeld ihr Konzept von musikalischen und textlichen Strukturen zum Besten.

Catherine Bott: Mad Songs
Die Sopranistin Catherine Bott präsentiert Proben der Wahnsinnslyrik des 17. Jahrhunderts in Vertonungen von Henry Purcell, John Eccles u. a. Dieses In-Musik-Setzen extremer Empfindungen von Geisteskranken und Verwirrten, die eigens zu diesem Zwecke in Tollhäusern beobachtet wurden, mag heute gefühllos erscheinen, gibt aber ein teilweise kuroses Bild davon, womit sich die Leute früher beschäftigt haben. Vielleicht auch ein Tip an Nick Cave für seine Sammlung für die Insel.

Yes: „Yessongs“
Auf das Dreifachalbum gingen schließlich die meisten Roger Dean-Coverzeichnungen drauf, die man beim Hören der Musik betrachten kann. Nee, also jetzt ehrlich: Es sind einfach viele der besten Songs drauf, die ich so sehr mag. Außerdem bekommt jeder der 5 Musiker ausreichend Raum, seine individuelle Virtuosität unter Beweis zu stellen, was das Album sehr abwechslungsreich macht. Der Vorteil von Vinyl: Du kannst das Cover aufklappen und hast voll was in der Hand, der Nachteil: du mußt laufend die Scheibe umdrehen.

Talking Heads: „Stop Making Sense“
Meine absolute Sommerplatte. Gruß an F. und das Selfmade-Cabriolet.

Hayden: „Everything I long for“
yeah ……………… (schauder)…. diese Stimme, diese Gitarre (muß ich noch mehr sagen?). Bisher wußte ich nicht, daß man Gitarren derart runterstimmen und schrömmeln kann, aber bei dieser Stimme blieb Hayden wohl auch nichts anderes mehr übrig. Vielleicht hat er aber auch solche Wurstfinger, daß er nur einen halben Meter vom Schalloch entfernte Saiten befummeln kann…

Mike Leheckas Inselplatten

For most people, this is an abstract question. But I actually had to decide which albums to take with me when I came to Germany. So to answer this question, I just have to look at my shelf and pick from among the 18 or so albums I have. Okay, Saarbrucken isn’t a desert island, but with the salary I get from Hinter-Net Gmbh, it might as well be. I actually came here with about eighty albums, but I’ve sold or traded most of those (thanks to Udo at Gimmix). Here’s what I’ve got left to choose from:

  1. The Beach Boys, Pet Sounds.
    I hope I get to take the new 4CD version with it would suck up a lot of the down time in paradise. Actually I don’t even have the box set yet, but the regular album would’ve been first on my list anyway. It’s as close as I could get to stuffing a friend in my suitcase. I know the last thing you need is yet more analysis of this album, but I’ve stupidly volunteered to write a full discourse on the box set for Hinter-Net in the next couple of weeks. Freut Euch!
  2. Humble Pie, Street Rats.
    I was trying to be a nice guy when I bought this. I read in Roland Schmitt’s Happy Boys Happy! book that European copies of this album have a song not on the American version. So I found one (thanks to Udo at Gimmix) to send to a friend in Minneapolis who loves Humble Pie, but do you know how much it costs to send an album to America? Something like 36 DM. At that rate I’ll take it with to the island instead.
  3. Sonny Vincent, Official Bootleg
    An epic overview of his legendary career. I got a copy as part of (all of, actually) my compensation for doing a tour with „the man who invented punk rock“ in 1992. Two cuts feature guitar from the late Bob Stinson.
  4. Suicide Commandos, Suicide Dance Concert.
    Speaking of inventing punk rock, these guys were the first punk band in Minneapolis, and their guitarist Chris was my boss once and he signed a copy for me, which I brought with me here.
  5. Ian Hunter, Overnight Angels.
    One of my favorite guys but not one of his best records. But it never came out in America, so it was his only record I didn’t have when I came here (the others are still at my brother’s house), and I bought it the first chance I had- 5 DM.
  6. Ronnie Lane, Anymore for Anymore.
    Like Pet sounds, this one would be on my list even if I had more to choose from. Made by a guy who was happy on a farm, so I guess it would make me happy on an island.
  7. Spirit, Farther Along.
    Thanks to Udo at Gimmix, where I got this one– 8 DM. Some of the album is about dying, which Randy California did in January– just off the coast of a Hawaiian island. Maybe not be the best good luck charm.
  8. Cheap Trick, Sex America Cheap Trick.
    I know it seems unfair to take along a second 4CD box set, but like I told Udo at Gimmix, if I can’t have sex or be in America, I should at least get to have my Cheap Trick.
  9. Hüsker Dü, Everything Falls Apart and More.
    The CD version with the bonus cuts and great liner notes from my old boss. Not the Commandos‘ guitarist, a different boss I had at the same time. It’s a long story actually.
  10. Chiefs Of Nothing.
    I got this from Udo at Gimmix. Actually it’s his band.

