Sven Franzisko oder Lotte Ohm: Hinter diesen Mauern

Sven Franzisko is back! Der ehemalige Bassist und Rapper der Überflieger Fischmob meldet sich nach einer kurzen künstlerischen Pause im Musikzirkus zurück. Dies geschieht in Form der Single „Hinter Diesen Mauern“ (mit Originalversion und Radio Edit versehen), einem Stück, das er zusammen mit Lotte Ohm für den Soundtrack des Computerspiels „The Dungeon Keeper“ geschrieben und aufgenommen hat.

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T.One: Somewhere out there

Hallo, wollt Ihr mir beim Packen zusehen?! Bin gleich weg, bevor dieser Scheiß hier die Charts stürmt… Wird er? Hhm, mal sehen, ist immerhin ein Anhängsel des neuen Star Wars-Blockbusters, und der dürfte so ziemlich jeden Dreck in Gold verwandeln. Hoffentlich ist der Streifen nicht so blöd wie dieses Lied. Mr. John Williams – so schon tot – dreht sich im Grab um, so schwuchtelig-schwülstig wird hier sein Original-Thema durch den Pop-Fleischwolf gedreht.

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Hurricane #1: Only The Strongest Will Survive

Bekannter geworden als Ihnen letztendlich recht sein dürfte, sind Hurricane#1 mit dem Titelsong als Hintergrundmusik zur Werbung für das Schmierblättchen „The Sun“, das vom Niveau dem der Bildzeitung gleichkommt. Welch ein Zynismus hinter einem Knebelvertrag mit der Industrie steckt, wird durch eine solche Anekdote klar. Das Unterschreiben der Klausel, daß die Rechte eine Stückes von Dritten (wie zum Beispiel Produzent, Management oder Verlag) zu solchen Zwecken gebraucht – in diesem Fall ist „mißbraucht“ – wird, macht klar wie beschissen die Lage für den Künstler ist, der ein bißchen über den Tellerrand seines Underground – Daseins schauen möchte.

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De-Phazz: Godsdog

Man braucht nicht unbedingt auf die üble Chartnummer „Mambo No. 5“ zurückzugreifen, um diesen Sommer seine Tanzstundenerinnerungen aufleben zu lassen. Es geht auch weniger flach – mit De-Phazz! Die erste Nummer auf dieser Nu-Bossa-Scheibe „The Mambo Craze“ ist ein Hit und läutet den folgenden Reigen von Easy Jazzy Listening Masterpieces gekonnt ein. Rhythmisch findet man von leichtem Drum and Bass-Einlagen über Downbeat immer wieder zum gemeinsamen Nenner Jazz.

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The Chemical Brothers: Surrender

Gone are the days of block rockin beats!

Ganz schön abgespeckt und im Vergleich zum Vorgänger „Dig Your Own Hole“ leichtfüssig, schaffen die Chemicals das Monster „Big Beat“, zu zähmen. Jaja….die Geister, die man rief. Eine ruhige Ambient – Platte ist „Surrender“ trotz zurückgeschraubter Rockkompatibilität nicht geworden. Der Gewinn des Awards Best Rocking Act bei den MTV Music Awards scheinen Tom Rowlands und Ed Simons nicht ganz verkraftet zu haben. Die geeignete Waffe gegen allzuviel Prolligkeit ist der verschärfte Einsatz von Vocal-Tracks, die den Breakbeat-Tüftlern auf den ersten Alben immer am besten zu Gesicht standen. So viele verschiedene Gastauftritte am Mikrophon hatten die Chemical Brothers allerdings noch nie.

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The Chemical Brothers: Surrender

Eigentlich zählt sie jeder zu den Wegbereitern des sogenannten Big Beat. Allerdings erweist unsereins den beiden kreativen Köpfen hinter The Chemical Brothers, Ed Simons und Tom Rowlands, keinen großen Dienst. Ganz im Gegenteil – von Big Beat möchten sie anno 1999 nichts mehr wissen und stellen die Daseinsberechtigung dieses Begriffs gleich mit in Frage. Was die musikalische Entwicklung des Duos angeht, so hat es sich – wie schon verbal – von seinen Wurzeln weiter entfernt als es manch einem Big Beatler lieb sein mag. Doch ehrlich: Wer hätte ein zweites „Dig Your Own Hole“ oder eine Neuauflage von „Exit Planet Dust“ ohne Müdigkeitsanfall oder penetrant nervender Langeweile überstanden. Eben. Es war höchste Eisenbahn die Kurve zu kriegen und die Kreativität neuen Impulsen von außen auszusetzen.

