Am Telefon: Nils Koppruch (Fink)

Fink-Interviews sind was Schönes. Kurzweilig, ergiebig und entspannt. Sie haben nur einen Nachteil: der Journalist trägt die Telefon-Gebühren. Und die laufen bei Freiberuflern auf der Privatrechnung auf. Immer heißt es „Du wirst von der Plattenfirma angerufen“, immer sieht die Praxis so aus: „Kannst Du zurückrufen? Wir sind grad unterwegs“ resp. „Ich bin noch zu Hause, das wird sonst zu teuer“. Für mich auch. Aber was tut man nicht alles als guter Fink-Fan…

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Clutch: Pure Rock Fury

Einen gewaltigen, mächtig schweren und nach literweise Schweiß riechenden Brocken Rock, werfen uns Clutch aus heiterem vor die verstaubten Füße, mit denen wir wochenlang durch die Rockwüste geirrt sind auf der Suche nach der nächsten Oase. Und da stehen wir vor der gesuchten Offenbarung. Sie liegt vor uns. Alles hat sich erneut zum Guten gewandt. Wir lächeln und beißen rein in „Pure Rock Fury“. Der Name ist Programm. Programmer kann er gar nicht sein. Da fliegen die Fetzen, da schwingt keine Saite nicht mit. Tiefer, dreckiger, bestimmter, gnadenloser Rock, wie er lange nicht mehr an unser Ohr drang.

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Subway To Sally: Herzblut

Da sind sie wieder – die Mittelalterrocker, die bei so vielen Menschen Allergien auslösen. Wobei, ich kann mir vorstellen, dass auch einige treue Anhänger an „Herzblut“ zu schlucken haben. Die Gitarren sind nicht mehr so brachial wie auf „Hochzeit“, aber auch die folkloristischen Elemente der ersten Alben verblassen immer mehr. Subway To Sally 2001 sind eine hörbar gereifte Rockband, die sich von der Schublade „Mittelalter“ nicht beschränken lassen.

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Live: Turbo AC’s/The Dirtshakes

Solingen/Cobra, 30.3. 2001

Willst Du etwas über Aberglauben hören? Dann bist Du hier goldrichtig, mein Freund. Wenn ich von einem Konzert, auf das ich mich sehr freue – wie beispielsweise die Turbo AC’s im Hellmut am 28.4. – höre und dann lese, dass die Band vorher 25 andere Konzerte in Deutschland spielen wird, bekomme ich Albträume, in denen ein Bandmitglied irgendeine seltene Krankheit kriegt und alle Konzerte ab, sagen wir, 27.4. absagen muss. Jetzt habe ich was dagegen getan: das zweite Konzert der aktuellen Turbo AC’s-Tournee besucht. Das hat mir auch die Möglichkeit gegeben, meine Lieblingsstadt Solingen zu besuchen.

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Beangrowers: Beangrowers

Dass sie aus Malta kommen, kann das junge Trio schon nicht mehr hören. Den Exotenbonus sind sie leid… – und haben sich parallel dazu größte Mühe gegeben, alles Exotische, Originäre aus ihrer Musik zu verbannen. So es denn je drin gewesen sei. Elektronischer ist sie geworden, ihre Musik. Manch schriller, verzerrter Ton fungiert als Accessoire. Spacig klang sie allerdings auch schon auf dem Debüt „48k“. Rasant, schrammelig und mit viel Geblubber gaben die „Beangrowers“ vor zwei Jahren ihren Einstand, produziert von Knöpfchen-Größe Gareth Jones. Diesmal saß Teo Miller hinter den Reglern, aber musikalisch hat allem wenig bewegt.

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Live: Psychopunch

Saarbrücken, Hellmut. 26.3.2001

Ganz kurz will ich nur meine Musik-Philosophie erklären: Schubladen sind gut und Originalität, immer schon überbewertet, ist längst tot. Wenn ich jemanden frage, was für Musik er mag, will ich nicht „Ich mag vieles verschiedenes“ hören. Ich will „Ich mag Rockabilly“ oder „Ich mag Surf“ oder sogar „Ich mag Schlager“ hören. Die Antwort ist eigentlich egal, so lange sie nur kurz und bündig ist. Ich persönlich mag Schweinerock.

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William Orbit: Remixed By…

Man sollte seinen Namen eigentlich kennen. Egal, welchem Genre man sich zugehörig fühlt. William Orbit ist ein bekannter Produzent und Remixer, der vor allem durch die Produktionen mit Madonna für Aufsehen sorgte. Die Serie „Remixed By…“, kompiliert von Karl Bartos, widmet sich in ihrer ersten Ausgabe Orbit, der seit Jahren ein Gespür für hippe Sounds hat. Von ihm vollends überzeugt waren Depeche Mode, denen Orbit einen wunderbaren Remix zu „Walking In My Shoes“ zimmerte.

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Interview: Götz Alsmann

Ich bin nicht so der Dusch-Typ.

Ein Telefoninterview mit Götz Alsmann, dem vielleicht besten Entertainer Deutschlands. Ob mit der TV-Sendung „Zimmer Frei“ im WDR, den Radio-Shows „Go, Götz, Go!“ (WDR 4) und „Jazz“ (WDR 3) oder mit Band auf der Bühne, Alsmann kann und will die Menschen begeistern. Die wiederum danken es ihm, schalten TV und Radio regelmäßig ein oder sorgen dafür, dass seine Konzerte fast immer ausverkauft sind.

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Live: Electric Lizard

Saarbrücken/Hellmut, 22.3 & 23.3. 2001

Eine mir völlig unbekannte Band aus Berlin, die es zweimal geschafft hat, das Hellmut in ihren Fanclub-Treffpunkt zu verwandeln. Ich habe von mehren Leuten das gleiche Urteil gehört: „Eigentlich ist es nicht so mein Musik, aber die Jungs sind so sympathisch, dass es Spaß macht.“ Stimmt genau. Und die Musik kann man als eine Mischung aus Lenny Kravitz und Black Crowes beschreibe — vielleicht mit ein bissel Spin Doctors und gelegentlichen Rap’n’Reggae-Elementen. Mainstream Rock also, und absolute professionell gespielt.

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Mustasch: The True Sound Of The New West

Stoner Rock und kein Ende. Auch die vier Skandinavier von Mustasch wollen mit ihrer EP gehört werden. Sie machen das, was man von Bands dieser Gattung nicht anders erwartet: Bass und Gitarre runterstimmen, grooven, erkennbare und leider auch allseits bekannte Melodien und Harmonien runterdudeln und grimmig bis obercool dreinschauen.

(5 Fritten)

Mustasch: The True Sound Of The New West
Majesty/EMI