Andreas Scheytts Inselplatten

  1. Nirvana: „Unplugged“
    In memoriam Kurt Cobain.
    In Deiner kurzen Schaffensperiode hast Du der geliebten Rockmusik neues Leben eingehaucht. Auch wenn fast alles umsonst war, dafür werde ich Dich nie vergessen, denn du hast die Welt nicht verkauft.
  2. Pearl Jam: „Ten“
    Eddie, dein moralischer Rigorismus nimmt inzwischen zwar manchmal krankhafte Züge an, aber wer maßgeblich an einem Album wie „Ten“ mitwirkt, darf sich noch viel mehr erlauben. Du brauchst auch nie ein Video zu drehen, solange Du mich mit „Alive“ aufweckst und mit „Black“ wieder schlafen schickst.
  3. Smiths „Hatful of hollow“
    Lieber Morrissey, geh` doch mit Deinem alten Kumpel Johnny Marr wieder mal einen trinken und vertragt Euch wieder. Die Queen mag zwar tot sein, aber Ihr beiden könntet doch noch ein Mal versuchen auch die kleine Welt außerhalb Brittaniens zu verzaubern. Bitte, bitte. Ich schicke auch Blumen.
  4. Metallica „dsgl.“
    Nie war der „Play it loud“-Aufkleber berechtigter, niemals der Subwoofer wertvoller. Die Insel soll beben. Und dann ist ja auch noch „Nothing else matters“ drauf, for P. I love.
  5. Joy Division „Closer“
    Falls Dir auf Deiner einsamen, verregneten, stürmischen Nordseeinsel Suizidgedanken kommen, lege diese Platte auf. „Love will tear us apart“ mußt Du Dir auch noch besorgen, dann kann die Party richtig losgehen. Aber denke bitte an die Hinterbliebenen.
  6. Yazoo „Upstairs at Erics"
    Mickymaus-Elektronik meets Wahnsinnsstimme. Besagter Klangtüftler schrieb in den vielgescholtenen Achtzigern Songs wie „Dont go“ und „Only You“ für diese Platte und Alison Moyet und lassen mich vergessen, daß die Neunziger jemals angefangen haben.
  7. Billie Holiday „Ballads“
    ProMarkt sei Dank für 2,99 in einer Wühlkiste ein Juwel entdeckt. Setze Dich mit einer Flasche Hochprozentigem und Deinem ganzen Frust auf Deinen Balkon mit Nachbarhausblick und Du kannst vielleicht den vielbeschriebenen Blues endlich mal erahnen.
  8. Tanita Tikaram „Ancient heart“
    Very personal memories, aber „Twist in my sobriety“ ist ja wirklich so scheen.
  9. Alanis Morissette „Jagged little pill“
    Eine junge Kanadierin mit einer großen Nase hat bewiesen, daß nicht nur Opas gute Songs schreiben können. Ein Pharisäer, der die Fliege im Wein sucht.
  10. Bob Seger „Greatest Hits“
    Wenn es auf meiner immerwarmen Insel eine Straße und ein Cabrio für mich gibt, nehme ich diese Platte mit. Oder könnt Ihr Euch was schöneres vorstellen, als ziellos durch die Nacht zu fahren und „Night moves“ zu hören. Ja! Was?

Dieter Paul Rudolphs Inselplatten

Joni Mitchell: Hejira (1976)

Konzeptalben gehörten zu den schlimmsten Heimsuchungen der 70er, wenn ein schlichtes Gemüt tiefgründig über ein schlichtes Thema brütete und dem so erhitzten Ei dann doch nur der übliche Rührkuchen entfleuchte. Joni Mitchells „Hejira“ ist ein Konzeptalbum – aber eines, das sich seinem Gegenstand auf vielfältige Weise nähert, sowohl textlich als auch musikalisch. Es geht, verkürzt gesagt, um Heimatlosigkeit, ums Herumirren, um schwache Männer und schwache Frauen.

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Kai Martins Inselplatten

Johnny Cash: Live at Folsom Prison and San Quentin
In dieser besonderen Atmosphäre, im Live-Konzert vor Gefängnisinsassen in zwei berühmt-berüchtigten Strafanstalten der USA Ende der Sechziger, entfalten die Songs erst ihren wahren Zauber, und Johnny Cash zeigt uns, was ein Entertainer ist. Unnachahmlich.