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Caspar Brötzmann: Mute Massaker

Herr Brötzmann lief mir zum ersten Mal über den Weg als er seinerzeit mit Helmet-Kopf Page Hamilton an gemeinsamen Songs werkelte. Das weckte in mir Neugierde am Schaffen des (damals noch so betitelten) Caspar Brötzmann Massakers. Jedoch kam es nie zum Erwerb eines Tonträgers besagter Band. So dauerte es schließlich bis heute, da mir vor ein paar Tagen unser Chef die Promo-CD von „Mute Massaker“ in die Hände drückte. Au, was war ich gespannt ob der musikalischen Genüsse, die da folgen sollten.

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Brixx: Everything Happens For A Reason

Die gebürtige Ungarin heißt eigentlich Ildiko Basa, nennt sich jedoch Brixx, was auch leichter zu behalten ist und ihrem künstlerischen Schaffen gerechter wird. Denn keine stapelt so gut die Backsteine wie eben jene Brixx. Sie ist schon jetzt eine Ausnahmeerscheinung der deutschen HipHop-Szene, lebt sie doch seit nunmehr 18 Jahren hier (erst in Kassel, jetzt in Köln). Von all den anderen deutschen HipHoppern unterscheidet sie aber ein grundlegendes Merkmal: Sie verdient sich ihre Lorbeeren lieber in der englischen Sprache, wuchs sie doch in der Kasseler „american community“ auf. Erste Freestyle-Versuche gingen in einem G.I.-Club vonstatten. Mit ihrer Schwester gründete sie daraufhin die Band Ain’t No Joke, die später in Tibro umbenannt wurde. Kooperationen mit Bootsy Collins oder der Jazzkantine folgten. Und noch viele mehr. Der Erfolg war kaum noch aufzuhalten und wurde mit der Unterzeichnung eines Plattenvertrags bei ‚Columbia‘ gekrönt.

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Marianne Faithfull: Vagabond ways

Neues von La Faithfull, die zuletzt einen Gast-Auftritt auf Metallicas „Re-Load“ hatte und mit Alex James von Blur zusammenarbeitete. Woran man unschwer erkennt: die Frau ist ein Klassiker, eine Ikone – und schließlich seit 30 Jahren im Geschäft!

Auch wenn sie nicht wirklich singen kann, auch wenn sie immer noch nur in Balladen macht, auch wenn sie einst als Geliebte so ziemlich aller Ur-Stones bekannt wurde und sich danach vornehmlich durch Abtreibungen, Drogenexzesse und Selbstmordversuche hangelte – nein, stimmt nicht, die Frau hat daneben noch einen Sohn großgezogen und schlicht überlebt!

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Lee Hazlewood: Farmisht, Flatulence, Origami

Vergessen wir mal George Gershwin und Cole Porter und setzen die Zeitenwende so vor fünfzig Jahren an, dann ist Lee Hazlewood sowas wie der Bach (Johann Sebastian) unter den Komponisten des 20. Jahrhunderts – nämlich ein ganz, ganz Großer, lange vor Piffern wie Mozart oder Beethoven, und auch wenn ihr Ruhm den seinigen überstrahlen mag: er war vorher, und er war größer!

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Plaid: Rest Proof Clockwork

Plaid, oder ‚Blaad‘ wie man es auf walisisch ausspricht, was einem Techno-Experten aus meiner Stadt sehr wichtig erscheint, veröffentlichen im Juni ihr zweites Album auf Warp. Nachdem die erste Platte „Mbuki Mvuki“ schon 1991 rauskam, aber kaum Beachtung fand., erlangten die Herren Ed Handley und Andy Turner mit ihrem Partner Ed Downie als Black Dog mehr Aufmerksamkeit, ja geradezu Kultstatus. Diese brachten mit einigen Alben der Öffentlichkeit das Sheffielder Experimental Label Warp näher und wuchsen förmlich mit ihm. Die von Black Dog ausgehende Anziehungskraft muß so groß gewesen sein, daß die Herren einige Stücke diverser Popgrößen, u.a. von Björk, remixen durften. Nachdem sich ein Jahr zuvor Black Dog, sprich Ed Downie, von seinen Mitstreitern getrennt hatte, sang die genannte isländische Diva auf der 1997 erschienen Platte von Plaid „Not For Threes“.

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