The Clash: London Calling
Diese Über-Band hat alles: Punk, Pop, Politik, Fifties-Rock ’n‘ Roll, Dandy-Attituden, Stil, Geschmack, Reggae undwasweißichnoch. Sie waren ihrer Zeit immer voraus und schrieben wunderbare Songs. „London Calling“ von 1979 ist für mich der einzig wahre Brit-Pop.

Guided by Voices: Alien Lanes
Himmlische Melodien, jeder Song eine Hymne. Musik wie von einem anderen Stern. Der miese Sound scheint noch ganz besonders darauf hinzuweisen, welch großartige Kompositionen da 1995 das Licht der Welt erblickten. Andere füllen mit diesen Song-Ideen drei bis vier Alben, Guided By Voices packen 28 Titel auf eine CD. Verschwenderische Genialität.

Isaac Hayes: Black Moses
Und Isaac stieg auf den Berg Soul und brachte uns die zehn Gebote – d.h. eigentlich sind es 14. So viele Titel hat die Doppel-LP aus dem Jahre 1973, und jeder davon ist ein Statement, das man in Stein meißeln sollte. Niemals hat ein Mensch schöner und ergreifender über die Liebe gesungen als hier.

Manfred Krug: Ein Hauch von Frühling
Real existierender Bar-Jazz-Soul aus der DDR des Jahres 74(?). Die Kombination dieser vollkommen abgehobenen Musik mit deutschen Texten ist wohl einmalig. Kann man nicht beschreiben, muß man hören.

Pixies: Doolittle
Einziges Album meiner Top-Ten aus den Achtzigern, genau: 1989. In ihrer Mischung aus englischen und amerikanischen Einflüssen, aus Wave-Elementen und Vor-Grunge-Gitarren-Lärm, aus lieblichen Melodien und abgedrehten Ideen waren sie einmalig in einer Zeit, als die Rockmusik wieder die Gitarren entdeckte und sich veränderte. Und Kim Deal war nie besser als mit dieser Band.

Santana: 3
Der Moment in der Karriere des mexikanischen Gitarristen, in der sich seine Musik vom Latin Rock hin zu amerikanischer Rockmusik und gleichzeitig eher offenen, freien Strukturen bewegte. Bei dieser LP aus dem Jahr 1971 brennt die Luft, auch noch kurz vor der Jahrtausendwende und vor allem in stickig heißen Sommernächten.

Thin Lizzy: Live and Dangerous
Phil Lynott, Sänger, Bassist und Kopf der Band, starb 1986. Und wie das Leben, so kennt auch der Tod keine Gerechtigkeit. Laßt zehn Freddy Mercurys und 28 Jim Morrissons sterben: Phil Lynott kann keine Songs mehr schreiben, und das ist weitaus schlimmer. „Jailbreak“ aus dem Jahr 1976 ist mein Lieblings-Studioalbum einer der größten Bands aller Zeiten..

Tocotronic: Digital ist besser
Debut-CD der drei Hamburger von 1995. Schlechtester Sound, beste Songs. Diese Platte platzt vor ideen und Energie und verbreitet Lebensweisheiten, die als definitve Beschreibungen für gewisse Erlebnisse und Bewußtseinszustände gelten können.

The Who: Who’s Next
Wahrscheinlich nicht die am meisten genannte Who-LP in All-time-favourite-Listen. Für mich aber die einzige der Band, die sich im Laufe der Jahre nicht abnutzt, sondern immer heller strahlt. Wild, traurig, lustig, groß. Aus dem Jahr 1972.

*

Zehn Songs für die Ewigkeit

Zum Teil mit Angabe der Komponisten, zum Teil mit Interpreten, die den Song bekannt gemacht bzw. am besten gecovert haben.

Aretha Franklin: I say a little prayer
oft gecovert, nie totzukriegen.

George Gershwin: Summertime
wie bei „I say a little prayer“

Guided by Voices: Game of Pricks
eine Hymne, bei der ich nie verstanden haben, worum es eigentlich geht

Isaac Hayes: Walk on by
geschrieben von Baccarach/David; Isaac Hayes ist der ideale Interpret

Human League: Don’t you want me Baby
warum dieses Lied zeitlos geworden ist, weiß ich auch nicht genau

Henry Mancini: Moon River
wie bei „Summertime“

Barry Manilow: Mandy
sozusagen die Kurz-Oper unter den Songs

Mountain: Theme for an imaginary Western
der Titel sagt alles: wann dreht endlich jemand einen Film zu diesem Song?

Pixies: Gigantic
bringt die Faszination der Pixies auf den Punkt; Gesang: Kim Deal

Jim Webb: By the time I get to Phoenix
wie bei „Moon River“; eine wunderbare Version gibt es auch von Nick Cave

Neil Young: Powderfinger
der Song als Hörspiel; ergreifendes Plädoyer für die Indianer

Frank Wagners Inselplatten

Die 10 Platten, die man aus seiner Plattensammlung mitnehmen würde, wenn man auf eine einsame Insel müßte. Platten die einem ans Herz gewachsen sind, die man einfach nicht zurücklassen könnte, weil sie ein Teil der eigenen Biographie sind. Vielleicht sind es nicht die besten zehn Platten der Welt, aber zumindest einige meiner liebsten.

  1. Joni Mitchell : „Shadows and Lights“
    Eine Platte bei der es für mich unmöglich ist einen einzelnen Song herauszugreifen. Vielleicht die beste Band der Welt, was das technische Können angeht. Die Autorität von Joni Mitchell sorgt dafür, daß dies nichts schadet und führt dazu, daß sich alle anderen Bands mit Frauenstimme an dieser Platte messen lassen müssen und (fast) immer scheitern.
  2. James Taylor: „Greatest Hits“
    Auch heute kann ich noch jede Textzeile dieser Platte mitsingen. Natürlich ist das Hippieschmalz und wehleidiges, selbstgefälliges Gejammere. Aber wo, wenn nicht auf der einsamen Insel, soll man solches Zeug denn sonst hören.
  3. Yo La Tengo: „Elekctr-O-Pura“
    Auch bei Yo La Tengo ist es schwer aus ihren Gesamtveröffentlichungen eine Platte herauszugreifen. Neben den guten Songs und vielem anderen mehr ist es für mich einfach die unpeinlichste Gitarrenarbeit in den Neunzigern.
  4. Beatles, The:“Sgt. Pepper’s Lonley Hearts Club Band“
    Letztendlich in den Top Ten, weil ich auf „A Day In A Life“ nicht verzichten will. Hat nichts damit zu tun, daß sie von den meisten Leuten genannt wird.
  5. Silver Jews: „Starlite Walker“
    Diese Platte hat mir, stärker noch als die Pavement Veröffentlichungen, den Weg für alternative amerikanische Rockmusik bereitet.
  6. Velvet Underground, The: „The Velvet Underground & Nico“
    Die vier sonnenbebrillten Gestalten (Mo Mucker ging ja immer als Junge durch) und die elfenhafte Nico sind für mich speziell mit diesem Album die 60er Jahre, noch mehr als die Beatles.
  7. Go-Betweens: „1978-1990“
    Auch hier kann ich jede Liedzeile mitsingen. Best Popsongs ever. Hier ziehe ich das „Best of“ Album den regulären Veröffentlichungen vor.
  8. Rockers Hi-Fi: „Mish-Mash“
    Weil sie mir wahrscheinlich den Einstieg in die elektronische Muisk der ausgehenden Neunziger Jahre ermöglichen, wird in zehn Jahren ein Klassiker sein.
  9. Eddie Cochran: „Best of“
    Eine gute Rock´n Roll Scheibe sollte natürlich mit auf die Insel gehen. Die Wahl fällt eher zufällig auf den guten Eddie. Hier wäre vielleicht ein guter Sampler die bessere Wahl (mit Jerry Lee „The Killer“ Lewis, Carl Perkins, Chuck Berry und dem King etc.)
  10. Young, Neil: „Harvest“
    Neil Young ist natürlich als Gesamtwerk bedeutend, aber wenn ich schon wählen muß, dann doch den Hippie.

Ilja Trojanow: Autopol

Spindler, Rudolf;/Trojanow, Ilija: Autopol

Prosa und Lyrik im Internet, die sogenannte Web- Literatur, ist Neuland. Für Leser und Schriftsteller. Dem vertrauten Buch weicht das Springen zwischen den Texten per „Hyperlink“, oftmals schreiben Dutzende Autoren gleichzeitig an einer Geschichte. Die Redaktion des ZDF-Kulturmagazins Aspekte betreut seit längerem das Internet-Projekt „Novel in Progress“ – Literatur, die im Internet entsteht. Das erste Ergebnis liegt jetzt als Buch vor: Der Science-fiction-Roman „Autopol“ von Ilja Trojanow und Rudolf Spindler.

Die Thematik des Romans ist ebenso realistisch wie spannend: „Autopol“ ist ein geschlossenes Autobahnnetz, das sich im Besitz des Großkonzerns TETA befindet. Auf ihm werden Schwerverbrecher, Giftmüll und sonstiger „Ballast“ der Gesellschaft verschickt. Sie zirkulieren zwischen den Sammelstationen, bewegen sich im Schneckentempo durch ganz Europa. Das Interesse der Gesellschaft an Autopol ist erloschen, es weicht der Zufriedenheit, Probleme gelöst und im wahrsten Sinne des Wortes „abgeschoben“ zu haben. Widerstand blüht allenfalls im kleinen Maßstab im Untergrund.

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Savatage: The Wake of Magellan

Savatage sind ein Stück Urgestein in der Metal-Szene. 1979 gegründet, begeisterte die Band immer mehr Fans mit ihrem melodischen, epischen Metal. Ja damals, als Gruppen wie „Queensryche“ („Operation Mindcrime“) oder „Magnum“ in aller Munde waren, waren die Zeiten für die Amerikaner noch einfacher. Vor etwa sieben Jahren sonnten sich „Savatage“ im Lichte ihres Erfolgs.

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Marlon Wilhelms Inselplatten

Elvis Costello & Burt Bacharach „Painted from Memory“
Schönheit pur – da fehlen mir fast die Worte.

Carpenters „Yesterday Once More“
Eine Best-of-Sammlung, damit ich jeden dieser traumhaft schönen Titel hören kann.

Prince „Sign ‚o‘ the Times“
Da ich von jedem Interpreten nur eine Platte mitnehme, soll es dann wenigstens ein Doppelalbum vom wahren Meister sein, da gibt es noch mehr zu entdecken, bei jedem Hören wieder Neues.

Vanessa Paradis „Vanessa Paradis“
Das beste Album von Lenny Kravitz, obwohl – oder weil er (bis auf ein Duett) nicht selbst singt.

Frank Sinatra „Songs for Swingin‘ Lovers“
The Voice Mitte der 50er, als diese Stimme voll ausgeprägt war, und sich Frankieboy noch nicht auf den Megastar-Bombast verließ. Nelson Riddle weiß genau, wie er zu begleiten hat.

The Who „Tommy“
Meine erste eigene Schallplatte.

Funny van Dannen „Uruguay“
Lebenshilfe!

R.E.M. „Document“
Hier haben die Guten Menschen aus Athens genau die richtige Mischung aus Rauheit und Gefälligkeit.

Miles Davis „Round Midnight“
Die beste Version dieses Jazz-Standards, dazu Uptempo-Nummern und Balladen. Also Miles at his best.

The Rolling Stones „It’s Only Rock’n’Roll“
Die Stones-Alben aus den 70ern werden oft verkannt, sie sind großartig.

Und weil nur zehn erlaubt sind, werde ich Bernard Herrmanns „Taxi-Driver“-Soundtrack noch schmuggeln!

Markus Caspers – 70er – einmal Zukunft und zurück: Utopie und Alltag 1969-1977

Wenn Sie sich zur Zeit mit Anfang Zwanzig schon alt fühlen, dann sind Sie wahrscheinlich weiblich und befinden sich im Erdgeschoß einer H&M-Filiale (wahlweise auch in einer Fußgängerzone oder an der Bushaltestelle): als erwachsener Normalo sind Sie konfrontiert mit einem Haufen Lolitas im Unilook (hautenge Strickpullöverchen, Schlaghosen, Schuhsohlen in Größe einer Packung Knäckebrot und die unvermeidlichen langen Haare mit Madonnenscheitel). Die 70er am Ende der 90er – wir leben bekanntlich in einer Welt der Zitate: Retro, Recycling und Stilmix sind die Stichworte (Snobs sprechen von Eklektizismus)!

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Planet ohne Erinnerung 1, Der zweite Mond

Es war einmal auf einem fernen Planeten, in einer fernen Galaxie. Dort blühte eine reiche Zivilisation, die alles hatten, von der Mikrowelle bis hin zu bezahltem Urlaub. Doch eines Tages – man und frau weiß ja: Hochmut kommt vor dem Fall – rebellierte das geschundene Volk der Zwerge gegen ihre menschlichen Unterdrücker, die den Turm, den mystischen Ort des Reichtums und des Wissens bewohnten. Der Tradition eines ordentlichen Bürgerkriegs folgend, löschte dieser die Infrastruktur und das Wissen der Hochkultur aus, und es brachen nun düstere Zeiten herein.

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